Silberband 049 - Welten in Angst
mir, daß die zuerst angekommenen Fremden Titan noch nicht verlassen hatten. Also hatten Merkosh und ich noch immer eine Möglichkeit zur Flucht.
Ich griff nach dem Ortungsgerät. »Wir fliegen zur Station hinab. Vielleicht können wir vom Robotgehirn etwas erfahren.«
Als ich mich über den Felsvorsprung schwingen wollte, blieb ich wie erstarrt stehen. Unten in der Schlucht lief ein Pferd herum.
Ein Pferd in einem Schutzanzug!
Die Ereignisse der letzten Tage hatten mich offenbar den Verstand gekostet.
(Ende dieses Berichts)
21.
»Da draußen ist jemand!« rief Professor Waringer plötzlich.
Rhodan fuhr herum.
»Was heißt das? Ovaron II ist längst wieder gestartet. Draußen können bestenfalls ein paar Roboter aus der Station herumfliegen.«
»Es sind aber keine Roboter«, ließ sich Gucky vernehmen. »Ich habe soeben ein paar undeutliche Bewußtseinsimpulse wahrgenommen.« Er deutete eine Verbeugung an. »Soweit das in diesem emotionellen Chaos überhaupt möglich ist.« Er spielte damit auf die gespannte Atmosphäre an Bord des Nullzeit-Deformators an. Das Warten bis zum Start wurde zur Nervenbelastung für alle.
Rhodan bewegte sich auf die Kontrollen des Nullzeit-Deformators zu.
»Ich habe vorsichtshalber den Paratronschirm eingeschaltet«, bemerkte Atlan. »Irgendwie habe auch ich das Gefühl, daß draußen jemand um die Zeitmaschine herumschleicht.«
Rhodan schüttelte ärgerlich den Kopf.
»Das ist unmöglich!«
Ras Tschubai trat an seine Seite.
»Gucky und ich könnten einen Erkundungssprung machen.«
Rhodan zögerte. Er wußte nicht, was draußen vorging, deshalb wollte er die Sicherheit der beiden Teleporter nicht unmittelbar vor dem Aufbruch gefährden.
»Das Ortungsgerät zeigt jetzt nichts mehr an.« Waringer deutete auf den dunklen Bildschirm. »Aber das kann ebensogut an unserem Schutzschirm liegen.«
»Ist es möglich, daß Sie sich getäuscht haben?« fragte Ovaron.
»Das ist nicht ausgeschlossen, aber ich bin sicher, daß ich etwas gesehen habe.«
»Wir sollten sofort starten«, schlug Atlan vor. »Die Arbeiten am Deformator sind doch so gut wie abgeschlossen.«
Das wäre zweifellos vernünftig gewesen, überlegte Rhodan. Trotzdem zögerte er, einen entsprechenden Befehl zu geben. Wenn sich wirklich da draußen jemand herumtrieb, konnte er auf geheimnisvolle Weise mit den Ereignissen der letzten Tage im Zusammenhang stehen. Es war deshalb besser, wenn sie das Rätsel zu lösen versuchten.
»Roboter aus der Station sind es bestimmt nicht«, sagte Ovaron. »Die Zentrale hatte keinen Befehl von mir erhalten. Grundlos würde sie die Roboter nicht ausschicken.«
Atlan lehnte sich in seinem Sitz zurück.
»Also, was tun wir?«
Rhodan winkte Dr. Gosling heran.
»Machen Sie drei Kampfroboter zum Ausschleusen bereit. Sie sollen sich draußen umsehen.«
Die Kampfmaschinen vom Typ TARA III UH glitten hintereinander auf die Schleuse zu. Waringer schaltete den Paratronschutzschirm einen Augenblick ab, damit die Roboter ungehindert ins Freie gelangen konnten.
»Sie sind draußen«, meldete Tajiri Kase, der den Bildschirm beobachtete.
»Sie sollen die Felsformationen in der näheren Umgebung absuchen!« befahl Rhodan.
»Wieso hat das Robotgehirn mir nichts gesagt?« überlegte Ovaron laut.
Waringer lächelte ironisch.
»Vielleicht weiß Ovaron II Bescheid.«
Auf einem der Bildschirme blitzte es auf. Rhodan war zusammengezuckt. Ungläubig blickte er auf den Bildschirm, wo sich eine Rauchwolke zwischen den Felsen verflüchtigte.
»Armer Roboter!« bemerkte Dr. Paczek trocken.
»Parapsychische Energie!« rief Waringer. »Dort draußen ist ein Mutant am Werk.«
Rhodan hörte, wie jemand »Gespenstisch!« murmelte, aber er drehte sich nicht nach dem Sprecher um. Er ließ die Bildschirme nicht aus den Augen. Das Ganze war mehr als mysteriös.
Wieder blitzte es auf den Bildschirmen auf. Die gesamte Besatzung des Nullzeit-Deformators hatte sich inzwischen um die Kontrollen versammelt.
»Lassen Sie den Paladin und mich hinaus, Rhodanos«, forderte Icho Tolot. »Wir werden den Gespenstern zu Leibe rücken.«
Rhodan antwortete nicht. Solange die beiden Roboter noch draußen waren, wollte er nichts mehr unternehmen. Der Gegner, wer immer es war, schien überraschend stark zu sein.
Erneut huschte ein Blitz über den Bildschirm.
»Diesmal war es ein Energiestrahler«, verkündete Waringer. »Leichte Bauart, Impulsmodus.«
Die beiden übriggebliebenen Kampfroboter irrten ziellos
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