Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
festgehalten und unaufhaltsam angezogen
zu werden.«
    »So …?« John Marshall lächelte plötzlich hintergründig. »Das ist ein Naturgesetz, wie?
Ich meine, daß die Sonnenmasse unser Schiff anzieht.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen!« rief Rudo ärgerlich. »Natürlich ist das ein
Naturgesetz, und Sie wissen es so gut wie ich und jeder andere an Bord.«
    Der Telepath nickte.
    »Eben, eben!« Er breitete entschuldigend die Hände aus. »Ich möchte mich nur nicht gern
blamieren, Cart. Verzeihen Sie bitte, wenn ich deshalb noch nicht offen spreche.« Er räusperte
sich. »Nur noch eine kleine Frage, mein Lieber: Was geschieht, wenn Sie Kurs auf den Rand der
sichtbaren Sonnenscheibe nehmen und danach den Antrieb ausschalten?«
    »Wie …?« Der Epsaler verschluckte sich. Als er wieder Luft bekam, sagte er: »Bitte,
treiben Sie keine solchen Scherze mit mir. Sie wissen höchstwahrscheinlich genau, was in dem Fall
geschieht. Ich will es dennoch wiederholen: Die CREST würde durch die Massenanziehung der Sonne
aus dem ursprünglichen Kurs gerissen und auf den Sonnenmittelpunkt hingezogen werden.«
    »Natürlich nur, wenn es eine Sonne gibt«, bemerkte Marshall.
    Unwillkürlich warf Cart Rudo einen Blick auf den Panoramaschirm. Dann lachte er
hysterisch.
    Der Telepath erhob sich.
    »Also, dann führen Sie dieses Manöver aus, Oberst!« sagte er gelassen.
    »Wie bitte …?«
    »Seien Sie doch nicht so entsetzt, Cart. Selbstverständlich dürfen Sie rechtzeitig den Kurs
ändern, damit dem Schiff nichts geschieht.«
    »Ja!« bestätigte der Epsaler. Er griff nach dem Mikrophon und gab die entsprechenden Befehle
an den Maschinenleitstand.
    John Marshall warf noch einen Blick auf den Bildschirm. Dann schlenderte er zur
Bordpositronik. Vor dem Eingang traf er auf Melbar Kasom. Der Ertruser vertrat ihm den Weg und
sah mit einer wahren Leichenbittermiene auf ihn herab.
    »Wann kehren wir zum Smaragd-System zurück?« fragte er.
    Marshall hob die Schultern.
    »Zeigen Sie mir den Weg, Kasom, und ich lasse Rudo augenblicklich zurückfliegen.«
    Der ertrusische Riese seufzte.
    »Rhodan und Atlan befinden sich in größer Gefahr. Mir schmeckt schon kein Essen mehr. Was soll
die Gattin des Großadministrators von mir denken, wenn ich ohne ihn zurückkomme …«
    Der Telepath tat, als dächte er angestrengt nach. Dann erwiderte er bedächtig:
    »Sie wird annehmen, Sie hätten mich in meiner Arbeit behindert und dadurch eine Rettung
unmöglich gemacht, Kasom …«
    Mit einem Satz sprang der Ertruser zur Seite.
    »Was denken Sie von mir? Ich halte Sie doch nicht auf. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich
sein?«
    Marshall nickte.
    »Rufen Sie bitte Ras Tschubai, André Noir, Wuriu Sengu und die Woolver-Zwillinge in die
Zentrale. Sie sollen am Kartentisch auf mich warten. Ich muß nur noch einige Berechnungen
durchführen.«
    Melbar Kasom riß seinen mächtigen Körper herum und verschwand mit der Vehemenz eines gereizten
Nashornbullen im Liftschacht.
    Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen betrat der Telepath das Innere der
Schiffspositronik. Er war schon oft hiergewesen, dennoch konnte er sich nie der Faszination
entziehen, die der gewaltige Komplex einer intelligenten Maschine auf ihn ausübte. In der viele
Stockwerke hohen Konstruktion befanden sich zahlreiche Liftschächte, Gänge und Schalträume.
Überall starrten die konvexen Linsen der Beobachtungsgeräte auf den Besucher, maßen
Gehirnwellendetektoren die Ströme seines Gehirns. Ein Unbefugter wäre von verborgenen
Schockwaffen augenblicklich gelähmt worden. Anschließend hätte die Sicherheitsautomatik des
Gehirns Alarm gegeben. Die Erbauer waren sehr besorgt um die Sicherheit dieser wichtigen Maschine
gewesen.
    John Marshall brauchte nichts zu befürchten. Er gehörte zu den wenigen ausgesuchten Leuten,
die unbeschränkte Besuchererlaubnis für die Bordpositronik besaßen.
    Der Telepath suchte die erstbeste freie Kabine auf und ließ sich mit dem Chefmathematiker
verbinden. Über Visiphon trug er seinen Wunsch vor. Ein anderer hätte warten müssen, die
Kapazität des Gehirns war voll ausgelastet wie fast immer. Marshalls Ausnahmestellung als
Sonderoffizier des Imperiums – jeder Mutant war Sonderoffizier, aber Marshall war außerdem
Chef des Mutantenkorps – und seine derzeitige Funktion als Kommandeur der
Andromeda-Expedition wirkten wie ein Zauberwort. Innerhalb weniger Sekunden leuchtete eine grüne
Lampe über

Weitere Kostenlose Bücher