Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Tro Khon waren nicht gewöhnt, daß man ihnen
nennenswerten Widerstand entgegensetze. Auch jetzt war Tro Khon trotz seiner anfänglichen
Bestürzung und nachdem sich seine Panik gelegt hatte bereit, die Niederlage eher eigenen Fehlern
als der Gleichwertigkeit des Gegners zuzuschreiben. Eine solche Einstellung konnte nur auf einer
seit Jahrtausenden bestehenden Machtposition beruhen.
    Oleks Bewußtsein vibrierte aufgeregt. Woran hatten die Terraner gerührt, als sie in das Gebiet
der Großen Magellanschen Wolke vorgestoßen waren? Welche unheimlichen Mächte waren aufgestanden,
um Perry Rhodan zurückzuschlagen?
    Exekutor Nr. 1 erschauerte. Er sah sich in ein Geschehen verstrickt, das über menschliches
Begriffsvermögen hinausging. Trotzdem mußte er versuchen, alles zu tun, um die Menschheit zu
retten.
    Längst hatte Olek den tief wurzelnden Groll vergessen, den er wegen seiner Degradierung zum
Captain gegen die führenden Männer der Solaren Flotte gehegt hatte. Hier ging es schon lange
nicht mehr um persönliche Streitigkeiten, sondern um das Schicksal eines ganzen Volkes.
    Vielleicht, dachte Olek mit einer gewissen Zufriedenheit, würde es sich noch als glücklicher
Zufall erweisen, daß er sich ausgerechnet zu einem Zeitpunkt an Bord der GOLDEN STAR aufgehalten
hatte, als Tro Khon Jagd nach einem neuen Kosmonauten machte.
    Olek war froh, daß er gelernt hatte, seine Überlegungen vor den sechs anderen Mitgliedern des
Symposiums zu verbergen. Die übrigen Bewußtseinsinhalte waren Helfer des Schwingungswächters.
Allerdings, so ahnte Olek, wußten sie nicht in vollem Umfang, was Tro Khon aus ihnen gemacht
hatte.
    Ein phantastischer Gedanke begann sich in Olek zu regen.
    Wenn es ihm gelang, eine Revolte der Exekutoren anzuzetteln, konnte er Tro Khons Pläne
durchkreuzen.
    Das allein würde jedoch kaum genügen. Er mußte auch versuchen, auf irgendeinem Weg mit der
Besatzung eines terranischen Schiffes in Verbindung zu treten. Er wußte zwar noch nicht, wie ihm
das gelingen sollte, aber allein der Gedanke an eine solche Möglichkeit machte ihm neuen Mut.
    Olek bedauerte, daß er jedes Zeitgefühl verloren hatte. Er wußte nicht, wie viele Tage
verstrichen waren, seit er als Exekutor in das Symposium eingetreten war. Seiner Schätzung nach
waren seither jedoch einige Monate vergangen.
    Sicher glaubte niemand in der Solaren Flotte daran, daß Captain Camaron Olek noch lebte, wenn
auch in einer Zustandsform, die sich vollständig und grundsätzlich von der menschlichen
Vorstellung des Lebens unterschied.
    »Achtung! An alle Exekutoren! Wir starten in wenigen Augenblicken!«
    Oleks Bewußtsein wand sich wie unter Schmerzen, als Tro Khon Verbindung mit dem Symposium
aufnahm.
    »Exekutor Nummer sieben wird Exekutor Nummer eins über unser Ziel unterrichten«, fuhr Tro Khon
fort. »Es muß ein Kurs gewählt werden, der uns nicht in Berührung mit feindlichen Schiffen
bringt. Deshalb lautet mein Befehl an Exekutor Nummer zwei, daß wir mit höchster Beschleunigung
von dieser Plattform abheben und uns in kein Gefecht mit gegnerischen Schiffen einlassen.«
    Das Symposium bestätigte.
    Olek blieb keine andere Wahl, als sein Bewußtsein zu einer Antwort an Tro Khon zu öffnen.
Außerdem mußte er die Daten von Exekutor Nr. 7 entgegennehmen, der für Registratur und Analyse
verantwortlich war.
    Als Olek die Koordinaten erhielt, schreckte er zusammen. Tro Khons Ziel erschien ihm
ungewöhnlich.
    »Was ist passiert, Exekutor Nummer eins?« drang Tro Khons Frage in Oleks Bewußtsein.
    »Nichts«, antwortete Olek hastig.
    »Ich habe den Eindruck, daß Sie unaufmerksam sind. Wir können uns jetzt keinen Fehler
erlauben.«
    »Natürlich nicht«, stimmte Olek zu. »Es ist gleich vorüber. Wahrscheinlich rührt meine
Erregung von den letzten Ereignissen her.«
    Der Zweitkonditionierte antwortete nicht, aber Olek konnte spüren, daß sich eine Wand des
Mißtrauens zwischen ihnen aufrichtete. Trotz seiner verzweifelten Lage war Tro Khon scharfsinnig
genug, um jede Veränderung innerhalb des Symposiums zu registrieren. Diese Sensibilität des
Schwingungswächters konnte dem Kosmonauten zum Verhängnis werden.
    Olek konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Er durfte jetzt keinen Fehler begehen.
    Wenn Tro Khon zu früh bemerkte, daß sein wichtigster Exekutor rebellierte, war alles
verloren.
    Zwanzig Sekunden später hob der Dolan von der Plattform OLD MANs ab. Exekutor Nr. 2 hatte die
Steuerung übernommen,

Weitere Kostenlose Bücher