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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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könnte. Ich meinerseits fürchtete eher, daß mein Herr Sohn die Geduld verlor und sich auf eine abenteuerliche Suchaktion einließ, die ihn und die MARCO POLO ins Verderben stürzen konnte. Mike war ein überaus tüchtiger Junge, aber ich kannte auch seinen Hang zur Tollkühnheit. Geduldiges Ausharren war nicht gerade seine Stärke. Unwillkürlich mußte ich lächeln, als ich beim Vergleich unserer Charaktere feststellte, daß ich in früheren Jahren ebenfalls ungestüm gewesen war. Verglichen mit Atlan, der gleich einem uralten Reptil monatelang auf die günstigste Gelegenheit zum Zupacken warten konnte, war ich immer noch alles andere als ein geduldiger Jäger.
    »Er lächelt«, bemerkte Atlan ironisch. »Dann dürfte der geniale Geistesblitz nicht weit sein.«
    Ich öffnete die Augen, beugte mich vor und griff nach meinem Teeglas. Langsam leerte ich es bis zur Hälfte, dann stellte ich es wieder ab.
    »Wir werden ein Spielchen nach terranischem Muster spielen, mein Freund«, erklärte ich.
    »Aha, der Herr Sofortumschalter!« meinte Atlan. Er musterte mich unter halbgesenkten Lidern, und ich erkannte, daß seine Bemerkung durchaus nicht ironisch gemeint gewesen war.
    »Wir müssen die Ganjatoren befreien«, sagte ich. »Sie sind der einzige Personenkreis, der uns eine Genehmigung zur Benutzung des Passier-Konvulsators verschaffen könnte, und sie werden unseren Argumenten aufgeschlossen gegenüberstehen, weil sie inzwischen die wahren Absichten der Pedolotsen erkannt haben dürften.«
    Ich wartete auf eine Entgegnung des Arkoniden. Sie blieb aus. Folglich ahnte er bereits, in welcher Richtung sich meine Gedanken bewegten.
    »Da wir auch mit Unterstützung der bisherigen Perdaschisten nicht in der Lage sein dürften«, fuhr ich fort, »die Ganjatoren zu befreien, müssen wir uns nach mächtigeren Verbündeten umsehen. Auf Erysgan gibt es aber nur eine Gruppe, die mächtig genug ist, uns wirkungsvoll zu unterstützen: die Farrogs.«
    Atlan nickte, dennoch entging mir nicht, daß er bei der Erwähnung der Farrogs leicht zurückgeschreckt war.
    »Du hast recht, Terraner«, stimmte er bedächtig zu. »Schon die Tatsache, daß sich auf den meisten besiedelten Planeten in Morschatztas diese Volksgruppe selbständig erhalten hat, beweist, daß sie sehr mächtig ist.« Atlan sah mich fest an. »Aber sie beweist auch, daß die Farrogs größten Wert auf ihre Isolierung legen. Ich bin nicht sicher, ob sie zur Zusammenarbeit mit uns bereit wären, Perry. Es handelt sich um mutierte Ganjasen, und Intelligenzen solcher Art sind zumeist unberechenbar.«
    Ich nahm wieder einen Schluck Tee.
    »Was die Fragen hinsichtlich der Farrogs betrifft, so stellen wir sie Remotlas. Ich bin sicher, er kann uns einige davon beantworten. Danach sehen wir weiter. Einverstanden?«
    Atlan erhob sich. »Einverstanden, Perry.«
    Ich ging zum Visiphon und stellte eine Verbindung mit Remotlas' Führungszentrale her. Der Perdaschistenführer erklärte sich sofort bereit, uns aufzusuchen. Wenige Minuten später betrat er unser Quartier.
    Er hörte sich meine Fragen aufmerksam an, dann erklärte er:
    »Wie Sie wissen, zog sich die von Admiral Farro geführte Volksgruppe zuletzt nach Morschatztas zurück. Das geschah zu einer Zeit, als sich das ganjasische Volk auf einen Überfall durch takerische Flotten vorbereitete und auf allen besiedelten Planeten der Kleingalaxis gigantische Bunkeranlagen baute. Als feststand, daß Morschatztas im Hyperraum in relativer Sicherheit war und wahrscheinlich keinen Angriff zu fürchten hatte, kehrten die Ganjasen aus den Tiefbunkersystemen an die Oberfläche der Planeten zurück. Mit Ausnahme der Nachkommen jener ehemals von Farro geführten Volksgruppen. Sie blieben in den Bunkersystemen, da sie dort die Möglichkeit hatten, ein relativ autarkes Leben zu führen. Im Laufe der Jahrtausende mutierten ihre Nachkommen infolge der besonderen Bedingungen, die in ihren Lebenssphären herrschten. Dadurch wurde die Isolation endgültig. Wir wissen, daß die heutigen Farrogs nur sehr ungenau über die Geschichte ihrer Volksgruppe informiert sind. So wurde durch jahrtausendelange Überlieferungen aus dem Admiral Farro der Gott Farro, den seine Anhänger religiös verehren. Allerdings entwickelte sich allmählich eine gewisse Zusammenarbeit zwischen den Farrogs und den auf den Planetenoberflächen lebenden Ganjasen. Es gibt seit langer Zeit sogar einen regen Güteraustausch. Die Oberwelt-Ganjasen liefern hauptsächlich

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