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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Deightons Sekretär.
    »Sie behauptet, im Besitz von wichtigen Informationen zu sein, Sir.«
    »Bringen Sie sie herein!« befahl Rhodan.
    Deighton trat vor.
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Sir«, sagte er erregt. »Wir bemühen uns um die Lösung eines Problems. Ich erlaube mir, Ihren Entschluß zu kritisieren. Wir haben jetzt keine Zeit für eine Verrückte.«
    »Wer behauptet, Tipa Riordan sei verrückt?« klang eine keifende Stimme vom Eingang her. »Diesem Lümmel werde ich sofort eine Lektion erteilen.«
    Die Köpfe der Männer fuhren herum. An der Tür stand eine kleine, unglaublich magere Frau, die sich vornübergebeugt auf einen Stock stützte. Sie war vollkommen in Leder gekleidet. Ihr Haar hatte sie zu einem Knoten zusammengebunden. Ihr faltiges und eingefallenes Gesicht wurde von einer Hakennase beherrscht, die Lippen waren blutleer und schmal. Major Flanders schätzte, daß die Frau über einhundertzwanzig Jahre alt war.
    »Darf ich Ihnen die Wissenschaftlerin Tipa Riordan vorstellen, meine Herren«, sagte Perry Rhodan. »Ich hatte das Vergnügen, sie vor sechs Wochen kennenzulernen. Sie ist eine ausgezeichnete Kosmotoxikologin. Wir müssen ihr dankbar sein, denn sie hat einem wichtigen Vertrauensmann des Solaren Imperiums im System Normon das Leben gerettet.«
    Unerschrocken humpelte die alte Frau in die Mitte des Zimmers. Ihre grünen Augen blickten drohend. Als sie an Deighton vorbeiging, schlug sie ihm mit ihrem Stock leicht gegen das Bein. Deighton brachte sich mit einem Satz in Sicherheit. Er hatte einen elektrischen Schlag bekommen.
    »Ich habe mich von den Wissenschaftlern getrennt«, sagte Tipa Riordan. »Ich halte den Zeitpunkt für günstig, Sie davon zu unterrichten, daß es seit zwei Wochen eine neue Machtgruppe innerhalb der Galaxis gibt: Tipa Riordans Piraten.«
    Atlan fragte spöttisch: »Sind Sie etwa gekommen, um hier die Totenkopfflagge zu hissen?«
    »Das Lachen wird Ihnen noch vergehen, Sie alter Beuteterraner«, gab Tipa wütend zurück. »Eines Tages wird man meine Piraten und die USO auf eine Stufe stellen.«
    »Das ist jetzt wirklich nicht der Zeitpunkt, um solche Narrheiten anzuhören, Sir«, schaltete sich Galbraith Deighton ein.
    »Ich nehme an, daß es der alten Dame ernst ist«, sagte Rhodan. »Ich hoffe, daß Sie Ihren Entschluß noch einmal ändern, Tipa. Als Piratin werden Sie automatisch zu unserer Gegnerin und müssen von uns bekämpft werden.«
    »Ich weiß, was ich zu tun habe«, entgegnete sie und stieß heftig mit ihrem Stock auf den Boden. »Piraterie, mit Vernunft betrieben, wird sogar Ihnen manchmal willkommen sein, meine Herren. Vor allem dann, wenn ich die Lager und Schiffe Ihrer Gegner ausplündere.«
    »Kommen wir zur Sache, Tipa«, lenkte Rhodan ein. »Warum besuchen Sie uns?«
    »Wegen der Second-Genesis-Krise«, antwortete die alte Frau.
    Augenblicklich wurde es still. Tipa Riordan wackelte mit dem Kopf und kicherte senil. »Ich habe viele Informationen, aber ich werde nur zu Perry Rhodan allein sprechen.«
    Rhodan deutete auf die anderen Männer.
    »Sie können unbesorgt sprechen«, sagte er. »Das sind alles meine Vertrauten.«
    Sie lachte höhnisch.
    »Quatsch!« keifte sie. »Wie kann ein Arkon-Scheich zu Ihren Vertrauten zählen, Großadministrator?« Sie winkte mit ihrem dürren Arm. »Hinaus mit ihnen allen, sage ich. Hinaus, hinaus!«
    Rhodan zuckte mit den Schultern.
    »Also gut, meine Herren. Sie haben Tipa gehört. Lassen Sie uns bitte allein.«
    Deighton und Atlan protestierten, aber Tipa Riordan ließ sich nicht beirren. Sie gab Rhodan zu verstehen, daß sie die Administratur verlassen würde, wenn man ihr keine Gelegenheit geben wollte, allein mit Rhodan zu sprechen.
    »Man sollte Sie foltern«, sagte Atlan, bevor er die Tür hinter sich schloß. »Dann würden Sie schon sprechen.«
    Tipa grinste boshaft und schob sich einen Sessel zurecht. Daran, wie sie das schwere Möbelstück bewegte, erkannte Rhodan, daß sie über eine ungewöhnliche Kraft verfügte. Sie ließ sich in den Sessel fallen und legte den Stock über ihre dürren Knie.
    »Um es kurz zu machen: Ich weiß, wo die Mutanten sich aufhalten«, sagte sie.
    Rhodan starrte sie an, als sehe er sie zum erstenmal.
    »Das verschlägt Ihnen die Sprache, was, junger Mann?« Tipa fuchtelte mit ihrem Stock herum. Sie schien zu triumphieren.
    »Woher wissen Sie es?« fragte Rhodan.
    »Das tut nichts zur Sache«, erwiderte sie. »Ich werde mein Wissen auch nur gegen eine bestimmte

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