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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zuversichtlicher. Er wollte versuchen, das Leben seines Verfolgers zu schonen. Die Möglichkeit seines eigenen Todes kalkulierte er dabei wieder so kaltblütig ein wie bei früheren Kämpfen.
    Ungefähr dreißig Meter oberhalb des Höhlenausgangs und zehn Meter zur Linken fand er drei große unregelmäßig geformte Felsbrocken, die dicht genug beieinander standen, um ihn mit einem Sprung die Deckung wechseln lassen zu können.
    Saedelaere kroch um die rechte Seite des linken Felsblocks, legte seine Thermowaffe neben sich und visierte mit der Spezialpistole den Höhlenausgang an. Jetzt konnte Lord Zwiebus kommen.
    Und er kam …
    Alaska Saedelaere krümmte den Zeigefinger, als er eine huschende Bewegung wahrnahm. Aber er schoß nicht, denn der Schemen, der aus der Höhlenöffnung geschnellt war, befand sich bereits in Deckung.
    Lord Zwiebus war sogar für einen so guten Schützen wie Alaska zu schnell gewesen. Er hatte sich überhaupt nicht darum gekümmert, wo der Gegner sich befand, sondern war mit einem blitzschnellen Sprung von mindestens sechs Metern Weite sofort hinter einem Felsbrocken verschwunden. Zweifellos ein kalt kalkuliertes Risiko, denn er hätte ebensogut an einen Platz springen können, der in Alaskas Schußfeld lag.
    Der Transmittergeschädigte bewunderte seinen Gegner. Dennoch ließ er nicht in seiner Wachsamkeit nach. Wie die Lage war, mußte Lord Zwiebus den ersten Schritt tun.
    Doch der Neandertaler schien genau zu wissen, daß ihm das Wild nicht entkommen konnte. Er verhielt sich völlig ruhig. Die Sonne Tah stieg höher und erhitzte den Fels. Armlange eidechsenähnliche Tiere huschten aus ihren Schlupfwinkeln und kletterten zu Hunderten auf die Felsblöcke, um sich in den Sonnenstrahlen zu baden. Insekten summten durch die Luft, krochen in die Blütenkelche hartblättriger Steinpflanzen und wurden manchmal von den hervorschnellenden Zungen der Eidechsen erwischt. Als der Schatten eines Raubvogels über die Felsen wanderte, flohen die Eidechsen blitzschnell. Sekunden später kamen sie wieder hervor, spähten in den Himmel und begaben sich wieder an ihre Sonnenplätze.
    Alaska Saedelaere spürte, wie er allmählich schläfrig wurde. Die Alpträume und Anfälle hatten an seinen Kräften gezehrt. Sonderbar, daß sie ihn seit seiner Flucht in Ruhe gelassen hatten.
    Ein erschreckender Gedanke durchzuckte ihn.
    Wartete der Neandertaler etwa darauf, daß er durch einen Anfall außer Gefecht gesetzt wurde …?
    Unwillkürlich kroch Alaska ein Stück zurück, tiefer in die Deckung hinein.
    Er schloß geblendet die Augen, als kurz darauf eine Serie von Schüssen seine ehemalige Stellung in brodelnde Lava verwandelte.
    Der Transmittergeschädigte rollte sich hinter den nächsten Felsblock.
    Lord Zwiebus mußte sich trotz aller Aufmerksamkeit beinahe fünfzig Meter nach rechts vorgearbeitet haben. Wie er das geschafft hatte, blieb Alaska ein Rätsel. Er hatte es sich jedenfalls nicht zugetraut.
    Er zuckte zusammen.
    »Komm heraus, Cappin!« brüllte der Neandertaler. »Du übernimmst niemand mehr. Komm, damit ich dich rasch töte! Oder soll ich dich langsam rösten …?«
    Was meinte er mit dem Namen ›Cappin‹? Und was sollte der Unsinn mit dem ›Übernehmen‹? Sprach Zwiebus etwa von diesem leuchtenden Etwas in seinem Gesicht?
    Das alles war ein schrecklicher Irrtum. Aber Alaska Saedelaere wußte auch, daß der Neandertaler in seinem Haß unzugänglich war für alle Argumentationen.
    Wieder schlugen sonnenheiße Strahlschüsse in den ersten Fels, verwandelten ihn in einen Vulkan. Selbst in seiner relativ sicheren Deckung empfand Alaska die Hitze als unerträglich. Aber jedenfalls hatte Zwiebus seinen Stellungswechsel nicht bemerkt.
    In plötzlichem Entschluß stand der Transmittergeschädigte auf. Den Strahler ließ er liegen, wo er war. Er wollte sich nicht in Versuchung bringen lassen, eine tödliche Waffe einzusetzen. Mit zwei Sprüngen erreichte er die Deckung eines weiter vorn liegenden, in der Mitte gespaltenen Felsblocks, den er schon zuvor angepeilt hatte.
    Er grinste, als eine Serie Strahlschüsse über ihn hinwegtoste und die beiden anderen Felsblöcke traf. Lord Zwiebus hatte wahrscheinlich vermutet, daß er fliehen würde. Statt dessen war er zur Offensive übergegangen.
    Wie er gehofft hatte, reagierte der Neandertaler darauf mit blindwütigem Haß. Durch den Felsspalt hindurch peilte Alaska Saedelaere die Stelle an, wo er Zwiebus vermutete.
    Als der Neandertaler hakenschlagend

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