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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    1.
    Oktober 3441
Schwarm
    Als Alaska Saedelaere die Zentrale betrat, war auf dem Panoramabildschirm ein seltsames Gebilde zu sehen. Es war eine etwa zwanzig Kilometer durchmessende Scheibe, über der sich ein halbkugelförmiger Energieschirm spannte. Auf der ›unteren‹ Seite war die Scheibe glatt und in Dunkelheit gehüllt. Unter dem Energieschirm schienen mehrere Atomsonnen zu glühen. Schattenhaft waren die Umrisse von Bergen (oder Gebäuden) zu erkennen.
    Saedelaere trat näher an die Kontrollen heran. Er wußte, daß dieses Gebilde den Alarm ausgelöst hatte.
    Ohne mit jemand gesprochen zu haben, ahnte Alaska, daß dieses Ding zum Schwarm gehörte. Abgesehen von den Manips hatten sie bisher noch nichts gesehen, was aus dem Schwarm gekommen war, deshalb war dieses Zusammentreffen um so erregender.
    Alaska schätzte, daß die GOOD HOPE II im Augenblick ein halbes Lichtjahr vom Randgebiet des Schwarms entfernt war. Auf den Bildschirmen war der Schwarm deutlich zu sehen.
    Perry Rhodan saß im Pilotensitz, Icho Tolot stand hinter ihm. Der Haluter trug die Kette, die ihn vor der Verdummungsstrahlung schützte.
    Auf der anderen Seite der Kontrollen saßen Fellmer Lloyd und Merkosh. Der Gläserne war im Sessel zusammengesunken und schien zu schlafen. Saedelaere wußte jedoch, daß diese Haltung tiefe Nachdenklichkeit andeutete.
    Alaska trat hinter den Sitz von Lord Zwiebus. »Schon etwas erfahren?« flüsterte er.
    Zwiebus strich sich über die dunklen Haare. »Das Ding kommt aus dem Schwarm. Perry Rhodan vermutet, daß es ausgestoßen wurde.«
    »Weshalb?«
    Lord Zwiebus brummte vor sich hin.
    »Sprechen Sie deutlicher!« ermahnte ihn Alaska.
    »Die Manips treten in Schwärmen auf, aber dieses Ding kam allein. Außerdem wirkten alle Manöver, die wir bisher beobachtet haben, mehr oder weniger hilflos, woraus sich auf eine Verwirrung der Besatzung schließen läßt.«
    Saedelaere sah jetzt, daß die Bilder auf dem Panoramaschirm von der Fernortung übertragen wurden. Die Scheibe war also noch weit von der GOOD HOPE II entfernt.
    »Wir hatten diesmal Glück«, bemerkte Fellmer Lloyd. »Wir hätten genausogut auf der anderen Seite des Schwarmes stehen können, dann hätten wir die Scheibe nie entdeckt.«
    »Vielleicht ist es kein Zufall«, meinte Rhodan.
    Die anderen blickten ihn fragend an.
    Rhodan lächelte. Obwohl er einen Zellaktivator trug, waren die Strapazen der letzten Wochen nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Tiefe Linien hatten sich in sein Gesicht gegraben. Die Augen wirkten größer, und um die Lippen hatten sich mehrere Fältchen gebildet. Saedelaere fragte sich, was in diesem Mann vorgehen mochte, der nun mit ansehen mußte, wie das Solare Imperium zerfiel.
    »Vielleicht«, fuhr Perry Rhodan ruhig fort, »haben die Herren des Schwarmes das Ding absichtlich hier und jetzt ausgestoßen.«
    »Daran glaube ich nicht«, dröhnte Tolots Stimme durch die Zentrale. »Bisher haben die Fremden durch nichts zu erkennen gegeben, daß sie Kontakt mit uns aufnehmen wollen. Warum sollte das plötzlich anders sein?«
    »Jeder kann seine Meinung ändern«, sagte Lloyd. »Auch die Unbekannten.«
    In der Zentrale der GOOD HOPE II trat einen Augenblick Stille ein.
    GOOD HOPE II! überlegte Alaska Saedelaere ironisch. Wer an Bord hatte schon noch Hoffnung, daß sich die Situation ändern würde? Sie arbeiteten verbissen und entschlossen, aber die Verzweiflung über die Aussichtslosigkeit ihrer Bemühungen war nicht nur unterschwellig spürbar.
    Die letzten Tage und Wochen waren ein Wirbel an Ereignissen gewesen, die sich kaum noch ordnen ließen.
    Lord Zwiebus blickte zu dem Transmittergeschädigten hoch. »Vielleicht ist es eine Falle!«
    »Eine Falle?« wiederholte Saedelaere. »Glauben Sie wirklich, daß man sich im Schwarm an einem so kleinen Schiff stört? Sicher würde man nicht einen solchen Aufwand treiben, wenn man die GOOD HOPE II zerstören wollte.«
    »Das ist richtig!« gab Lord Zwiebus zu. »Trotzdem kann es eine Falle sein.«
    »Zwiebus hat recht!« stimmte Rhodan zu. »Wir werden deshalb mit der GOOD HOPE II der Scheibe fernbleiben.«
    »Aber es ist eine einmalige Chance, etwas über den Schwarm zu erfahren«, sagte Ras Tschubai erregt. »Wenn Gucky und ich …«
    »Nein!« lehnte Rhodan ab. »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen, Ras.«
    »Merkst du nicht, daß wir so bei ihm nicht ankommen?« fragte Gucky, der auf Tschubais Knien saß. »Er braucht uns noch für wichtigere Aufgaben. Das glaubt er

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