Silberband 040 - Dolan-Alarm
jeden
Fall waren der Zweitkonditionierte und sein Symboflex-Partner für einige Zeit ausgeschaltet.
Der Boden unter Kakutas Füßen begann zu vibrieren. Er blickte zu den Kontrollen hinüber.
Einige Bildschirme leuchteten auf, und Tako Kakuta sah, daß der Dolan gestartet war.
Das Retortenwesen raste in den Weltraum.
Kakuta dachte angestrengt nach. Unmittelbar vor seinem Auftauchen mußte der Zeitpolizist alle
Vorbereitungen für den Start getroffen haben. Wahrscheinlich hatte er gerade die entscheidende
Schaltung durchgeführt, als Kakuta materialisiert war.
Das bedeutete, daß der Dolan ohne Pilot flog. Kakuta erkannte, daß eine neue Gefahr drohte. Er
war nicht in der Lage, irgend etwas zu unternehmen. Die komplizierte Kontrollanlage des Dolans
war ihm vollkommen fremd. Außerdem wußte er nicht, wie er sich mit den Exekutoren einigen
sollte.
Solange Tro Khon bewußtlos war, gab es nur einen Mann, der den Dolan übernehmen konnte:
Camaron Olek.
Jede Sekunde, die er noch länger zögerte, konnte zu einer Katastrophe führen. Es konnte
passieren, daß der Dolan in eine Sonne stürzte oder für alle Zeiten im Hyperraum verschwand.
Tako Kakuta rief sich die Stelle ins Gedächtnis zurück, wo er Redhorses und Oleks Gürtel
gefunden hatte, und teleportierte.
Der Gang war noch immer verlassen.
Kakuta hob einen der Gürtel vom Boden auf und befestigte die Anschlüsse. Dann schaltete er
sein Helmfunkgerät ein.
»Hier ist Kakuta!« rief er in den Lautsprecher. »Können Sie mich hören, Oberst?«
Eine Stimme, die vor Freude und Erleichterung schwankte, antwortete: »Hallo, Tako! Wir dachten
schon Sie kämen überhaupt nicht mehr.«
Kakuta grinste erleichtert. Seine Begleiter waren also noch am Leben.
»Wo sind Sie jetzt?« erkundigte sich der Mutant.
Redhorse schilderte ihm in knappen Worten den Ruheraum.
»Sie müssen aufpassen«, sagte der Cheyenne abschließend. »Wir sind nicht allein hier.
Mindestens vier Dimoschützen halten sich in unserer Nähe auf.«
»Sie brauchen sich nicht zu fürchten«, erklärte Kakuta. »Ich habe Tro Khon schlafen gelegt,
und soviel wir bisher wissen, sind die Dimoschützen hilflos, wenn Tro Khon außer Gefecht
ist.«
Kakuta wartete keine Antwort ab, sondern sprang. Er kam im Ruheraum heraus. Die Dimoschützen,
die an der Tür standen, nahmen von ihm keine Notiz. Redhorse schaltete seinen Helmscheinwerfer
ein und richtete den Lichtstrahl auf Kakutas Gesicht.
»Woyuonihan!« rief der Cheyenne. »Sehen Sie sich das an, Olek. Er ist es wirklich.«
»Wir dürfen keine Zeit verlieren«, sagte Kakuta, der seine parapsychischen Kräfte erlahmen
fühlte. Zu mehr als zwei oder drei Sprünge würde er nicht mehr in der Lage sein, wenn er sich
keine Ruhepause gönnte. »Der Dolan rast steuerlos durch den Weltraum. Tro Khon ist
bewußtlos.«
Er packte die beiden Männer an den Armen und teleportierte mit ihnen in die Zentrale. Der
Zweitkonditionierte lag noch immer bewegungslos neben dem großen Sessel.
»Ich habe aus kürzester Entfernung auf den Symbionten gezielt«, erklärte Tako Kakuta, der
Redhorses fragenden Blick bemerkte.
Don Redhorse wandte sich an Camaron Olek, der noch nicht begriffen zu haben schien, daß sie
gerettet waren.
»Sie müssen den Dolan steuern, Oberstleutnant«, sagte Redhorse. »Sie müssen es wenigstens
versuchen.«
Olek ging auf die Kontrollen zu. Seine Lippen bewegten sich wie im Selbstgespräch. Nach einer
Weile strich er mit den Fingerspitzen über verschiedene Kontrollschaltungen. Vielleicht, hoffte
Redhorse, war es jetzt ein Vorteil, daß Oleks Erinnerungen an seine kosmonautische Tätigkeit an
Bord des Dolans geweckt worden waren.
»Ich hoffe, daß Tro Khon die Koordinaten der Solsysteme programmiert hat«, sagte Olek.
Kurz darauf drang der Dolan in den Hyperraum ein.
Etwas später tauchte er wieder in das Einsteinuniversum ein.
In vierhundert Kilometer Entfernung schwebte ein terranisches Schiff im Weltraum.
»Die WYOMING!« schrie Kakuta. »Wir sind an der gleichen Stelle herausgekommen, von der aus wir
gestartet sind.«
In diesem Augenblick begann Tro Khon sich zu bewegen.
Dann begann er hastig zu sprechen.
7.
Das Gefühl innerer Leere war plötzlich gewichen.
Reginald Bull starrte mit einer Mischung von Mißtrauen und Erwartung auf die Bildschirme, auf
denen sich der soeben erschienene Dolan abzeichnete.
»Es sieht so aus, als hätte sich unser verlängertes Warten gelohnt«, bemerkte
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