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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lager und stützte den Kopf in beide Hände. Merkosh reichte mir etwas zu essen. Ich kaute auf den Konzentraten herum, deren charakteristischer Fleischgeschmack mir diesmal widerwärtig erschien. Nachdem ich ein Glas Wasser getrunken hatte, fühlte ich mich besser.
    Ich gab Merkosh den leeren Becher zurück.
    »Das Robotgehirn könnte uns auf sehr einfache Weise töten, Gläserner. Es brauchte nur die Nahrungsmittelversorgung einzustellen.«
    »Ich glaube nicht, daß es das tun wrrrird.«
    Ich dachte wieder an den Ganjo, der irgendwann in nächster Zeit hier auftauchen mußte. Er würde wahrscheinlich über unser Schicksal entscheiden. Alles hing davon ab, welche Mentalität er besaß. Vielleicht würde man Merkosh und mich zu Forschungszwecken benutzen oder uns als ungewöhnliche Exemplare in eine Ausstellung bringen. Möglich war alles. Meine Augen brannten. Ich spürte, wie mir das Blut in meinen schmerzenden Kopf stieg.
    Ich schluckte ein paarmal, um die Verkrampfung in meiner Kehle loszuwerden. Auf meiner Stirn stand kalter Schweiß.
    Ich wurde krank!
    Wenn der Oproner merkte, was mit mir los war, dann ließ er sich nichts anmerken.
    Ich log ihm vor, daß ich auf meinem Lager blieb, um ihm Gelegenheit zu geben, noch einmal meine Zweite Stimme zu hören. Vielleicht redete ich in meinen Fieberphantasien sogar wirres Zeug.
    Merkosh versorgte mich mit Wasser und Nahrung. Schon bald verlor ich jeden Zeitbegriff. Ich wußte nicht, ob ein, fünf oder zehn Tage vergangen waren, seit ich Fieber bekommen hatte.
    Ich war so schwach, daß ich mich kaum bewegen konnte. Merkosh mußte mich stützen, wenn ich mich in die an unseren Aufenthaltsraum anschließende Toilette schleppte.
    »Jetzt könntest du mich leicht töten, Gläserner«, sagte ich zu ihm, als er mir zum wiederholten Male Wasser brachte.
    »Es wrrrürde mir keinen Spaß machen, Robrrrinson der Zwrrreite. Es ginge zu leicht.«
    Ich hatte den Strahler neben mir liegen, aber ich wußte nicht, ob ich überhaupt die Kraft besitzen würde, um ihn zu benutzen.
    Merkosh gab sich keine besondere Mühe mit mir, aber er vernachlässigte mich auch nicht. Ein paarmal verschwand er ohne Schutzanzug aus dem Aufenthaltsraum. Obwohl ich es nicht wahrhaben wollte, hatte ich in solchen Augenblicken Angst, daß er nicht zurückkommen würde. Durch meine Wachträume geisterten seltsame Begriffe: Uleb … Bestien … Okefenokees …
    Ich wußte damit nichts anzufangen, aber all diese Worte paßten irgendwie in das Stückwerk meiner Erinnerung. Ich brauchte die einzelnen Teile nur zu einem Mosaik zusammenzufügen, um alles über meine Vergangenheit zu wissen.
    Es gab Minuten, in denen ich vollkommen klar denken konnte. Dann trocknete der Schweiß auf meinem Körper, mein Atem ging langsamer, und meine Blicke klärten sich.
    Endlich wurden die Abstände zwischen meinen Fieberanfällen länger.
    Als ich den ersten Versuch machen wollte, ohne Hilfe auf die Beine zu kommen, stand der Oproner neben mir und drückte mich sanft, aber nachdrücklich auf das Lager zurück.
    Ich starrte ihn an.
    »Was soll das?« fragte ich. »Paßt es dir nicht, wenn ich wieder auf eigenen Beinen stehen kann?«
    Er bog seinen Hals nach hinten. Dann legte er mir eine Hand auf den Mund. Es war eine unangenehme Berührung. Er wollte damit erreichen, daß ich meinen Mund hielt.
    Aber warum?
    Er machte die gleiche Bewegung bei sich, dann ging er in Richtung seines Lagers.
    Nein, er ging nicht – er taumelte!
    Ich erschrak!
    Hatte ich ihn vielleicht angesteckt? Das würde bedeuten, daß wir beide mehr oder weniger hilflos daliegen und auf die Unterstützung eines Roboters angewiesen sein würden.
    Aber ich glaubte nicht daran, daß er erkrankt war. Sein Metabolismus unterschied sich so sehr von dem eines Menschen, daß es mehr als unwahrscheinlich war, daß er und ich an derselben Krankheit litten.
    Er hatte irgend etwas vor. Wollte er mich umkommen lassen? Das war schwer zu glauben, denn dann hätte er mich die ganze Zeit über nicht zu pflegen brauchen.
    Da außer uns beiden kein lebendes Wesen in der Station weilte, konnte sein seltsames Verhalten nur etwas mit dem Robotgehirn zu tun haben. Er wollte das Robotgehirn zu einer Reaktion zwingen.
    Plötzlich verstand ich ihn. Wenn wir beide krank auf unseren Betten lagen, mußte das Gehirn annehmen, daß wir bis zur Ankunft des Ganjos sterben würden. Es mußte irgend etwas unternehmen, um uns zu helfen. Je länger ich nachdachte, desto überzeugter wurde ich,

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