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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eingebettet waren. Langes, braunes Gras wiegte sich im Wind. Kleine leguanähnliche Tiere huschten zwischen den Felsblöcken umher, und hoch über dem nahen Binnenmeer kreisten Raubvögel oder Flugechsen; so genau war das von Rois Standort aus nicht zu bestimmen.
    »Ein freundlicher Ort«, flüsterte Danton und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »So recht geschaffen für Leute, die ihre letzten Tage verbringen wollen.«
    Er zuckte leicht zusammen, als ein urweltliches Brüllen erscholl.
    Oro Masut grinste und deutete zum Dschungel hinüber. Über das Blätterdach ragte der riesige Kopf einer Echse. Das Tier mußte mindestens zwanzig Meter hoch sein; in seinem Maul zappelte ein kleineres Lebewesen.
    »Nachbarn von dieser Sorte«, bemerkte der Ertruser trocken, »werden uns die letzten Tage im Sinne des Wortes verkürzen.«
    Roi Danton erschauerte.
    Er konnte sich gut vorstellen, daß die Lebensbedingungen auf Prison II – die Gegend um das Binnenmeer war lediglich eine von wenigen Oasen – einen außergewöhnlich harten Lebenskampf erzwangen, und welche absonderlichen und gefährlichen Lebensformen sich unter solchen Umständen entwickelten, hatte er zur Genüge auf ähnlichen Planeten gesehen. Eine Raubechse dieser Größe stellte dagegen keine nennenswerte Gefahr dar; sie war nicht zu übersehen. Schlimmer waren erfahrungsgemäß die kleinen und allerkleinsten Lebensformen.
    Roi und Masut legten die Köpfe in den Nacken, als über ihnen ein ohrenbetäubendes Dröhnen erscholl.
    Das zweite Kreiselschiff hing in ungefähr zehn Kilometern Höhe direkt über der FRANCIS DRAKE.
    »Sie scheinen immer noch einigen Respekt vor uns zu haben«, bemerkte Danton mit mattem Lächeln. »Anscheinend halten sie uns für unberechenbare Wilde.«
    »Womit sie uns wieder einmal unterschätzen«, gab Oro Masut zurück. »Ich hoffe, Sie werden den Löwenköpfen keine Gelegenheit zu einer Strafaktion geben, König.«
    »Ob Strafaktion oder nicht, Oro«, sagte Roi, »unsere Lage ist alles andere als hoffnungsvoll. Wenn meine Vermutungen stimmen, dann dürfte es selbst der Solaren Flotte schwerfallen, die Verteidigung der Kleinen Magellanschen Wolke niederzukämpfen und bis zu Prison II vorzustoßen.«
    »Sie denken dabei an die Erste Schwingungsmacht, nicht wahr?« fragte der Ertruser, und als sein Herr nickte, fuhr er fort: »Ich weiß nicht, aber ich bezweifle, daß es eine sogenannte Erste Schwingungsmacht überhaupt gibt. Erstens kann ich mir darunter absolut nichts vorstellen – und zweitens ist sie bisher niemals direkt in Erscheinung getreten, obwohl wir den Zweitkonditionierten, den Perlians und so weiter erhebliche Schlappen beibringen konnten. Vielleicht ist darunter nur so etwas wie ein Mythos zu verstehen, eine Pseudoreligion. Oder die Wesen, die die Schwingungsmacht verkörperten, sind längst ausgestorben.«
    »Ich wollte, du behieltest recht, Oro«, erwiderte Roi gedankenverloren. »Aber ich fürchte, so einfach liegt das Problem nicht.«
    Er rutschte von seinem harten Sitz.
    »Noch eine Minute länger, und ich wäre gegrillt. Wir gehen ins Schiff zurück, Oro. Ich bin doch ein wenig beunruhigt. Meine Leute lieben ihr Schiff, und wenn sie sehen, daß die Gurrads es endgültig demolieren …«
    Er brach ab und ging schneller, obwohl dadurch wahre Schweißbäche aus seinen Poren strömten.
    An der Schleuse wurden sie erneut von ihren Bewachern empfangen. Roi Danton schaltete sein Translatorgerät ein und fragte:
    »Ich bedaure, daß es zwischen uns keine Freundschaft gibt wie mit euren Brüdern in der großen Wolke. Ihr seid doch von dorther gekommen oder …?«
    Zu seiner grenzenlosen Verblüffung antwortete einer der Wächter in tadellosem Interkosmo:
    »Diese Frage darf ich nicht beantworten.«
    Die beiden Freihändler gaben es auf.
    Nach kurzer Fahrt traten sie aus dem Liftschacht.
    Sie befanden sich im vierten Deck, und mit gemischten Gefühlen beobachteten sie die zahllosen Gurrads, die systematisch alle wichtigen Einrichtungen der FRANCIS DRAKE zerstörten.
    Aus Richtung der Triebwerksräume erscholl das Donnern mehrerer Explosionen. Offenbar wurden dort die letzten Anlagen gesprengt.
    Danton ballte die Fäuste, als er sah, wie vier Gurrads vor der Tür eines Waffenmagazins standen und mit ihren Strahlern hineinfeuerten.
    Das war eine sinnlose Maßnahme, denn mit ihren Kombistrahlern konnten die Freifahrer auf Prison II den Gurrads oder ihren Herren keinen Schaden zufügen. Andererseits benötigten sie

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