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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fast vernichtet hatten, gelang unserem Gegner ein kluger und großartiger Schachzug:
    Sie fanden eine Waffe gegen uns.
    Es war die Formungsstrahlung.«
    Spectorskys Zwischenfrage, die sich auf die Strahlung innerhalb des Irrgartens bezog, ergab in einer Minute die Gewißheit, daß die von Rhodan ›Friedfertigkeitsstrahlung‹ genannten Energiefronten identisch waren mit dem, was der Robot mit Formungsstrahlung bezeichnete.
    »Wir wissen folgendes: Diese Formungsstrahlung arbeitet mit einer Umstellung der biologisch-physikalischen Basis im Zellgefüge der Haluterkörper. Die Metabolismen dieser Körper werden beeinflußt. Da die Umstellung im Zellgefüge, die von den Okefenokees herbeigeführt wurde, im Zustand der Reife und der einsetzenden Alterung der Individuen angegriffen wird, verformt sich alles wie bei einem Embryo.«
    »Das soll ein einzelner Mensch verstehen!« wunderte sich John Sanda.
    »Du sollst auch nicht verstehen, sondern zuhören«, sagte Bontainer. »Das sind Zusammenhänge, die du nicht ergründen kannst.«
    »Herzlichen Dank, Bonnie«, sagte Sanda und schwieg.
    »Das Resultat«, fuhr die Projektion dröhnend und mit aufgerissenem Rachen fort, während die Handlungsarme kleine, erläuternde und unterstreichende Bewegungen ausführten, »war ein totales Erlöschen sämtlicher Haßgefühle und der Wut der Bestien, die zur Vernichtung zahlloser Kulturen und Völker geführt hatten.
    Zum Vorschein trat durch die Formungsstrahlung der Lemurer die klare Logik, traten die Vernunft und große Toleranz anderen gegenüber. Diese Charaktermerkmale waren in den Eiern der Skoars, die für die Bioexperimente verwendet wurden, vorhanden. Das wurde von den lemurischen Wissenschaftlern herausgefunden.«
    Bontainer brauchte nicht mehr nachzudenken.
    »Übersetzen Sie bitte«, bat er Spectorsky eindringlich.
    »Die Waffe der Lemurer wirkt aber nicht innerhalb von Stunden, sondern kann als eine Langzeitwaffe angesprochen werden. Sie könnte in Jahren die geschilderten Vorgänge bewirken, aber keineswegs in einer kürzeren Zeit.«
    Der Robot erwiderte:
    »Sie haben völlig recht. Es ist eine Waffe, die bis zum Punkt der vollen Wirkung einen Zeitraum benötigt, der etwa fünfzig vollen lemurischen Jahren entspricht. Bis zu diesem Zeitpunkt sprachen sämtliche Haluter darauf an und zogen sich in tiefer Reue und einschneidender Demut aus dem Kampf geschehen zurück. Sie bedauerten, was sie getan hatten, besaßen aber keine Mittel mehr, es zu ändern oder gar rückgängig zu machen.«
    Die Pause, die jetzt eintrat, war länger.
    Die Gesichter der zwölf Männer, die sich seit sieben Stunden hier in der Unterwelt von Halut aufhielten, waren ausgezehrt und trugen die Spuren der Anstrengungen. Die Augen lagen in tiefen Höhlen, Bartwuchs zeichnete sich ab, und die Linien der Aufregungen und Entbehrungen schnitten tiefe Kerben in die Gesichter.
    »Machen wir weiter, Spec«, sagte Bontainer. »Ich frage, Sie reden.«
    »Einverstanden. Thema?«
    »Übersetzen Sie: Wodurch wurden die Haluter primär gezwungen, ihre wütenden Angriffe zu beenden? Es erscheint mir unmöglich, daß diese Strahlung die gesamte Galaxis durchzogen hat und alle Haluter, wo auch immer sie gerade ein paar Planeten vernichteten, zur Rückkehr bewegte. Es muß eine Waffe gegeben haben, die schnell, überzeugend und blitzartig wirkte. Was ist dies für eine Waffe?«
    Langsam und deutlich kamen die Worte Spectorskys.
    Der Robot machte eine Pause.
    Die Terraner hatten gehört, was Bontainer gefragt hatte. Sie wußten, was auf dem Spiel stand und welchen Erfolg Terra mit dieser unbekannten Waffe haben würde.
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, wodurch die Ahnen der heutigen Haluter gezwungen wurden, ihre Angriffe einzustellen. Sie wurden, das ist bewiesen, gezwungen, ihre wütenden Vernichtungsangriffe einzustellen. Eine solche Waffe war damals vorhanden, hat existiert, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wie sie wirkte und wie sie funktionierte. Es tut mir leid.«
    Bontainer senkte den Kopf und fragte etwas leiser:
    »Können Sie es nicht sagen, weil die Auskunft tabu ist, oder können Sie es uns nicht sagen, weil keine Informationen vorliegen?«
    Die Antwort kam augenblicklich.
    »Letzteres ist der Fall. In meinen Speichern und Archiven befindet sich nichts, das auf die Konstruktion hindeutet. Ich weiß, daß diese Waffe existierte, aber das ist auch alles.«
    »Womit«, erklärte Waringer düster, »unsere Expedition gescheitert wäre.«
    Bontainer schien sich

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