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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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brauchen jeden Immunen an Bord. Deshalb dürfen wir keine Risiken eingehen. Wir beschränken uns darauf, in dieser Gegend zu warten und zu beobachten.«
    »Es ist aber möglich, daß die Jacht den Schwarm durchfliegt und an einer völlig anderen Stelle herauskommt«, gab Korjason zu bedenken.
    »Es ist so ziemlich alles möglich«, sagte Bully mutlos.
    Er blickte auf den Panoramabildschirm, auf dem ein Ausschnitt des Schwarms deutlich zu sehen war.
    Was geschah hinter den Energieschirmen, für die man nun die Bezeichnung ›Schmiegeschirm‹ prägte?
    Wer lebte dort?
    Eines erschien Reginald Bull sicher: Die Unbekannten hätten mit einer weitergehenden Manipulation der Gravitationskonstante alles Leben in dieser Galaxis töten können. Sie hatten sich jedoch darauf beschränkt, intelligentes Leben zu verdummen. Das ließ Bully hoffen, daß man mit den Unbekannten verhandeln konnte, wenn es erst zu einer Kontaktaufnahme gekommen war.
    Der Grund für die allgemeine Verdummung schien ja klar zu sein. Wenn der Schwarm durch die Galaxis zog, brauchte er verdummte raumfahrende Völker nicht als mögliche Angreifer einzuplanen. Das konnte bedeuten, daß die Verdummung in dem Augenblick aufhören würde, da der Schwarm die Galaxis verließ.
    Aber wann würde das sein? In zehn Jahren? In zehn Jahrtausenden?
    Für die Menschheit konnten schon zehn weitere Monate in absoluter Verdummung den Untergang bedeuten.
    Der Ortungsoffizier hatte die Stelle, wo die Jacht im Schwarm verschwunden war, auf dem Bildschirm markiert.
    Hinter der leuchtenden Kristallwand hielten sich jetzt vielleicht Menschen auf, die dem Geheimnis wesentlich näher waren als Bully.
    Doch den Teil eines Rätsels zu lösen bedeutet im allgemeinen nur, das Geheimnis noch zu vertiefen.

24.
    Im Alter von zwölf Jahren hatte Powee Crofton zum erstenmal die Erde verlassen. Sein Vater Abski Crofton hatte ihn auf die Reise mit ins galaktische Zentrum genommen.
    »Vergiß alles, was du bisher gesehen hast«, hatte sein Vater damals zu ihm gesagt. »Eine neue Welt wird sich für dich auftun.«
    Ihr Schiff war auf Marlin abgestürzt, einer heißen, fast atmosphärelosen Welt im Zentrumsgebiet. Ein Prospektor namens Froud hatte den einzigen Überlebenden, Powee Crofton, gerettet und in sein Team aufgenommen. Drei Jahre war Powee Froud-Crofton, wie er sich nach dem Zusammentreffen mit Froud genannt hatte, an der Seite des Prospektors durch den Weltraum gereist. Dann war Froud an einer Strahlenseuche gestorben, ein Mann mit riesigen Händen und dunklen Augen, schweigsam und herrisch und von dem Drang erfüllt, möglichst viele Planeten aufzusuchen.
    Damals hatte Powee Froud-Crofton den Entschluß gefaßt, Mediziner zu werden und sich auf Strahlenkrankheiten zu spezialisieren. Er war einer der bekanntesten Ärzte auf diesem Gebiet geworden, obwohl er erst mit sechzehn Jahren zu studieren begonnen hatte.
    Vergiß alles, was du bisher gesehen hast. Eine neue Welt wird sich für dich auftun.
    Die Worte seines Vaters schlugen ihn in Bann, als er langsam aufstand und mit seiner zurückgewonnenen Intelligenz zu begreifen versuchte, was er durch die Kuppel der ANNIOK sah.
    In einer Flut von Licht schwammen ein paar Raumschiffe. Weit im Hintergrund leuchteten ein paar Sonnen.
    Sonnen!
    Powee Froud-Crofton blinzelte.
    Aber es war keine Täuschung. Zwischen den Sonnen und den Raumschiffen schwebten noch andere Gebilde, teilweise fremdartig und skurril geformt. Als Froud-Crofton den Kopf drehte, sah er ein halbes Dutzend miteinander verbundener Plattformen über der ANNIOK.
    Er war sich darüber im klaren, daß er nur einen Teil jener Dinge sah, die sich unter dem Kristallschirm befanden, durch den die ANNIOK in den Schwarm eingedrungen war. Spiegelungen und Lichtreflexe verhinderten eine exakte Beobachtung.
    Völlig unter dem Eindruck dieses phantastischen Anblicks stehend, ließ Froud-Crofton sich in den Pilotensitz zurücksinken und umklammerte mit beiden Händen die Steuerkontrollen. Mehr unbewußt als überlegt bewegte er die Schalthebel.
    Doch die ANNIOK reagierte nicht.
    Der Arzt stieß eine Verwünschung aus und schaltete das Notaggregat ein. Auch diesmal geschah nichts. Das Kleinstraumschiff stand völlig unter dem Einfluß jener Kräfte, die von außen darauf einwirkten.
    Die ANNIOK glitt an den sechs Plattformen vorbei. Froud-Crofton schätzte, daß jede von ihnen fast tausend Meter durchmaß. Sie waren versetzt übereinander angebracht. In ihrer schwarzen Außenfläche

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