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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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besagte:
    Computer ausgefallen.
    »Auch das noch!« sagte Pontonac. Offensichtlich war alles, mit dem er sich umgab, derart alt und gebrechlich, daß es mitten während der Benutzung ausfiel.
    Er hoffte, daß der Film trotzdem belichtet würde, und schoß weiter einige Bilder, filmte einen Schwenk und verließ den Raum.
    Bevor er den nächsten Raum betrat, blickte er durch das transparente Fenster am Handgelenk seines Raumanzugs.
    Die fünf Stunden, in denen der letzte Vorrat von Narkosegas seine Wirkung behalten würde, waren fast vorbei. Er mußte sehen, daß er zurück in die GIORDANO BRUNO kam.

20.
    Nach dem verhängnisvollen Datum, an dem schlagartig alles auf dem Planeten Caudor II zusammenbrach, hatte sich Edmond V. Pontonac in einer eigentümlichen Situation befunden.
    Er war einer von zwei Männern, die auf einem ganzen Planeten normal geblieben waren. Zuerst wußten sie nichts voneinander. Erst Minuten vor dem Start der GIORDANO trafen sie sich – durch einen Zufall.
    Pontonac hatte tagelang geschuftet, um das Schiff klarzumachen.
    Zuerst hatte er alle die ausgebauten Teile gesucht und schließlich gefunden. Tagelang versuchte er, die Schaltkästen einzubauen und richtig anzuschließen. Endlich hatte er es geschafft, und dann begann er mit einer gründlichen Inspektion des Schiffes. Es fehlten Nahrungsmittel und zahllose Ausrüstungsgegenstände. Pontonac brauchte länger als zwei Wochen, um die Ausrüstung zusammenzusuchen und ins Schiff zu bringen.
    Dann suchte er in der Stadt seine Männer, brachte sie im Gleiter in die GIORDANO und hatte ständig zu tun, um entlang seiner Wege die anderen, ebenfalls verdummten Menschen zu beruhigen, ihnen zu zeigen, wo es etwas zu essen gab. Die Stadt war an verschiedenen Stellen verödet, an anderen bahnte sich die langsame Zerstörung an, wie sie dort entstand, wo eine hochtechnifizierte Welt durch unüberlegte und falsche Schaltvorgänge getroffen werden konnte.
    Er hatte zu tun, um die Männer im Schiff zu halten. Mehr als dreißig fand er nicht mehr, sie hatten sich in der Stadt oder in der näheren Umgebung verlaufen.
    Damals, vor mehr als sieben Monaten, war er gestartet und hatte schon bei der ersten Etappe durch den Linearraum gemerkt, daß offensichtlich alles organische Leben, also auch die komplizierten Biopositroniken, geschädigt war. Sicher fand ab einer gewissen Stufe die Verdummung nicht mehr statt, also war die Voraussetzung für die Wirkung jener Strahlen eine gewisse Höhe der Evolution. Während also vielleicht Würmer oder niedere Tiere nicht geschädigt wurden, verdummte jedes höhere Lebewesen. Primaten, Säugetiere und auch der Mensch. Der Homo war nicht mehr sapiens.
    Mühsam fand Edmond Pontonac zurück in die Wirklichkeit. Er befand sich im letzten Saal oder letzten Raum dieses bemerkenswerten, fremden Schiffes.
    Die Kamera funktionierte nicht mehr zufriedenstellend. Jetzt hörte er Lerincks Stimme: »Edmond! Beeilen Sie sich! Wir sind in Sorge!«
    Pontonac hob die Kamera und hoffte, daß sich die Blende trotzdem einregelte.
    »Ich bin gleich fertig!« sagte er.
    »Alles in Ordnung?« erkundigte sich Lerinck.
    »Ja. Ich habe erstaunliche Beobachtungen machen können.«
    Eine Pause entstand. Dann bat Lerinck müde: »Kommen Sie zurück! Bald!«
    »Ja.«
    Pontonac betrachtete den Raum. Er war ebenso unbegreiflich fremdartig wie die vorhergehenden Säle. Die grünleuchtende Masse war wie ein gewaltiger, aufgeblähter Schwamm geformt. Unregelmäßig große und gerundete Hohlräume gingen zum Teil ineinander über, getrennt durch dünne Wände mit großen, runden Löchern. Zum anderen Teil waren sie durch transparente Folien voneinander getrennt. Edmond verbrachte noch zehn Minuten in diesem Irrgarten aus Licht und halben Schatten, machte seine letzten Aufnahmen und verstaute die Kamera wieder. Wenn er im Schiff war, besaß er einen entwickelten und hoffentlich richtig belichteten Bild- und Tonträger.
    »Zurück ins Schiff!« sagte er zu sich.
    »Bravo!« kommentierte Leppa von Bord der PROTEUS.
    In der Schwerkraft des rochenähnlichen Fluggerätes, die etwa zwei Drittel der gewohnten irdischen betrug – wenigstens errechnete Edmond diesen Wert –, ging er in die halbzerstörte Schleuse hinein, nahm einen kurzen Anlauf und stieß sich ab, sobald er die Trennlinie erreichte. Sein Rückentriebwerk zündete, und ziemlich schnell steuerte er um den Rochen herum und orientierte sich.
    Nur noch ein Schiff schwebte außerhalb der Kette. Das

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