Silberband 031 - Pakt der Galaxien
gespenstischen Fackelschein über die beiden
Männer, die reglos in bizarren Schalensesseln hockten.
Der Schaltraum des Bordgehirns der CREST III hatte sich gegen die Außenwelt hermetisch
abgeschlossen. Er war praktisch zu einer Welt für sich geworden, zu einem Miniatur-Universum, in
dem die Gesetze des Universums aufgehoben zu sein schienen.
Die beiden Männer regten sich noch immer nicht. Nichts deutete darauf hin, daß sie lebten und
dachten.
Der eine: groß, schlank, hager, dunkelblond, grauäugig, mit schmalem Gesicht und hoher
Stirn …
Der andere: klein, zierlich, schwarzhaarig, mit geschlitzten schwarzen Augen, breitgesichtig,
mit hervorstehenden Wangenknochen und einer vorgewölbten Stirn …
Ihr Äußeres wirkte so gegensätzlich, wie die Erscheinung zweier Menschen nur wirken
konnte.
Dennoch dachten und fühlten sie fast gleich; ihre Gehirne arbeiteten gleichermaßen präzise und
in logischen Bahnen – ihr Denken war durch keine übernommenen Schemata eingeengt, sondern
verblüffte ihre Zeitgenossen oft durch seine Kühnheit und Weitsicht.
Ihre Namen waren Perry Rhodan und Dr. Hong Kao.
Die lautlos über die Wände huschenden Signallichter kamen zur Ruhe. Nunmehr erfüllte nur noch
grüner Schein die Schaltzentrale.
»Ich bin bereit …!«
Die Stimme hallte dumpf durch den kuppelförmigen Raum; es war keine menschliche Stimme und
auch nicht die Stimme eines anderen lebenden Wesens. Ein biopositronisches Gehirn hatte seine
Gedanken mittels mechanisch-elektronischer Hilfsorgane in modulierte Laute der menschlichen
Sprache übertragen.
Perry Rhodan beugte sich etwas vor, als er antwortete: »Du hast sämtliche Fakten verarbeitet
und gespeichert. Nunmehr verlange ich eine Antwort auf die Frage, ob es im Interesse der
Menschheit unbedingt erforderlich ist, den Sechsecktransmitter im Andromedanebel zu
vernichten!«
Erneut begannen die Lichter ihre Farbe zu verändern und mit ihrem rasend schnellen
Wechselspiel eine nicht vorhandene Bewegung vorzutäuschen.
»Der Sechsecktransmitter von Andromeda ist genauso einmalig wie der Sonnentransmitter in
unserer Galaxis. Diese großartige Konstruktion zu vernichten, wäre einem Verzicht auf die direkte
Verbindung zwischen der Milchstraße und Andromeda gleichzusetzen.
Dennoch empfehle ich seine vollständige Vernichtung, weil die Gefahr, die ein funktionierender
Sechsecktransmitter in Andromeda bedeutet, alle Vorteile überwiegt.
Nach den letzten Ereignissen, besonders nach dem Auftauchen der Sonneningenieure von
Andromeda, müssen wir eine Großoffensive von Duplo-Flotten erwarten. Gegen die unerschöpflichen
Duplo-Reserven aber gibt es keine wirksame Gegenwehr. Unsere Galaxis würde überrannt werden.«
Dr. Hong, der Chefmathematiker der CREST III, hob die Hand.
»Ich erbitte eine Analyse über die Gedankenverbindung: Vernichtung des Andro-Sechsecks –
Maahks!«
Diese Ausdrucksweise entsprach den streng logisch verlaufenden Gedankenbahnen eines Mannes,
dessen Gesprächspartner seit vielen Jahren größtenteils intelligente Maschinen gewesen waren. Er
sagte kein Wort zu viel, aber doch genug, um der Bordpositronik eine unbeeinflußte Analyse zu
ermöglichen.
Die Antwort kam ohne merkbare Verzögerung.
»Wie bekannt, sind die Maahks zur Großoffensive gegen Andromeda angetreten. Sie überschwemmen
mit ihren gigantischen Flotten diese Galaxis und befinden sich praktisch überall zugleich.
Ganz abgesehen davon, daß den Maahks ein Sieg versagt bleiben muß, solange die Gegenseite
unerschöpfliche Menschen- und Materialreserven aus ihren Multiduplikatoren gewinnen kann, stellen
die Maahks einen Machtfaktor allerersten Ranges dar.
Zerstören wir das Andro-Sechseck, ohne zuvor die Erlaubnis oder die stillschweigende
Zustimmung der Maahks gewonnen zu haben, ist ein kriegerischer Zusammenstoß zwischen ihnen und
uns unvermeidlich.«
»Warum?« warf Perry Rhodan ein.
»Weil wir, wenn wir das Andro-Sechseck zerstören wollen, einen größeren Flottenverband nach
Andromeda einschleusen müssen. Außerdem würde die Vernichtung des Sechsecktransmitters im Zentrum
Andromedas eine gefährliche energetische Instabilität hervorrufen. Werden die Maahks nicht vorher
gewarnt, könnten sie größere Schiffsverluste erleiden, was sie unweigerlich gegen die Schuldigen
aufbringen würde.«
»Besteht berechtigte Hoffnung, zu einem Übereinkommen mit den Maahks zu gelangen?« fragte Hong
Kao.
»Zu einem Übereinkommen
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