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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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größeren Rätsel stehen würden.
    Die Leiche lag auf einer Bahre. Kiyomi hatte sie mit einem Tuch zugedeckt.
    Der Arzt holte ein Glas, das mit einer Flüssigkeit gefüllt war, in der ein roter Gewebeklumpen schwamm.
    »Das Herz des Toten«, sagte Kiyomi und hielt das Glas in die Höhe, so daß jeder das Organ sehen konnte.
    »Es ist an mehreren Stellen aufgeplatzt«, stellte Atlan mit einem Schaudern fest.
    »Die gleichen Zerstörungen wie bei den Zusatzgeräten der Organmaschinen«, fügte Galbraith Deighton hinzu. »Doc, haben Sie in den Organen des Toten ebenfalls Sprengkapseln gefunden?«
    »Nein«, sagte Kiyomi. »Aber etwas anderes.«
    Er holte ein zweites Glas, in dem mehrere zerfaserte Klümpchen schwammen.
    »Dies sind winzige zellähnliche Gebilde«, erklärte der Arzt. »Sie entstammen nicht dem Körper des Toten, obwohl ich sie dort gefunden habe. Ich habe diese Gewebeklümpchen untersucht und festgestellt, daß sie sich unter bestimmten Bedingungen blitzartig um das Vielfache ihrer normalen Größe ausdehnen können. Nicht nur im Herzen des Toten fand ich solche Klümpchen, sondern auch in den Lungen, in den Nieren und im Magen.«
    »Unheimlich!« sagte Atlan. Er hatte eine trockene Kehle bekommen.
    »Es läßt sich unter Umständen erklären, wie die Sprengkapseln in die Organmaschinen gelangt sind«, sagte Dr. Kiyomi. »Für das Vorhandensein dieser mysteriösen Gebilde in den Organen des Toten habe ich jedoch keine Erklärung.«
    »Wurde der Gefangene von diesen Dingern getötet?« erkundigte sich Tipa.
    »Zweifellos«, erwiderte Kiyomi. »In den Organen des bedauernswerten Mannes erzielten diese Klümpchen denselben Effekt wie die Sprengkapseln innerhalb der Geräte.«
    Für Atlan waren dies bestürzende Informationen. Er wußte ebenso wie Kiyomi keine Erklärung, aber in seinem Gehirn begann ein bestimmter Verdacht Gestalt anzunehmen. Sollte es sich herausstellen, daß ihn seine Ahnung nicht trog, dann bedeutete Ribald Corello eine schreckliche Gefahr für die gesamte Galaxis.
    Atlan legte der Piratin eine Hand auf die Schulter.
    »Tante Tipa, hier geht es um Dinge von kosmischer Bedeutung«, sagte er. »Du mußt uns erlauben, den Toten und die zerstörten Anlagen an Bord der DRAGNET zu bringen, damit unsere Spezialisten im Sol-System noch einmal alles gründlich untersuchen können.«
    Die Piratin erklärte sich einverstanden. Wenn es darauf ankam, konnte sie sehr vernünftig sein.
    »Doc, wir brauchen Ihre gesamten Unterlagen«, sagte Deighton zu dem Piratenarzt.
    »Das dachte ich mir«, erwiderte Kiyomi. »Ich habe alles vorbereitet.«
    Drei Stunden später waren alle Geräte und die Leiche an Bord der DRAGNET gebracht worden. Tipa Riordan, die keine Müdigkeit zu kennen schien, war zusammen mit Dr. Kiyomi an Bord von Deightons Schiff gekommen, um sich zu verabschieden.
    Bevor die Piratin mit ihrem Begleiter die DRAGNET wieder verließ, fanden Atlan und Galbraith Deighton Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch. Die beiden Männer trafen sich in einem Nebenraum der Bordklinik.
    »Wir müssen Tipa ans Herz legen, daß vorerst niemand von den Ereignissen auf der Eiswelt erfahren darf«, sagte der Solarmarschall zu Atlan. »Ich halte es außerdem für angebracht, daß wir der Besatzung der DRAGNET vorläufig nichts vom seltsamen Tod des Fremden berichten. Ich will vermeiden, daß es bei späteren Kontakten mit Ribald Corello zu einer Panik kommt.«
    »Sie glauben also, daß Corello für den Tod dieses Mannes verantwortlich ist?« fragte Atlan.
    »Bestehen daran noch Zweifel?« Als Atlan den Kopf schüttelte, fuhr der Solarmarschall fort: »Ich frage mich nur, wie Corello es angestellt hat, den armen Burschen auf diese Weise umzubringen. Corello ging wirklich kein Risiko ein. Er hat nicht nur die Organe des Mannes, sondern auch die Maschinen zerstört, die jene Organe funktionsfähig erhalten sollten.«
    »Corello hat also Angst, daß wir zuviel über ihn erfahren könnten«, sagte Atlan.
    Deighton ging unruhig auf und ab.
    »Ich glaube nicht, daß es Angst ist. Corello ist nur vorsichtig. Vielleicht will er früher oder später zu einem großen Schlag ausholen und muß deshalb vermeiden, daß wir Informationen bekommen.«
    »Wie kann er es getan haben?« Atlan nagte nachdenklich an seiner Unterlippe.
    Als aufmerksamer Beobachter stellte Deighton fest, daß der Arkonide von bestimmten Vermutungen oder Vorahnungen beunruhigt wurde.
    »Sie haben einen Verdacht, Lordadmiral«, sagte Deighton.
    Um Atlans

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