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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lippen erschien die Andeutung eines Lächelns.
    »Ihnen bleibt auch nichts verborgen, was?«
    »Ich bin Chef der Abwehr«, sagte Deighton. »Es ist meine Aufgabe, aus den Reaktionen der Menschen zu lesen.«
    »Ich will Ihnen sagen, was ich vermute«, sagte Atlan. »Vielleicht halten Sie mich für verrückt. Corello dürfte ein Mutant sein.«
    »Darüber bin ich mir im klaren«, sagte Deighton.
    »Er muß außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen.«
    »Er ist ein Suggestor«, stimmte Deighton zu.
    »Nicht nur das«, sagte Atlan. »Ich befürchte, daß Corello ein lebender Fiktivtransmitter ist.«
    Deighton unterbrach abrupt seine Wanderung und starrte den Arkoniden an. Er schnippte mit den Fingern.
    »Sie glauben, daß Corello die Sprengkapseln mit parapsychischen Kräften in die Organmaschinen befördert hat?«
    »Ja«, sagte Atlan. »Auf dem gleichen Weg sind die Zellklümpchen in die Organe des Gefangenen gelangt.«
    »Eine ebenso phantastische wie logisch erscheinende Erklärung«, sagte Deighton. »Dann wäre Corello ein … Supermutant, wie wir noch keinen erlebt haben. Ich hoffe im Interesse der Menschheit, daß Sie sich täuschen.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Atlan.

23.
Juni 3432
    Der Vorposten der Zivilisation auf dem Planeten Vinzsa im Al-Tont-System existierte nicht mehr. Die Kolonisten, Angehörige der Ross-Koalition, hatten die Leichtmetallhallen und Meßstationen mit Waffen oder mit bloßen Händen zerstört. Aus dem Tal, in dem nach dem Willen der Pioniere die erste Stadt entstehen sollte, stiegen Rauchwolken in den Himmel.
    Die Menschen, die für die Zerstörung verantwortlich waren, hockten mit gleichgültigen Gesichtern zwischen den Trümmern ihrer Behausungen. Der Rausch, der über sie gekommen war, schien abgeklungen zu sein.
    Perry Rhodan und Atlan, die mit einem Beiboot der INTERSOLAR auf Vinzsa gelandet waren, standen auf einer Anhöhe und blickten auf die zerstörten Anfänge einer Stadt hinab.
    »Wir sind zu spät gekommen«, stellte Rhodan fest. »Ribald Corello hat bereits zugeschlagen.«
    »Ich habe mit einem solchen Anblick schon gerechnet, als wir auf die zerstörten Schiffe der Kolonisten im Al-Tont-System stießen«, erwiderte der Arkonide.
    Rhodan dachte an die Wracks, die jetzt um Vinzsa kreisten. Die Schiffe waren von ihren Besatzungen zerstört worden. Alle Menschen im Al-Tont-System waren vom Zwang der Zerstörung befallen. Ein paar Schiffe Ribald Corellos waren während des Chaos auf Vinzsa gelandet. Corellos Soldaten hatten alle wichtigen Instrumente und Geräte gestohlen.
    »Dein Verbindungsmann hat uns zu spät informiert«, sagte Rhodan. »Wahrscheinlich hat Corello auch diesmal keine Spuren hinterlassen.«
    »Gehen wir hinunter in die zerstörte Stadt«, schlug Atlan vor. »Vielleicht finden wir einen Kolonisten, mit dem wir vernünftig reden können.«
    Rhodan warf seinem Freund einen Seitenblick zu.
    »Du hoffst, daß du den USO-Agenten noch lebend findest«, sagte er.
    Atlan nickte.
    Sie versiegelten das Beiboot, so daß es nur mit einem Funkimpuls aus ihren Armbandfunkgeräten geöffnet werden konnte, und machten sich an den Abstieg ins Tal.
    Vinzsa war der vierte Planet, den Ribald Corello in einer Woche überfallen hatte. Die Brutalität, mit der der immer noch geheimnisvolle Angreifer vorging, war erschreckend. Corello nutzte seine parapsychischen Kräfte rücksichtslos aus. Die Vinzsa-Kolonisten waren durch Suggestivbefehle gezwungen worden, ihre Raumschiffe und Energieanlagen auf der Oberfläche des Planeten zu zerstören.
    Corello ging kein Risiko ein. Um in den Besitz einiger wertvoller Maschinen zu kommen, gab er Tausende von Menschen dem Wahnsinn preis. Der Traum, den die Kolonisten geträumt hatten, war zu Ende. Anstatt auf einer neuen Welt, würden diese Menschen die nächsten Jahre in Kliniken zubringen.
    Rhodan und Atlan erreichten die ersten zerstörten Gebäude. Ein Mann in zerfetzten Kleidern taumelte an ihnen vorbei, ohne sie zu beachten. Atlan holte ihn mit wenigen Schritten ein und hielt ihn am Arm fest.
    »Können Sie mich verstehen?« fragte der Arkonide.
    Der Kolonist verdrehte die Augen und lallte ein paar unverständliche Worte. Atlan gab ihn frei.
    »So sehen sie alle aus«, sagte er bitter. »Wir werden keinen finden, der uns Auskünfte geben kann.«
    »Dort drüben liegen die Überreste der Funkstation«, sagte Rhodan. »Sehen wir uns an, was noch übrig ist.«
    Atlan blieb stehen und starrte mit zusammengekniffenen Augen in Richtung eines

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