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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dunst waren, blickten Roi Danton und Oro Masut sich schweigend an.
    Sie waren allein.
    Roi Danton hatte seine Edelleute zu einer Konferenz zusammengerufen. Die Sitzung fand in einer notdürftig aufgeräumten Kantine statt, da der große Konferenzsaal durch Intervallbeschuß restlos demoliert worden war.
    Der erste Punkt der Tagesordnung befaßte sich mit dem Zustand der Schwerverwundeten. Ihnen galt Dantons größte Sorge, denn einige Männer hatten durch die Wirkung der gurradschen Intervallkanonen starke Gehirnblutungen erlitten.
    Dr. Ereget Hamory, der plophosische Chefarzt der FRANCIS DRAKE, berichtete.
    Keiner der Zuhörer fand den Chefarzt sympathisch. Das lag keineswegs daran, daß Ereget Hamorys Gesicht voller entstellender Narben war und sein Bart ungepflegt wirkte, sondern an der ausgesprochen zynischen Art und Weise, mit der er seine medizinischen Diagnosen vorbrachte.
    Hamory galt als Menschenverächter, und viele seiner Patienten hatten ihn schon verflucht, wenn er ihnen in brutalster Weise mitgeteilt hatte, daß sie nicht mehr zu retten wären und sich nicht so wehleidig anstellen sollten.
    Nur wenige Freifahrer, unter ihnen Roi Danton, wußten, daß Hamorys Zynismus eine unterbewußte Schutzreaktion seines ungewöhnlich sensiblen Gemüts war. Wenn es dem Chefarzt einmal nicht gelang, einen Patienten vor dem Tode zu retten, konnte er anschließend stundenlang weinen – allerdings nur dann, wenn er sich unbeobachtet glaubte. Außerdem waren die Männer, denen er den Tod prophezeit hatte, niemals gestorben. Einem Sterbenden gegenüber verhielt Dr. Hamory sich ungewöhnlich mitfühlend und schonend. Doch da Tote nicht mehr reden können, hatten Außenstehende niemals etwas davon erfahren.
    Sofern er jedoch nur sein eigenes Leben riskierte, war Hamory rücksichtslos und ersparte sich nichts. Oft genug hatte er an sich selber gewagte wissenschaftliche Experimente mit unberechenbaren Folgeerscheinungen durchgeführt. Eine dieser Folgeerscheinungen waren seine tiefen Narben.
    Dr. Ereget Hamory berichtete, daß von den vierundsiebzig Schwerverletzten unterdessen acht Mann trotz aller Rettungsversuche gestorben seien. Fünfzehn weitere Freifahrer schwebten in höchster Lebensgefahr, würden aber wahrscheinlich durchkommen. Wer von ihnen bleibende Hirnschäden davontragen würde, konnte er allerdings nicht genau sagen. Das menschliche Gehirn war praktisch der einzige Körperteil, der weder regeneriert noch durch ›Ersatzteile‹ repariert werden konnte.
    Nach Hamory erhob sich der Versorgungschef.
    Er meldete, daß inzwischen so viele Lebensmittel geborgen werden konnten, daß die Besatzung sechs Wochen damit auskäme. Weitere Vorräte für schätzungsweise drei Monate müßten noch aus den schwerbeschädigten Lagerräumen herausgeholt werden können.
    Anschließend kam der Hyperphysiker zu Wort. Er war verantwortlich dafür, daß die rund fünfhundert Einzelteile einer zerlegten Hyperfunkstation schnellstens aus den Verstecken geborgen wurden und daß sofort mit dem Bau der Station begonnen werden konnte.
    Roi Danton atmete erleichtert auf, als er erfuhr, daß die Gurrads keins der raffiniert angelegten Verstecke gefunden hatten. Eine leistungsfähige Hyperfunkstation war die Voraussetzung dafür, daß Prison II von der Hilfsexpedition, die von Burdsal Kurohara geholt werden sollte, überhaupt gefunden wurde. Immerhin durchmaß die Kleine Magellansche Wolke im Mittel 10.000 Lichtjahre und beinhaltete zwei Milliarden Sonnenmassen. Ohne Anhaltspunkt oder Hyperfunksignale würde selbst die gesamte solare Flotte einige hundert Jahre benötigen, um sämtliche Sonnen anzufliegen; darin waren aber noch nicht die Untersuchungen sämtlicher Planeten enthalten.
    Weniger erfreulich war der Bericht von Edelmann Rasto Hirns. Der Erste Offizier der FRANCIS DRAKE teilte den Anwesenden zuerst mit, daß das Schiff nur auf einer gutausgerüsteten Werft wieder instandgesetzt werden konnte, eine Tatsache, die jedermann sich bereits an den Fingern einer Hand hatte abzählen können.
    Seine Meldung, aus den versteckten und inzwischen teilweise geborgenen Ersatzteilen könne keine der vorhandenen Korvetten startklar gemacht werden, bedeutete für manchen Edelmann einen argen Schock. Allerdings hatte ein von Afar Mossi vorgenommener Test ergeben, daß einige Shifts der FRANCIS DRAKE in durchaus brauchbarem Zustand waren.
    Zuletzt ergriff Roi Danton selbst das Wort.
    »Wir sind«, sagte er in seiner knappen Art, die im Gegensatz zu

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