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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Wir wollen Gutes tun, eine bessere, schönere Welt aufbauen. Aber nie lag es in unserer Absicht, zu zerstören.«
    »Worte! Worte!« brauste ich auf. »Sie reden von einer besseren Welt und tun nichts dafür. Was noch schlimmer ist – Sie lassen zu, daß jemand aus Ihren Reihen die letzten Bastionen der Menschheit zerstört und uns die letzte Hoffnung für eine Zukunft raubt. Reden Sie nicht, sondern helfen Sie durch Taten!«
    »Das werden wir«, versprach Harper Buroom feierlich. »Wir werden helfen. Mehr denn je, tatkräftiger denn je. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß der Homo superior von nun an mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dazu beitragen wird, das Chaos zu beseitigen. Wollen Sie mir glauben und mein Angebot annehmen, Mister Deighton?«
    »Ich vertraue Ihnen, Mister Buroom«, versicherte ich nach kurzem Zögern.
    Wir schüttelten einander die Hände.
    Buroom wandte sich Grohaan Opinzom zu. Der Suggestor war von den Ersten Sprechern auf die Beine gezerrt worden. Zwei von ihnen hatten ihn in die Mitte genommen und führten ihn nun Buroom vor.
    »Du bist ein gemeiner Verbrecher, Grohaan«, schleuderte Buroom ihm entgegen. »Beinahe bedauere ich es, daß wir keine Bestrafung kennen, die für deine schändlichen Taten angemessen wäre. Wir finden es barbarisch, an Rache zu denken, Sühne zu verlangen. Aber ich muß eingestehen, daß mir in deinem Fall dieser Gedanke nicht fernliegt. Trotzdem will ich unseren Grundsätzen treu bleiben und dich nicht bestrafen. Aber du sollst für immer und ewig ein Ausgestoßener sein.«
    Opinzom stierte sein Gegenüber aus blutunterlaufenen Augen an.
    »Nein«, stöhnte er. In seinem Gesicht zuckte es. Die Ersten Sprecher ließen ihn los, so daß er schwankend dastand.
    »Nein«, wiederholte er wieder. Seine Hände fuhren richtungslos über den Körper. »Nein … ich … Farben und Hitze und Geschrei. Ich halte es nicht aus. Gebt mir Dunkelheit und Stille. Bitte, sperrt mich ein. Ich brauche Ruhe und Abgeschiedenheit … und eine Temperatur von plus zwölf Grad Celsius … Bitte!«
    »Geh uns aus den Augen!«
    »Nein!« Es war ein langgezogener Schrei. Grohaan Opinzoms Hände preßten sich gegen seine Schläfen, als bereite ihm seine eigene Stimme Schmerzen. Plötzlich rannte er los. Er schob die Umstehenden beiseite, schlug sie nieder, wenn sie nicht auswichen, und wandte sich dem abgedunkelten Fenster zu.
    »Ich … Nein! Nicht! Hitze – Wind – grelles Licht! Ich ertrage es nicht mehr!«
    Mit einem letzten Aufschrei sprang er gegen die lichtundurchlässige Fensterscheibe. Glas zersplitterte, Opinzom brach durch und fiel in den Park hinunter.
    Als wir zu ihm kamen, war er tot. Er hatte sich das Genick gebrochen.
    Ich fühlte mich wie am Morgen einer neuen Zeit. Dabei passierte nichts Weltbewegendes – die Gefahr durch den Schwarm war nach wie vor akut, das All war erfüllt von unzähligen Notrufen. Aber eine Reihe von kleineren Ereignissen vollzog sich, die in ihrer Gesamtheit dazu angetan waren, meine Stimmung zu heben.
    Ich blickte zur Seite, wo Roi Danton stand. »Empfinden Sie es auch?« fragte ich ihn.
    Er nickte abwesend. Sicher hatte er meine Frage nicht einmal verstanden. Er blickte mit zusammengekniffenen Augen zum Himmel empor, der sich azurblau über den Gobi-Raumhafen Süd spannte.
    »Die GOOD HOPE II befindet sich noch gut 20.000 Kilometer von der Erde entfernt«, klärte ich ihn auf.
    »Das ist nur ein Katzensprung«, sagte er mit einem feinen Lächeln.
    Seit er vor zwei Tagen von Olymp zurückgekommen war, lächelte er zum erstenmal. Er hatte auf Tahun, dem Medo-Center der USO, und der ehemaligen Freihandelswelt Olymp einige Dinge ins rechte Lot gebracht. Trotz seiner erfolgreich abgeschlossenen Mission war er als ernster und nachdenklicher Mann nach Terra zurückgekehrt. Jetzt lächelte er plötzlich, und ich wußte, daß er ähnlich wie ich empfand. Wir alle erhielten durch das bevorstehende Eintreffen Perry Rhodans einen mächtigen Auftrieb. Ich empfing die positiven Emotionen der Umstehenden, und das schlug sich auf meine Stimmung.
    Ich wollte das in Worten ausdrücken, doch da kam einer der Offiziere heran, die ich mit der Absperrung dieses Sektors des Raumhafens beauftragt hatte.
    Nach Grohaan Opinzoms Tod waren zwar die Überfälle schlagartig zurückgegangen, was nicht zuletzt auf Serkano Staehmer und die Männer zurückzuführen war, die ich ihm für eine großangelegte Säuberungsaktion zur Verfügung gestellt hatte. Aber

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