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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Innenseite zackenförmige Ränder. Die Füße waren nicht genau zu sehen, aber sie kratzten in der Art harter Krallen über den Boden.
    Die Arme des Wesens ähnelten den Beinen, waren jedoch kürzer und ungefähr in der Mitte gespalten. Hände im eigentlichen Sinn besaß das Wesen nicht, sondern ein ganzes Bündel dünner Greifer, die es strecken und spreizen konnte.
    In halber Höhe hinter dem Festungsbewohner schwebte ein kugelförmiges Gebilde, aus dem zahlreiche Antennen und Fühler ragten. Es schien halb organisch, halb robotisch zu sein. Es hielt sich dicht hinter dem Fremden.
    Saedelaere war jetzt sicher, daß nur ein Festungsbewohner vor ihm stand, alles andere waren Spiegelungen.
    Der Fremde tappte unsicher um die beiden gefesselten Männer herum. Saedelaere wurde den Verdacht nicht los, daß die Kreatur blind war, denn sie stieß ab und zu kaum wahrnehmbare Schreie aus. Vielleicht orientierte sie sich nach der Art terranischer Fledermäuse.
    Diese Festung ist eine riesige Gruft! dachte Saedelaere voller Entsetzen und versuchte verzweifelt, die Fesseln zu lockern.
    Nachdem der Festungsbewohner sie ein paarmal umkreist hatte, blieb er in der Höhe ihrer Köpfe stehen und blickte aus seinen starren Facettenaugen auf sie herab.
    »Sparen Sie Ihre Kräfte, Alaska!« rief Fellmer Lloyd, der die Anstrengungen Saedelaeres hörte. »Warten wir ab, was dieses Ding von uns will. Seine Mentalimpulse sind nicht unbedingt bösartig. Er ist verwirrt und neugierig.«
    »Er?« echote Saedelaere.
    »Er denkt von sich als Herr dieser Festung«, erklärte Lloyd. »Leider sind nur wenig einzelne Gedankenpassagen zu verstehen, die meisten Überlegungen sind so fremdartig, daß ich sie nicht interpretieren kann.«
    Die Kreatur schien aufmerksam zuzuhören. Nach einer Weile breitete sie die Arme weit auseinander. Zwischen Armansatz und Körper sah Saedelaere große Hautlappen herabhängen.
    Die einen halben Meter durchmessende Kugel schwebte lautlos hinter dem Insektenabkömmling hervor und streckte Fühler und Antennen in Richtung der beiden Gefesselten aus.
    »Was bedeutet das schon wieder?« fragte Saedelaere. »Was ist das für ein merkwürdiger Flugroboter?«
    »Roboter ist nicht der richtige Ausdruck«, erwiderte der Mutant. »Die Kugel strahlt Mentalimpulse ab. Die Emotionen und Gedanken sind jedoch sehr schwach.«
    Im Hintergrund des Raumes erschienen jetzt weitere Festungsbewohner. Sie schienen sehr scheu zu sein, denn sie spähten nur hinter Spiegelwänden und Säulen hervor. Außerdem erschienen sie Saedelaere kleiner und dünner als der Herr der Festung.
    Plötzlich begann die Kugel mit den Antennen aufzuleuchten. Eine knarrende Stimme sagte: »Ich bin Quarschotz-der-die-Stimmen-bricht.«
    Saedelaere blickte fassungslos in Richtung der Kugel. Aus irgendeiner Membrane war diese Stimme gekommen.
    »Ruhig bleiben, Alaska!« rief Fellmer. »Dieses kugelförmige Ding ist eine Art Translator. Zwischen ihm und dem Herrn der Festung gibt es eine halbtelepathische Verbindung.«
    »Ich bin Quarschotz-der-die-Stimmen-bricht«, wiederholte die Kugel.
    »Dieser Name bezieht sich auf den Insektenabkömmling«, erklärte Lloyd.
    »Das ist richtig«, bestätigte die Kugel. »Ich bin Quargie.«
    »Es handelt sich tatsächlich um eine Art Translator«, sagte Fellmer Lloyd. »Das Ding hat unsere Sprache schnell ausgewertet und benutzt sie jetzt. Gleichzeitig steht es in Verbindung mit seinem Herrn.«
    Quarschotz-der-die-Stimmen-bricht ging in die Hocke und berührte die Fesseln der Männer mit den dünnen Greifern. Die Berührung löste ein unangenehmes Gefühl in Alaska aus. Er konnte sich jedoch nicht wehren. Die seltsam geformten Hände des Insektenabkömmlings tasteten sich über die Fesseln.
    »Er wird euch losbinden!« verkündete Quargie.
    Saedelaere nahm diese Ankündigung mit Skepsis auf. Doch er wurde nicht getäuscht. Quarschotz hantierte mit den Knoten der Stricke und löste sie geschickt. Wenige Augenblicke später konnten Saedelaere und Lloyd sich frei bewegen. Saedelaere zog langsam die Beine an, damit das Blut wieder richtig zu zirkulieren begann. Dann bewegte er die Arme. Als er sich schließlich erhob, stand er ein bißchen wacklig auf den Beinen.
    »Warum hat er uns befreit?« fragte Saedelaere die Kugel.
    »Er will mit euch reden!«
    Der Festungsherr stieß einen schrillen, für menschliche Ohren kaum noch wahrnehmbaren Schrei aus. Inzwischen waren die anderen Festungsbewohner näher herangekommen, sie hielten sich

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