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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Vielleicht gibt es außer uns noch ein paar Gefangene. Vielleicht sind sie es, die um Hilfe rufen.«
    »Oder es sind die Bewohner der Festung«, antwortete Lloyd. »Was für uns ein häßlicher Schrei ist, kann für sie ein Mittel der Kommunikation sein. Denken Sie nur an die Vögel, die mit ihrem Krächzen die Zeit bekanntgeben.«
    »Ich hatte gerade angefangen, sie zu vergessen«, sagte Alaska sarkastisch.
    Die vier mit Decken behangenen Zugtiere blieben stehen. Soweit Saedelaere erkennen konnte, befanden sie sich noch immer innerhalb eines Ganges, der offenbar quer durch die Festung führte.
    Es dauerte ein paar Minuten, dann rollte der Wagen weiter.
    Innerhalb der Festung roch es süßlich. Ein unangenehmer Geruch, der, dessen war Alaska sicher, von organischen Stoffen herrührte. Die Luft hier drinnen schien nicht nur kalt, sondern auch dünn zu sein, denn dem Mann mit der Maske fiel das Atmen schwer. Auch Lloyds Atemzüge klangen angestrengt.
    »Wenn ich nur feststellen könnte, wie tief wir bereits in die Festung eingedrungen sind«, sagte Alaska.
    Vor ihnen wurde es heller.
    Sie gelangten in einen großen Saal. Im ungewissen Licht sah Saedelaere zu seinem Erstaunen, daß Wände und Decken mit großen Spiegeln verkleidet waren. Auch gab es überall Spiegelsäulen und Zwischenwände aus Spiegeln. Diese seltsame Einrichtung verhinderte, daß Saedelaere sich über die Größe des Raumes klar wurde. Die Spiegel konnten optische Täuschungen hervorrufen.
    In vielen Spiegeln erblickte Alaska das Fahrzeug. Es sah seltsam verzerrt aus, als wäre es zusammengedrückt und in die Länge gezogen worden.
    Lloyd stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Ich bin gespannt, was das bedeutet«, sagte er. »Ich möchte wissen, wer Gefallen an diesem Spiegelraum findet.«
    »Vielleicht erfüllt diese Einrichtung einen bestimmten Zweck«, vermutete Alaska Saedelaere düster. »Auf jeden Fall erwarte ich hier nichts Gutes.«
    Lloyd sagte gelassen: »Es ist alles nur fremd – nicht bösartig.«
    Saedelaere seufzte nur. Er hoffte, daß Fellmer recht behalten würde.
    Das Licht innerhalb des Raumes gewann an Intensität. Mit aufgerissenen Augen beobachteten die beiden Männer, wie sich der Wagen, in dem sie hergekommen waren, aufzulösen schien. Die mysteriösen Zugtiere verschwanden, der Käfig löste sich auf. Die Pflanzenstiele, die die Siloten in den Käfig eingebaut hatten, fielen auf die beiden Männer herab. Sie lösten sich nicht auf.
    Saedelaere preßte die Zähne aufeinander. Er durfte sich von solchen Tricks nicht verwirren lassen.
    Aber – war es ein Trick?
    Er lag an Lloyds Seite gefesselt am Boden der Spiegelhalle. Auf ihnen lagen Stricke und Pflanzenstiele. Vom Wagen und den Tieren war nichts mehr zu sehen.
    »Wie erklären Sie sich denn das?« fragte Lloyd. Seine Stimme zitterte leicht.
    »Ich wünschte, ich hätte auch nur eine halbwegs vernünftige Erklärung dafür«, gab Saedelaere zurück. »Ich gestehe, daß ich mich selten in meinem Leben so gefürchtet habe.«
    »Ich spüre die Impulse der Festungsbewohner«, sagte Fellmer Lloyd. »Sie sind ganz in der Nähe. Sie beobachten uns neugierig.«
    Die Vorstellung, daß irgendwo zwischen den Spiegeln seltsame Wesen lauerten, war alles andere als angenehm. Saedelaere wünschte, er wäre nicht gefesselt gewesen.
    Ein Ding, das wie ein in dicke Verbände gehüllter Mensch aussah, kam plötzlich zwischen den Spiegeln hervorgetappt. Es konnte auch ein gutes Dutzend sein, für Saedelaere war es unmöglich, festzustellen, was Original und was Spiegelungen waren.
    Als das Ding näher kam, sah es eher wie eine Mumie aus. Saedelaere hatte in den Museen auf der Erde bereits Mumien gesehen. Die Ähnlichkeit war zumindest äußerlich verblüffend. Allerdings schien sich unter den Verbänden (oder war es Haut?) kein Mensch, sondern ein seltsam geformtes Wesen zu befinden.
    Die Mumie kam langsam näher.
    Was Saedelaere zunächst für Binden gehalten hatte, entpuppte sich jetzt als faltige hellgraue Haut. Der fast spitz zulaufende Kopf des Wesens wurde von zwei großen Facettenaugen beherrscht. Fühlerähnliche Auswüchse ragten über den Augen aus dem Schädel.
    Ein Insektenabkömmling! dachte Saedelaere fröstelnd.
    Schon immer, wenn er Insektenabkömmlingen begegnet war, hatte ihn dieses Frösteln überfallen, denn diese Wesen waren gefühllos und unmenschlich.
    Der Fremde stand auf zwei Beinen, von denen jedes aus drei verschieden langen Teilen bestand. Die Beine besaßen an ihrer

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