Silberband 031 - Pakt der Galaxien
Fünfzehnhundert-Meter-Schiffes
gab es einen riesigen Raum. Um ihn in der gewünschten Größenordnung herstellen zu können, war es
erforderlich gewesen, elf Hauptdecks zu durchbrechen, die Bodenflächen zu entfernen und neue
Verstrebungen einzubauen. Die statischen Probleme hatten ein Team von fähigen Ingenieuren zur
Verzweiflung gebracht. Die herausgeschnittenen Decksverbände waren als stabilisierende
Zellenelemente wichtig gewesen.
Trotzdem war es gelungen, die für ein Superschlachtschiff bestimmte Kugelzelle umzubauen. Über
der Zentrale war eine Riesenhalle mit rundem Querschnitt entstanden. Sie durchmaß vierhundert
Meter und war dreihundert Meter hoch. In ihr stand als Hauptaggregat ein Mammutgebilde, das diese
Halle fast vollkommen ausfüllte.
Bei flüchtigem Hinsehen hätte man das Großgerät mit einem Kalupschen Hochleistungskonverter
für den überlichtschnellen Linearflug verwechseln können. Die zylindrische Form der
Verkleidungsschale ließ auch keine Schlüsse darauf zu, was sich hinter ihr verbarg.
Nebenaggregate, die zum Betrieb der Riesenmaschine unerläßlich waren, füllten die weite
Rundung der Bodenfläche vollkommen aus. Galerien umliefen die hochragenden Wandungen des Saales.
Auf ihnen waren Schaltsysteme angeordnet.
Die Energieverbindungen zu den in der unteren Kugelhälfte installierten Großkraftwerken waren
ausschließlich kabelgebunden. Auf der RAWANA gab es nur dort drahtlose, feldisolierte
Stromleiter, wo sie gefahrlos eingesetzt werden konnten.
Kalups Männer nannten die mächtige Maschine Hyperinmestron.
Als Folge der weitgehenden Umbauarbeiten war die RAWANA zu einem fast hilflosen Raumschiff mit
nur minimaler Bewaffnung geworden. Die Triebwerksleistung entsprach der eines regulären
Superschlachtschiffes, jedoch fehlten auf dem Experimentalschiff die großen Feuerleitanlagen und
alle Ersatzteildepots, die auf einem Imperiumsraumer unerläßlich waren.
Die Stärke des seltsamen Schiffes lag in seinen hervorragenden Laboreinrichtungen und in dem
Gerät, das man Hyperinmestron nannte. Es war klar, daß man die RAWANA nur dann allein zu
Forschungsaufgaben entlassen konnte, wenn keine ernstzunehmenden Gegner in der Nähe waren. Hier,
im Zentrum des Andromedanebels, brauchte sie den Feuerschutz von wenigstens einem
Großkampfschiff. Diese Aufgabe hatte die CREST III übernommen.
Atlan und Perry Rhodan hielten sich noch immer im Kartenraum auf. Die Situation hatte sich
nicht verändert. Die Maahks kämpften mit dem Mut und der Verbissenheit von Wesen, die von der
Rechtmäßigkeit ihrer Taten überzeugt waren.
Die sechs Verbandschefs waren tatsächlich klug genug, ihre bedrängten Einheiten immer wieder
kurzfristig in den schützenden Linearraum zurückzuziehen, dort neu zu formieren und anschließend
erneut vorzustoßen. Die tefrodischen Befehlshaber hatten dadurch alle Nachteile einer
zwangsläufigen Ortsbindung zu tragen: Sie wußten niemals genau, wo die Maahks den nächsten
Angriff ansetzen würden. So geschah es, daß die Verluste der Methans erstaunlich gering blieben,
die Duplos jedoch ein Schiff nach dem anderen verloren.
Die Funksprüche der Tefroder klangen immer verzweifelter. Sie forderten nun schon unter
deutlichen Drohungen die Hilfe durch weitere Duplogeschwader an.
Rhodan nickte sinnend, als ihm ein solcher Funkspruch vorgelegt wurde.
»Ausgezeichnet! Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, daß sich die Tefroder nur widerwillig der
Willkür beugen. Es sind echte Menschen, direkte Nachkommen der vor fünfzigtausend Jahren in den
Andromedanebel gekommenen Lemurer. Es wäre erstaunlich, wenn sie sich vorbehaltlos beugen
würden.«
»Sie haben es immerhin jahrtausendelang getan«, gab Mercant zu bedenken.
»Unter Zwang. Wir kennen die technischen Machtmittel der Meister der Insel. Sie werden ferner
für eine extreme wirtschaftliche Abhängigkeit der Tefroder gesorgt haben. Wie Sie selbst
berichteten, haben Ihre Spezialagenten eine rührige Untergrundtätigkeit in allen Tefrodersystemen
festgestellt. Man hat die verschiedenen Regierungen und Völker natürlich gegeneinander
ausgespielt. Das ist eine glänzende Methode, um Lebewesen bei der Stange zu halten, die vereint
zu einer Gefahr werden könnten. Nun aber scheint sich das Blatt zu wenden. Die Meister der Insel
schicken keine Hilfe. Es sollte mich wundern, wenn die verschiedenen Staatsoberhäupter nicht sehr
schnell zu einer internen Einigung kämen. Das müssen die
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