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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fahrzeug. Es fuhr jetzt wesentlich schneller. Trotzdem verursachte es nicht das geringste Geräusch. Nur ab und zu glaubte Lloyd das eigenartige Gemurmel der Zugtiere zu hören.
    »Ich glaube nicht, daß wir hier viel von den Geheimnissen des Schwarmes erfahren werden«, sagte Lloyd nach einer Weile. »Diese Scheibe ist ein autarkes Gebilde, das innerhalb des Schwarmes eine unbedeutende Aufgabe durchzuführen hatte.«
    »Ja, vor allem die psychische Verbindung zwischen den Bewohnern der Scheibe und den anderen Lebewesen im Schwarm scheint kaum von Bedeutung gewesen zu sein – warum hätte man sonst einen Missionar hierhergeschickt?«
    »Wenn die Scheibe tatsächlich ausgestoßen wurde, weil der Purpurne schlecht behandelt wurde«, spann Lloyd den Faden weiter, »dann bedeutet dies, daß wenigstens zwischen dem Missionar und den Beherrschern des Schwarmes ein Zusammenhang besteht, wenn vielleicht auch nur ein ideologischer oder religiöser.«
    Saedelaere sah zum Dach des Käfigs hinauf.
    »Es ist durchaus möglich, daß die Herren des Schwarmes in ihrem unmittelbaren Einflußbereich als Götter auftreten«, fuhr Lloyd fort.
    »Ich glaube nicht, daß wir auf diesem Weg weiterkommen«, meinte der Mann mit der Maske. »Das ist alles viel zu mystisch. Was wir brauchen, sind klare Daten. Wenn wir hier welche bekommen können, dann haben wir Glück gehabt.«
    Der Wagen hatte inzwischen die ersten Ausläufer der Festung erreicht. Zu beiden Seiten reichten wulstförmige Verstrebungen bis auf den Boden hinab. Auch sie bestanden aus gelbem Material. Einzelne Ausbuchtungen bewiesen, daß die Streben hohl waren. Jede einzelne davon durchmaß etwa fünfzig Meter.
    Saedelaere glaubte nicht, daß es sich um Verankerungen handelte. Die Streben waren Teil einer seltsamen Architektur. Die Straße gabelte sich. Die Zugtiere hielten an, als müßten sie überlegen, in welcher Richtung sie nun weiterfahren sollten. Vergeblich versuchte Alaska sich zur Seite zu drehen, um die Vorderfront der Festung sehen zu können. Wenn er den Kopf zur Seite drehte, so weit es ging, konnte er die Spitze des Massivs sehen. Sie verschwand in milchigem Dunst. Von hier unten sah der Energieschirm wie ineinanderfließender Nebel aus. Die Atomsonnen glotzten wie die Augen eines Riesen daraus hervor. Vom Weltraum war nichts zu sehen.
    Je näher sie der Festung kamen, desto kühler schien es zu werden. Aus den einzelnen Öffnungen schien kalter Wind zu blasen.
    Saedelaere zwang sich zum nüchternen Denken. Er durfte sich durch nichts von der Realität ablenken lassen. Für alles, auch wenn es noch so phantastisch erschien, gab es eine Lösung.
    Aber gab es sie wirklich?
    War es nicht möglich, daß der Schwarm und alles, was er mit sich führte, aus so unermeßlichen Fernen kamen, daß die Gesetze und das Wissen der Wesen aus dieser Galaxis nicht mehr darauf anzuwenden waren?
    Solche Gedanken führten ins Uferlose!
    Obwohl Saedelaere nicht viel sehen konnte, war er überzeugt davon, daß das Gefährt, als es wieder losfuhr, sich einer Öffnung in der Burg näherte.
    Dann ragte plötzlich schräg über ihm eine Außenwand der Festung empor. Der Anblick war atemberaubend. Es war eine nicht enden wollende Steilwand mit verschiedenartigen freitragenden Gebäuden, serpentinenförmigen Straßen und nesterähnlichen Vorsprüngen.
    Saedelaere hatte nicht lange Zeit, diesen Anblick zu bewundern, denn der Wagen rollte durch ein rundes Tor ins Innere der Festung.
    Es wurde kalt. Um die beiden Männer herum herrschte Halbdunkel. Aus den Tiefen der Festung drangen Schreie.
    Das Fahrzeug rumpelte über uneben gewordenen Boden tiefer in die Festung hinein. Ab und zu glaubte Saedelaere ein paar schattenhafte Gestalten zu sehen, aber das konnte auch eine Täuschung sein. An den Wänden hingen in unregelmäßigen Abständen schwach strahlende Leuchtkörper, die das Dunkel kaum erhellen konnten. Die Decke des Korridors war nicht zu sehen. Die eine Seite des Ganges, die Saedelaere im Blickfeld hatte, bot wenig Anhaltspunkte. Es gab zwar verschiedene Vertiefungen und auch seitliche Abzweigungen, doch der Wagen glitt so schnell vorbei, daß der Transmittergeschädigte keine Einzelheiten erkennen konnte.
    »Alaska!« Fellmer Lloyd hatte seine Stimme gedämpft, doch sie kam dem Mann mit der Maske übermäßig laut vor.
    Bevor Saedelaere antworten konnte, kam von irgendwoher wieder ein geisterhafter Schrei.
    »Hören Sie das?« fragte Lloyd.
    »Natürlich!« gab Alaska zurück.

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