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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alles geändert.
    Froud-Crofton grinste plötzlich.
    »Es ist gefährlich!« rief er wild. »Vielleicht wird uns das Ding töten.«
    »Hör auf!« Die Stummelarme mit den Spinnenfingern bewegten sich unruhig. »Ich habe keine Angst. Es ist sicher besser, wenn wir davonfliegen.«
    Froud-Croftons Gelächter hallte durch die kleine Zentrale. Die lange in ihm aufgestaute Spannung löste sich. Er schrie vor Lachen und begann schließlich zu schluchzen. Ulpanius sah ihm zu. Als er sich beruhigt hatte, kam der Stobäer auf ihn zu. Seine Spinnenfinger waren drohend ausgestreckt, doch er griff nicht an.
    »Wir fliehen, Terraner!«
    »Das geht nicht«, antwortete Froud-Crofton. Er suchte nach Worten, aber sein Gehirn, von der Verdummungswelle betroffen, war durch den vor wenigen Augenblicken erlittenen Schock wie gelähmt.
    Ulpanius berührte einen Steuerhebel.
    »Du brauchst nur zu fliegen. Du kannst es.« Seine Stimme wurde beschwörend. »Du bist doch früher geflogen. Ich will hier weg.«
    Impulsiv griff Froud-Crofton zu. Er packte einen Hebel und drückte ihn nach unten.
    Es geschah nichts.
    Froud-Crofton schrie auf und ließ seine Hände über die Tastatur der Hauptkontrollen gleiten. Willkürlich drückte er Knöpfe, schob Hebel zur Seite und strich über Lichtzellen.
    Die ANNIOK zeigte keine Reaktion.
    »Was ist los?« erkundigte sich Ulpanius mißtrauisch.
    »Keine Energie!« stellte Froud-Crofton fest. »Die anderen Schiffe sind stärker als die ANNIOK.«
    Besser konnte er es nicht ausdrücken. Aber Ulpanius protestierte nicht. Er hatte gesehen, wie der Terraner fast alle Kontrollen betätigt hatte, ohne daß etwas geschehen war. Das hatte ihn beeindruckt. Er kletterte neben Froud-Crofton auf die Kontrollen, so daß sein Körper wie ein prall gefüllter Sack unter der Kuppel lag.
    »Wir bewegen uns auf diese leuchtende Blasenwand zu«, stellte er nach einiger Zeit fest.
    »Die fremden Schiffe ziehen uns mit«, versuchte Froud-Crofton zu erklären. »Sie gehören zu dem Gebilde.«
    Einem plötzlichen Entschluß folgend, verließ Ulpanius seinen Platz und verschwand in der Kombüse. Er brachte einen Becher mit Wasser und aufgeweichte Dehydriertabletten. Wortlos stellte er alles neben Froud-Crofton ab.
    Der Mediziner vermutete eine neue Teufelei, nur zögernd griff er nach dem Becher. Dann kippte er den Inhalt gierig hinunter. Dabei vergaß er die Ereignisse draußen im Weltraum fast völlig.
    »Willst du noch mehr?« erkundigte Ulpanius sich unfreundlich.
    Froud-Crofton hielt ihm den leeren Becher hin.
    Der Stobäer ging in die Kombüse und kam mit einem gefüllten Becher zurück. Er sah zu, wie der Terraner trank.
    »Es geht mir besser«, sagte Froud-Crofton zufrieden. Er betrachtete den Strahlenkranken argwöhnisch. Der plötzliche Gesinnungswandel war ihm unerklärlich.
    Die Erinnerung an den Blasenschwarm drängte sich wieder in sein Bewußtsein. Er hatte zu schnell getrunken und gegessen. Übelkeit ließ Schweiß auf seine Stirn treten, doch er richtete sich auf und blickte aus der Kuppel.
    Die Kristallblasen füllten jetzt das gesamte Blickfeld des Terraners aus, ein sicheres Zeichen, daß die ANNIOK direkt darauf zuflog. Im Innern einiger Riesenblasen schienen dunkle Gegenstände zu schwimmen, in anderen pulsierten nur konturenhaft sichtbare Gebilde. Es war aber auch möglich, daß Froud-Crofton nur Schatten sah, die sich auf der Außenhülle der Blasen abzeichneten.
    Der Mediziner begriff, daß die Blasen nichts anderes als unzählige ineinander übergreifende Schutzschirme waren.
    Was war darunter verborgen? Raumschiffe? Stationen? Oder sogar Planetensysteme?
    An diesem Punkt begann Froud-Croftons verdummtes Gehirn zu streiken.
    »Was sollen wir tun?« drang die Stimme Ulpanius' in seine Gedanken.
    »Wir müssen abwarten«, gab der Terraner zurück. »Wir fliegen auf diesen Schwarm zu. Vielleicht verschwinden wir darin.«
    »Und dann? Was geschieht dann?«
    Froud-Crofton wußte es nicht. Er strengte seine Phantasie an, aber sein Gehirn produzierte nur furchterregende Visionen.
    Der Stobäer deutete auf das Funkgerät. »Warum strahlst du keinen Hilferuf ab?«
    Froud-Crofton hatte schon mit diesem Gedanken gespielt, doch er wußte nicht, wie er die Funkanlage bedienen mußte.
    »Ich kann nicht. Ich weiß nicht, wie es funktioniert.«
    »Das ist nicht wahr!« behauptete Ulpanius.
    »Ich habe es vergessen«, sagte Froud-Crofton hilflos. »Ich weiß, daß es eine Funkanlage ist, aber ich weiß nicht, wie ich sie

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