Silberband 044 - Alarm für die Galaxis
gibt Schlimmeres. Ich bestehe auf provisorischer Schnellversorgung. Die Lage erfordert es.«
Dagegen konnte der Medoroboter nichts mehr einwenden. Blitzende Instrumente tauchten auf, drei Injektionspistolen zischten gleichzeitig, eine kombinierte Plasmamasse aus Kosmo-Antibiotika und zellregenerierenden Substanzen legte sich über die Wunde, darüber wurde ein organplastischer Klammerverband geschossen.
Der ganze Vorgang dauerte nur wenige Sekunden.
»Anweisung ausgeführt, Sir«, sagte der Roboter. »Ich bitte trotzdem, folgende Empfehlungen …«
»Geschenkt!« unterbrach Eril Shukento ihn.
Nachdem der Medoroboter die Ortungszentrale verlassen hatte, blickte der Kommandant seinen Cheforter fragend an.
Captain Oglus Gesicht war sehr ernst, als er meldete:
»Ich habe mit der Ferntasterortung starke Raumschiffsverbände ausgemacht, die unmittelbar im galaktischen Zentrum materialisierten. Dabei entstand eine starke Hyperschockwelle.«
Shukento stemmte sich aus seinem Sessel hoch und ging aufrecht hinüber zum Wandelschirm des Fernbildtasters. Die Fäuste auf den Rand der Steuerkonsole gestützt, musterte er die Elektronenbilder dreier Schwärme sehr weit entfernter Objekte. Einzelheiten ließen sich nicht ausmachen. Die parallel laufende Diagrammauswertung zeigte jedoch eindeutig Anzeichen für Raumschiffsverbände an, die aus dem Hyperraum oder einem noch übergeordneten Kontinuum gekommen sein mußten.
Langsam setzte sich der Kommandant. Sein Geist klärte sich, offenbar eine Folge der Injektionen. Er erkannte, daß es sich niemals um terranische Raumschiffe handeln konnte, auch nicht um Schiffe der Haluter.
Bevor er die ermittelten Daten an die Bordpositronik weitergeben konnte, wurde die PANTO PEA von einer neuen Hyperschockwelle erschüttert.
Shukento zwang sich dazu, das Chaos an Bord vorläufig zu ignorieren. Wichtiger erschien ihm das, was sich im Zentrum der Galaxis abspielte. Der Fernbildtaster und die Diagrammauswertung zeigten weitere zwei fremde Schiffsverbände an, die scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht waren.
Nash-Nash Oglu pfiff leise durch die Zähne. Er hielt die Auswertung eines der kleinen Pultrechner in den Händen.
»Was gibt es?« fragte der Major.
»Nur eine vage Vermutung, Sir. Die Hyperschockwellen weisen geringe Abweichungen von denen auf, die bei der Rematerialisierung von Raumschiffen nach einer Transition auftreten müßten.«
Der Major horchte auf.
Ein unbestimmter Verdacht nistete sich in seinem Gehirn ein. Noch war er ungerichtet, aber im Unterbewußtsein erfaßte Eril Shukento bereits, daß sein Erkundungsauftrag mit dem Erscheinen der fremden Schiffe zusammenhängen mußte.
Unterdessen gab Captain Oglu die ermittelten Werte an die Bordpositronik durch. Major Shukento nahm, obwohl er geistesabwesend erschien, die ersten Auswertungsdaten der Positronik mit gläserner Klarheit in sich auf. Der Verdacht verdichtete sich.
Er kannte in groben Zügen die Erlebnisse Perry Rhodans innerhalb der fernen Galaxis M 87. Vor allem war er, wie alle Offiziere der Imperiumsflotte, darüber informiert worden, wie die geheimnisvollen Dimetranstriebwerke der okefenokeeschen und auch halutischen Bauart funktionierten. Sie waren ausschließlich für Fernflüge zwischen Galaxis und Galaxis zu gebrauchen, wobei hypertechnische Faktoren bedingten, daß der Wiedereintritt ins normale Kontinuum ausschließlich im Mittelpunkt einer Galaxis erfolgen mußte. Die dortige Massenkonzentration sowie der Hochenergieumsatz ließen keine andere Möglichkeit zu.
Major Eril Shukento schüttelte plötzlich seine Benommenheit gänzlich ab. Er glaubte zu wissen, wer die Unbekannten waren und weshalb sie zu diesem Zeitpunkt im galaktischen Zentrum erschienen.
Über die Helmfunkanlage setzte er sich mit allen Sektionen des Schiffes in Verbindung, was mit einigen Schwierigkeiten verbunden war, aber endlich doch gelang.
Seine Befehle waren absolut klar und kompromißlos.
Die PANTO PEA sollte unter Mißachtung aller Schäden an Schiff und Besatzung schnellstens Kurs auf die wiederverstofflichten fremden Raumschiffsverbände nehmen.
Eine neue Strukturerschütterung zwang den Kommandanten kurz darauf zum Abdrehen. Die schwer angeschlagene PANTO PEA wäre beinahe endgültig vernichtet worden. Mit höchsten Beschleunigungswerten raste das Schiff aus dem unmittelbaren Bereich der Hyperschockwellen heraus.
Die Männer in der Funkzentrale versuchten inzwischen, Hyperfunknachrichten über die Ereignisse im
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