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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurückgezogen, um ein paar Stunden zu schlafen. Atlan hatte den gleichen Gedanken, aber irgend etwas bewegte ihn dazu, noch einmal die Hyperfunkzentrale des Kreuzers aufzusuchen, um sich nach dem letzten Stand der Dinge zu erkundigen.
    Captain Farside war im Dienst. Er verdankte seine Immunität höchstwahrscheinlich dem Umstand, daß seine Schädeldecke zum größten Teil aus einer Silberlegierung bestand.
    Als Atlan die Funkzentrale betrat, kam er ihm entgegen.
    »Nur ein kurzer Routinekontakt mit der INTERSOLAR, Sir. Staatsmarschall Bull hat beschlossen, einen der geheimen USO-Stützpunkte anzufliegen, der um Hilfe funkte. Bei denen scheint die Biopositronik durcheinandergeraten zu sein. Von der Erde trafen keine Nachrichten ein.«
    »Danke.« Atlan setzte sich in einen der Kontursessel vor den Funkkontrollen. »Ich beginne mich zu wundern, daß es überhaupt noch Funkverbindungen gibt.«
    »Sie waren schlecht genug. Die SOS-Rufe von terranischen und anderen Schiffen, die in den Normalraum zurückkehrten und in den Einfluß der unbekannten Strahlung gerieten, reißen einfach nicht ab.« Farside setzte sich ebenfalls.
    »Gibt es Anhaltspunkte?« erkundigte er sich.
    Atlan schüttelte den Kopf.
    »Keine, Captain. Vom Schwarm wissen wir praktisch noch nichts. Sich überlappende Energieblasen, in denen sich zum Teil riesige Körper verbergen. Ein paar Vorhuten, dann die Hauptkonzentration, eine Nachhut – das alles mit einer Ausdehnung von mehreren tausend Lichtjahren. Wie gesagt, Captain, wir wissen zuwenig, und ich wage es nicht, Prognosen aufzustellen. Jedenfalls ist es etwas, das wir bisher noch niemals beobachten konnten. Es sieht so aus, als hätten sich Tausende von Sonnensystemen auf die große Reise begeben, aber das ist selbstverständlich Unsinn. Es wäre schon rein technisch eine Unmöglichkeit.«
    »Was könnten wir, ein einzelnes Schiff und sechzig Menschen, gegen eine solche Gefahr ausrichten?« äußerte Farside pessimistisch. »Wir sind allein, verdammt allein. Die Zivilisation einer ganzen Galaxis geht zum Teufel.«
    Atlan verstand die Verzweiflung des Offiziers nur zu gut.
    »Wir sind allein«, sagte er nach längerer Pause. »Aber wir sind noch lange nicht verloren. Wir kennen die derzeitige Position des Schwarms, und wir werden ihn weiter untersuchen. Wir sind immun gegen das, was wir die Verdummungsstrahlung nennen. Und vor allen Dingen werden wir vorsichtig sein, sehr vorsichtig sogar!«
    »Das beruhigt mich«, meinte Farside trocken. »Außerdem haben wir ja Gucky dabei.«
    Atlan unterdrückte das Lachen.
    »Ja. Er kann uns bereits eine große Hilfe sein, wenn wir einen Planeten finden wollen, der vom Schwarm bereits passiert und zurückgelassen worden ist.«
    Er stand auf.
    »Sie wollen schon gehen?« fragte Farside, als habe er Angst davor, allein zu bleiben.
    »Ruhepause!« erklärte Atlan. »Ein paar Stunden Schlaf werden auch mir guttun. Wer weiß, wann wir wieder dazu kommen. In wenigen Stunden werden wir wieder den Schwarm auf den Schirmen haben.«
    »Natürlich«, murmelte der Funkoffizier.
    Atlan suchte Rhodan auf, als die GOOD HOPE II für eine weitere kurze Überlichtetappe in den Linearraum gegangen war.
    Rhodan saß angezogen auf seinem Bett.
    »Du kommst aus der Kommandozentrale?« erkundigte sich der Terraner.
    »Ich habe geschlafen, Perry, aber die Ungewißheit ließ mir keine Ruhe.«
    Atlan nahm Platz. »Kannst du mir eigentlich verraten, welche Gefühle dich bewegen? Ich meine, wir haben schon viele Gefahren gemeinsam gemeistert, wir sind mit Problemen fertig geworden, die unlösbar schienen. Aber das jetzt …!« Atlan schüttelte den Kopf. »Ich bin älter als du, viel älter, aber ich kann mich nicht entsinnen, so etwas schon einmal erlebt zu haben. Etwas, das ganze Galaxien bedroht, denn die Milchstraße ist wohl kaum die erste, die von diesem Schwarm heimgesucht wird. Was ist er? Welche Art von Gefahr stellt er dar? Intelligente Lebewesen? Ein Naturereignis, auch wenn es sich vielleicht teilweise um Schiffe handelt, die den Schwarm bilden?«
    »Es sind Schiffe!« behauptete Rhodan. »Einem sind wir ja begegnet. Vielleicht werden wir bald mehr wissen, wenn wir den Schwarm wieder erreichen. Allerdings werden wir zunächst nicht den Schwarm selbst aufsuchen, sondern den Teil der Galaxis, den er bereits durchzog.«
    Rhodan projizierte eine Übersichtskarte der Milchstraße, farbig und dreidimensional, auf eine weiße Wand. Der Eindruck war unglaublich naturgetreu, man

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