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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Er genoß es Schluck für Schluck, dann dachte er, daß eigentlich auch Regus Ferrin so eine Dose verdient hätte.
    Er warf den Teller und die Dose in den immer noch reibungslos funktionierenden Abfall-Desintegrator und schaltete den Interkom wieder ein.
    »He, Regus! Noch zwei Minuten bis zur Linearetappe! Schlaf jetzt nicht!«
    Regus Ferrin hob den Kopf. Er schien zu überlegen, wo er sich befand, und dann fiel es ihm wieder ein.
    »Das läuft doch automatisch, Balton. Du hättest mich schlafen lassen können.«
    Balton Wyt wurde mißtrauisch.
    »Bist du vielleicht müde?«
    »Natürlich bin ich das! Ist das ein Wunder? Du hängst in deiner Falle, während ich hier die ganze Arbeit tun muß. Da soll man nicht müde werden!«
    »Sonst nichts?« forschte Balton weiter. »Ist dir vielleicht schlecht? Hast du blaue Flecken?«
    Regus schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube nicht«, sagte er wenig überzeugend.
    »Dann schau doch wenigstens mal nach!« brüllte Balton Wyt ihn an. Niemand hätte vermutet, daß er zu einer solchen stimmlichen Anstrengung überhaupt fähig sei. »Vielleicht hast du es auch schon!«
    »Quatsch!« Regus Ferrin blieb hinter den Kontrollen sitzen. »Und wennschon? Was würdest du dagegen tun?«
    »Nichts, gar nichts! Ich würde dich sogar in der Zentrale lassen, die ich niemals mehr betreten werde. Du weißt, daß ich das Schiff vom Bett aus fliegen kann. Notfalls sogar landen.«
    »Ein schöner Trost für mich!« rief Ferrin verbittert. »Aber du hast schon recht, Balton. Wenn ich wirklich sterbe, was für einen Sinn hätte es schon, wenn du dir wegen meiner Beerdigung auch noch den Kopf zerbrechen solltest? Das Vernünftigste wird sein, du fliegst den Kahn in die nächstbeste Sonne, damit niemand mehr angesteckt werden kann.«
    Soweit es in seiner Liegestellung möglich war, nickte Balton Wyt.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es kommt auf die Umstände an. Aber warum reden wir darüber? Noch bist du ja nicht krank, oder doch …?«
    Regus Ferrin sah seinen Kommandanten lange an.
    »Doch«, sagte er schließlich. »Mich hat es auch erwischt. Den ersten Flecken entdeckte ich vor zwei Stunden, als ich duschte. Und seitdem kriecht die Müdigkeit in mir hoch. Ich wollte dir nichts sagen, um dir nicht den Mut zu nehmen, Balton …«
    »Das ist Unsinn!« Balton Wyt versuchte, auch äußerlich ruhig und gelassen zu erscheinen. »Warum sollten wir uns etwas vormachen? Du hast noch etwa zehn Stunden, Regus, dann bist du tot. Ich weiß nicht, wieviel ich noch habe, aber sicherlich nicht viel mehr. Die Seuche ist im ganzen Schiff, überall, in jedem Raum. Ich bleibe in der Kabine. Vielleicht lande ich irgendwo, vielleicht auch nicht. Du wirst nicht viel versäumen, wenn du vorher stirbst.«
    »Gemütsmensch!«
    Die DOLDA ging wenig später erneut in den Linearraum und legte diesmal eine Strecke von mehr als hundert Lichtjahren schadlos zurück, eine Leistung übrigens, auf die Balton Wyt unter anderen Umständen stolz gewesen wäre.
    Noch dreihundert Lichtjahre bis zu dem Sternhaufen EX-2830.
    Als Regus Ferrin nach zwei weiteren Linearetappen tot im Kontrollsessel lag, überkam Balton Wyt zum erstenmal so etwas wie Mutlosigkeit und Verzweiflung. Er schaltete den Kontrollraum ab und übernahm selbst die Führung des Schiffes. Dabei blieb er im Bett liegen, allerdings angezogen und frisch rasiert.
    Er riß die Verbindungsdrähte aus dem Interkom, um nicht noch einmal auf den Gedanken zu kommen, die Leiche seines Freundes zu sehen. Von nun an war er auf sich selbst gestellt.
    Er warf einen Blick auf den automatischen Bordkalender in seiner Kabine. Es war der 6. März des Jahres 3117 Terra-Normalzeit.
    Die DOLDA ging zum letztenmal in den Normalraum. Balton Wyt entnahm der Sternkarte die Daten für die folgende und damit letzte Linearetappe und gab sie an seinen Computer weiter. Alle Instrumente funktionierten tadellos.
    Dann widmete er sich eingehend dem Studium der Spezialkarte über EX-2830.
    Das Gebiet war tatsächlich kaum erforscht worden. Obwohl die Explorerflotten des Solaren Imperiums dauernd unterwegs waren, um neue Welten zu erschließen, war das nicht sonderlich überraschend. Die Milchstraße war groß, unvorstellbar groß, und sie enthielt Milliarden von Sonnensystemen. Der Haufen EX-2830 war nur eine relativ winzige Ansammlung von exakt achtundneunzig Sonnen, von denen nur die wenigsten Planeten besaßen. Keiner von ihnen konnte als ausgesprochene Sauerstoffwelt gelten.
    Außer

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