Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
eines Schachspielers, der nach einigen
gelungenen Zügen die Aktionen des Gegenspielers nicht mehr zu befürchten braucht.
    Klein und schwächlich sah dieses Wesen aus, das Hastings hieß: Vermutlich unterschied es sich
nicht von seinen Begleitern. Der Schutzanzug des Fremden bestand aus einem flexiblen Material und
ließ auf einen hohen technischen Entwicklungsstand schließen. Tro Khon sah, daß der Anzug
Hastings nicht in seinen Bewegungen hinderte.
    Der Mann winkte. Offenbar war dies ein Zeichen für die anderen, ebenfalls herauszukommen.
    »Die Waffen dürfen erst eingesetzt werden, wenn alle Besatzungsmitglieder im Freien sind«,
erinnerte Tro Khon den sechsten Exekutor. »Wir wollen jede Fluchtmöglichkeit ausschließen.«
    Noch während er sprach, sah er die vier anderen Männer nacheinander aus der Schleuse
kommen.
    »Lassen Sie Dr. Hastings zuerst hinausgehen«, sagte Major Daveen Reis, als er sich
abermals über Normalfunk meldete. »Er ist Wissenschaftler und wird schneller als jeder andere
merken, wenn irgend etwas nicht stimmt.«
    Camaron Olek runzelte die Stirn.
    »Dort draußen ist alles in Ordnung, Sir«, sagte er. »Unsere Strahlenmeßgeräte zeigten
keinerlei Ausschlag.«
    »Trotzdem geht Hastings zuerst!« beharrte Reis mit Nachdruck. »Es wird Ihrem Stolz keinen
Abbruch tun, wenn Sie dem Wissenschaftler den Vortritt lassen.«
    Olek fand sich damit ab, daß der Kommandant der GOLDEN STAR nicht umzustimmen war. Er öffnete
die Schleuse und machte eine Handbewegung in Richtung der Schleusenkammer.
    »Worauf warten Sie noch, Doc?« fragte er.
    Hastings machte sich an seinem Schutzanzug zu schaffen. Er hatte keinen Grund, Major Reis für
diesen Befehl dankbar zu sein. Gern hätte er dem Captain den Vortritt gelassen. Während er
vorgab, seinen Schutzanzug zu überprüfen, überlegte er, welchen Eindruck die fremde Umgebung auf
ihn machen würde. Er hatte Angst, sich vor den anderen zu blamieren. Im Gegensatz zu diesen
Männern hatte er nur selten die Raumschiffe verlassen, in denen er bisher durch den Weltraum
geflogen war.
    Als er auf die Schleuse zuging, empfand er ein Gefühl der Unwirklichkeit, so, als sei alles,
was er erlebte, nur ein ungewöhnlicher Traum. Hinzu kam die Einsamkeit, die ihn dort draußen
erwartete. Er würde auf der Oberfläche eines Materiebrockens umhergehen, nur mit einem dünnen
Schutzanzug bekleidet. Alle diese unangenehmen Gedanken ließen einen Schauer über Hastings Rücken
gleiten.
    In der Schleuse schaltete er den Gravitator ein, der zur Ausrüstung seines Anzugs gehörte. Das
Gebilde, auf dem sie gelandet waren, besaß nur eine geringe Schwerkraft, und Hastings hatte wenig
Lust, die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren.
    Der Horizont des runden Planetoiden schien unmittelbar vor ihm zu liegen. Ob das an dem
schwachen Licht oder an seiner Position zwei Meter über dem Boden lag, vermochte Hastings nicht
zu sagen. Auf jeden Fall verursachte der optische Eindruck eine gewisse Übelkeit, und Hastings
mußte einen Augenblick die Augen schließen, um sich zu konzentrieren.
    Hastings wissenschaftliches Interesse an dem Planetoiden war erloschen, noch bevor er die
kurze Gangway hinabschritt.
    »Vorwärts, Doc!« drängte Camaron.
    Hastings verwünschte ihn im stillen, dann setzte er sich in Bewegung.
    Die Lautlosigkeit, mit der er die aus Metall bestehende Gangway hinabschritt, besaß etwas
Erschreckendes. Hastings spürte nur die Erschütterungen, die das Metallgerüst durchliefen und
sich auf ihn übertrugen. Das Fehlen jeglicher Geräusche ließ Hastings unwillkürlich den Vergleich
mit einer Marionette anstellen; er fühlte sich wie ein bedauernswertes Wesen, das hilflos am
Draht einer fremden Macht zappelte. Er konnte nicht ahnen, wie nahe er damit der Wahrheit
kam.
    Oleks Stimme war wie eine Explosion, als sie plötzlich im Helmlautsprecher erklang.
    »Wann sind Sie endlich unten?«
    Fram Hastings verzog schmerzlich das Gesicht.
    »Immer mit der Ruhe«, antwortete er. »Ich winke Ihnen, sobald ich mich unten umgesehen
habe.«
    Er hatte die letzte Stufe der Gangway erreicht und blieb stehen. Ein weiterer Schritt würde
ihn die Oberfläche des Planetoiden berühren lassen. Der Boden sah wie schwarzes Leder aus, das
von tiefen Furchen durchzogen war. Hastings senkte den Kopf, so daß der Strahl des
Handscheinwerfers vor seine Füße fiel.
    Der Wissenschaftler hatte sich die Oberfläche eines aus einem Planeten gebrochenen

Weitere Kostenlose Bücher