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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von derartigen Schwächen. Wenn man jeden Menschen
mit dem Idealbild vergleichen würde, das die Psychologen aufgestellt haben, so würde, schätze
ich, kaum mehr als einer von zehn Millionen diesem Vergleich standhalten. Wozu sich also
aufregen!«
    Omar Hawk lächelte ebenfalls, aber es war ein kaltes Lächeln.
    »Ganz meine Meinung«, sagte er in schleppendem Tonfall, »nicht aufregen – aber wachsam
bleiben!«
    Damit wurde das Thema vorläufig abgeschlossen. Die Fahrt ging weiter, während der Modul alle
paar Sekunden einen neuen Transmitter als vernichtet meldete.
    Wenn dem Meister der Insel kein glücklicher Zufall half, so würde er bald keinen einzigen
funktionsfähigen Transmitter mehr auf Tamanium besitzen.
    Trinar Molat befand sich in einer Sackgasse.
    Die vier Transmitter hinter ihm waren zerstört, und der fünfte vor ihm explodierte gerade in
dem Augenblick, in dem er in die Bremsschnecke des Verteilerbahnhofs einfuhr.
    Die Explosion verschüttete einen großen Teil aller Tunnelabzweigungen. Ein Deckenstück von
mehreren Tonnen Gewicht krachte auf das Heck der Antigravkapsel und verformte es zu einem
nutzlosen Klumpen Metallplastik.
    Der MdI wartete in der unbeschädigten Kabine, bis der Staub zu Boden gesunken war und sich der
Qualm durch Luftschächte und Felsspalten verzogen hatte.
    Danach stieg er aus seinem nutzlos gewordenen Fahrzeug.
    Der Bahnhof bot ein Bild der Verwüstung. Überall lagen Träger umher, zu seltsamen Figuren
verbogen, als beständen sie nur aus dünnem Stahlblech. Trümmer bedeckten die Führungsschienen,
ein gezackter Riß in der fünf Meter starken Metallplastikwand zur Linken bot Einblick in das, was
einmal eine Transmitterhalle gewesen war. Jetzt sah Molat nichts als brodelnde Glut, die in
regelmäßigen Intervallen ihre Ausläufer in die Bahnhofshalle schickte.
    Von überallher kam ein unheilverkündendes Knistern, Knacken und Prasseln. Möglicherweise brach
das Gewölbe bald völlig ein.
    Der Meister der Insel lachte hysterisch.
    Die Schallwellen genügten, um einige lose Bruchstücke an der Decke zu lösen und Staubfahnen
aus Löchern und Ritzen rieseln zu lassen.
    Trinar Molat beruhigte sich sehr schnell wieder. Er hielt seine Lage für ungünstig, aber noch
lange nicht für hoffnungslos. Die Terraner konnten längst nicht alle Transmitter auf Tamanium
gefunden und zerstört haben. Und ihm würde schon ein einziger genügen …
    Er schritt bedächtig über die Trümmer. Unter seinen Stiefeln knirschte es. Ein dampfendes
Rinnsal flüssigen Metalls fauchte aus dem Riß in der Wand zur Transmitterhalle. Irgendwo
gluckerte Wasser.
    Aber Molat ging unbeirrt weiter.
    Er mußte herausfinden, in welchem der unzähligen Bahnhöfe er sich befand. Erst sobald er das
wußte, konnte er seine nächsten Maßnahmen planen. Einst hatten die Wände Kodebezeichnungen
getragen, jetzt waren sie verrußt, von Rissen durchzogen oder gänzlich zusammengebrochen.
    Langsam schritt der MdI den gewundenen Stollen der Bremsschnecke empor. Je weiter er kam,
desto geringer wurde das Ausmaß der Verwüstung.
    Und endlich fand er – bereits dicht vor der Einfahrt – die Kodebezeichnung.
    Erschöpft und dennoch zufrieden mit sich selbst setzte er sich nieder und verzehrte eine
Ration Konzentratnahrung. Ein Schluck Wasser ergänzte das bescheidene Mahl.
    Danach kehrte Trinar Molat um.
    Mit lächelndem Gesicht durchquerte er die verwüstete Bahnhofshalle, drang in eine der wenigen
offenen Abzweigungen ein und tastete sich in der Finsternis vorwärts. Nach einer halben Stunde
erreichte er eine weitere Abzweigung.
    Er überlegte eine Weile, dann wählte er den Tunnel zur Rechten. Bald sah er in der Ferne einen
winzigen Lichtschimmer.
    Er atmete auf.
    Dort hinten brannte Licht – folglich war das ›Museum der Schläfer‹ unversehrt
geblieben!
    Trinar Molat hatte es nicht anders erwartet. Mit größter Hoffnung ging er auf das Licht zu.
Dabei lachte er leise vor sich hin.
    Er entsann sich der Geschichte des Museums der Schläfer.
    Damals, als es noch keine Meister der Insel gab, waren überall in Andromeda geheime
Widerstandsgruppen gebildet worden, Zusammenschlüsse von Alt-Lemurern, die durch den Gedanken
vereint wurden, daß ein Sternenreich nur von einer Diktatur regiert werden konnte.
    Die entsprechende Ideologie hatte jene dreizehn Lemurer verbreitet, die später die Meister der
Insel werden sollten.
    Fünftausend dieser Widerstandskämpfer wurden damals zum

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