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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wechselpunkt ein. Ein eigenartiges Glühen umgab die SALTEQUYN. Der normale Weltraum schien nicht mehr zu existieren. Ich schlug auf die AUS-Taste der Triebwerke, röhrend setzten die Aggregate aus.
    Das rote Glühen kroch förmlich durch die Wände des Raumschiffes, sickerte in meinen Körper, bis alles davon erfüllt war. Dann erlosch es mit einer Plötzlichkeit, die wie ein Schock wirkte. Meine Sinne brauchten einige Llarags, um sich auf die veränderte Lage einzustellen. Zuerst registrierten sie ein alles umfassendes Schweigen, danach gähnende Leere – und mitten in der Leere das nervöse Blinken eines grünen Kontrollauges.
    Neben mir zog Admiral Farro geräuschvoll die Luft ein. Ich wollte über seine Nervosität lächeln, merkte jedoch, daß meine Nervenenden ebenfalls kribbelten, als wären sie elektrisch aufgeladen. Es war nicht nur die völlige Ungewißheit, die mich so nervös machte, sondern auch die Nachwirkung eines verwirrenden Eindrucks, den ich während des Wechsels gehabt hatte, des Eindrucks, dies alles nur zu träumen.
    Doch es konnte unmöglich nur ein Traum sein, dazu lagen die Gegebenheiten viel zu klar vor meinem Bewußtsein. Es hatte mit dem mysteriösen Verschwinden des Ganjos Ovaron begonnen. Niemand konnte oder wollte sagen, was aus ihm geworden war. Folglich erschienen mir die Gerüchte, die von einer Rückkehr des Ganjos in ferner Zukunft wissen wollten, unglaubhaft. Wahrscheinlich war Ovaron von Mördern beseitigt worden, die der Nandor-Clan gedungen hatte. Dafür sprach die Tatsache, daß der Nandor-Clan bald nach dem Verschwinden des Ganjos die Regierungsgewalt über das Ganjasische Reich an sich gerissen hatte.
    Eine Revolte der Militärs unter Kapitän Moshaken fegte die Usurpatoren bald danach wieder hinweg. Moshaken bildete eine Militärregierung und organisierte den Kampf gegen die Raumflotten des takerischen Volkes, dessen Taschkar die internen Machtkämpfe der Ganjasen ausgenutzt hatte, um seine Macht auf Kosten des Ganjasischen Reiches auszudehnen. Innerhalb der Galaxis Gruelfin tobten erbitterte Kämpfe. Die Fronten wogten hin und her, und jeder Cappin, der über die militärischen und wirtschaftlichen Potentiale der verfeindeten Reiche informiert war, konnte erkennen, daß es in diesem Krieg keinen Sieger, sondern nur Verlierer geben würde.
    Bei dieser Lage erschien der Gedanke nur allzu verlockend, den wahnwitzigen Krieg zu beenden, und genau das hatte jenes riesige Robotgehirn zu seinem Ziel erklärt. Nach seinen Anweisungen zog sich das ganjasische Volk systematisch von seinen Welten zurück und siedelte sich innerhalb der Kleingalaxis Morschatztas an, während die Flotte des Reiches die Flottenverbände der Takerer an Stellen band, von denen aus die Übersiedlungsaktion nicht beobachtet werden konnte. Die Befehle des Robotgehirns erreichten auch die ganjasische Volksgruppe der Nasoms, die von Admiral Farro geführt wurde. Die Nasoms hatten seit langer Zeit den Kugelsternhaufen Nasomes bewohnt, eine jener Sternenballungen, von denen rund siebenhundert im Halo von Gruelfin gruppiert waren. Eine gewisse Isolation und die erkämpfte wirtschaftliche Unabhängigkeit vom Ganjasischen Reich hatten die Nasoms zu einem stolzen Cappinschlag gemacht. Sie waren deswegen keine Abtrünnigen geworden, sondern fühlten immer noch als Ganjasen, aber es widersprach ihrer Mentalität, den Befehlen eines Robotgehirns zu gehorchen und ihre Heimat aufzugeben.
    Admiral Farro dachte nicht anders als seine Nasoms. Vielleicht hätte er gehorcht, wenn der Umsiedlungsbefehl von Kapitän Moshaken gekommen wäre, denn die beiden Männer hatten vor rund hundert Planetenumläufen Borghas gemeinsam gegen den Nandor-Clan gekämpft. Aber Moshaken regierte nicht mehr. Er war verschollen, und an seiner Stelle gab eine Maschine die Befehle aus.
    Farro schlug mit seinen Verbänden eine Flotte von Robotschiffen zurück, die in den Kugelsternhaufen Nasomes eingedrungen war, um die Evakuierung der besiedelten Welten zu erzwingen. Das war vor einem halben Planetenumlauf Borghas gewesen. Inzwischen hatten wir erfahren, daß es zwischen den Kugelsternhaufen Nasomes und Almaden einen Wechselpunkt gab, durch den man die Koordinaten des Robotgehirns erreichen konnte. Dieser Wechselpunkt wurde von einer Flotte Robotschiffe bewacht, und Admiral Farro hatte seinen Eliteverband geopfert, um die Wachflotte vom Alleingang der SALTEQUYN abzulenken.
    Und nun waren wir hier, in einem Weltall ohne Sterne – und das

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