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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß Merkosh das Robotgehirn überlisten wollte. Ich fand seinen Plan nicht schlecht. Es kam nur darauf an, daß wir lange genug auf unseren Plätzen blieben. Wir durften nicht einmal aufstehen, um uns Wasser und Konzentrate zu holen, denn dann würde das Robotgehirn merken, daß alles nur ein Trick war.
    Stunde um Stunde verstrich.
    Merkosh und ich lagen da und schwiegen.
    Wir bewegten uns nicht.
    Es war ein schweigsamer Kampf, bei dem der Oproner und ich von Anfang an die schlechteren Voraussetzungen mitbrachten, denn wir mußten essen und trinken. Außerdem stand nicht fest, ob das Robotgehirn so reagieren würde, wie wir uns das erhofften.
    Mein Fieber war zurückgegangen. Ich fühlte mich stark genug, um einen Rundgang zu machen, aber ich blieb auf meinem Lager. Eines war sicher: Vor Merkosh würde ich nicht aufstehen. Ich würde dem Frequenzwandler beweisen, daß ich ausdauernder war als er.
    Das Schweigen erschien mir noch schlimmer als das ruhige Daliegen. Innerhalb des Aufenthaltsraums war es vollkommen still. Nur ab und zu hörte ich Merkosh stöhnen. Es klang sehr eindrucksvoll.
    Die Zeit verging. Poseidon II erschien, nahm den Platz ein, auf dem schon Poseidon I immer gestanden hatte, drehte sich um die eigene Achse und beobachtete. Wir schenkten ihm keine Beachtung, obwohl er länger blieb als üblich.
    War das ein erstes Anzeichen für eine Reaktion des Robotgehirns?
    Ich schloß die Augen und wandte den Kopf zur Wand. Als ich nach einiger Zeit den Kopf wieder drehte, war Poseidon II verschwunden. Merkosh stöhnte. Ich schätzte, daß wir schon zehn Stunden dalagen und warteten. Ich begann an einem Erfolg unserer Aktion zu zweifeln. Das Robotgehirn ließ sich nicht überlisten. Wenn es wirklich glaubte, daß wir krank waren, ließ es sich davon nicht beeindrucken.
    Dann erklang plötzlich die Lautsprecherstimme.
    »Versteht ihr mich?«
    Ich biß noch rechtzeitig die Zähne zusammen. Eine zu schnelle Reaktion auf diese Frage hätte das Robotgehirn mißtrauisch werden lassen. Auch der Oproner antwortete nicht.
    »Werdet ihr sterben?«
    Merkosh stöhnte ein bißchen lauter. Ich begann mich hin und her zu wälzen.
    »Was?« murmelte ich. »Was ist los, Merkosh?«
    »Hier spricht die Zentrale der Station«, sagte die Lautsprecherstimme, und ich hätte schwören können, daß sie ungeduldig klang. »Es ist nicht nötig, daß ihr den Tod erleidet.«
    »Was sollen … wir tun?« fragte ich.
    »Woran liegt es, daß ihr nicht mehr aufstehen könnt?«
    »Uns fehlt die Freiheit«, erwiderte Merkosh. »Wrrrir können uns nicht draußen bewegen. Deshalb müssen wrrrir sterben.«
    Ich unterdrückte einen bewundernden Ausruf. Merkosh wollte nicht nur ein Gespräch mit dem Robotgehirn erzwingen, sondern es auch veranlassen, uns die Seitenschleuse zu öffnen. Das hätte ich dem Gläsernen nicht zugetraut. Sollte er mit seiner Methode Erfolg haben, mußte ich ihn einmal mehr als den Klügeren anerkennen. Während ich in der Station herumgerannt war, hatte er nachgedacht und den einzig erfolgversprechenden Plan entwickelt.
    Natürlich war das Wort ›Freiheit‹ für das Robotgehirn ein völlig abstrakter Begriff, aber gerade deshalb mußte es in irgendeiner Weise damit fertig werden und reagieren. Wenn seinen Erbauern Gefühle nicht fremd waren, mußte das Robotgehirn schon mehrmals abstrakten Begriffen begegnet sein. Vielleicht war es sogar damit vertraut.
    »Wäre euer Tod zu verhindern, wenn ich euch die kleine Schleuse wieder öffne?« erkundigte sich die Zentrale.
    »Gaahk-gaahk-gaahk!« machte der Oproner. Dann, als er seinen Triumph unterdrückt hatte, fügte er hinzu: »Wahrscheinlich sind wir schon zu schwach, um überhaupt hinauszukommen.«
    »Aber wir könnten es versuchen«, warf ich hastig ein, denn ich fürchtete, daß die Bereitschaft des Robotgehirns erlöschen würde, wenn es sich von seiner Aktion keinen Erfolg versprechen konnte.
    Wir erhielten keine Antwort mehr, doch wenige Augenblicke später kamen ein paar Roboter herein und halfen uns in unsere Schutzanzüge. Sie überzeugten sich davon, daß alles in Ordnung war, und trugen uns zur kleinen Schleuse.
    Ich atmete erleichtert auf, als wir in der Schleusenkammer standen. Die Roboter blieben zurück.
    Die äußere Schleusentür glitt auf.
    Merkosh und ich traten ins Freie. Ich war noch ein bißchen wacklig auf den Beinen, aber Merkosh stützte mich. Wir schalteten unsere Aggregate ein und flogen davon. Als wir zweitausend Meter über der kleinen

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