Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zu sehen, daß große Flächen davon mit Pflanzen bedeckt waren. Kosum machte Saedelaere auf diese Entdeckung aufmerksam.
    »Wahrscheinlich Symbiose«, vermutete der Mann mit der Maske. »Gucky kann sich später nach diesem Phänomen erkundigen.«
    In diesem Augenblick sank ein Ausläufer des Plasmas über die Höhlenöffnung. Unwillkürlich zuckte Kosums Hand zum Auslöseknopf der schweren Impulsstrahler.
    Saedelaere sah die Bewegung.
    »Halt!« befahl er. »Das hat nichts zu bedeuten. Die Entarteten haben die Höhle nur aus Gründen der Sicherheit geschlossen. Sie werden sie für uns öffnen, sobald wir das Bedürfnis haben, sie wieder zu verlassen. Stimmt das, Kleiner?«
    »Es ist richtig«, stimmte der Mausbiber zu. »Ich habe jetzt einen sehr guten Kontakt mit den Entarteten. Sie behaupten, daß unsere Landung unbemerkt vor sich gegangen ist. Das Gebiet, in dem wir uns befinden, wurde noch nie von der Burg angegriffen. Wir können uns also in aller Ruhe den Entarteten widmen.«
    Der Gedanke, in den nächsten Stunden wichtige Informationen zu bekommen, hatte für Saedelaere etwas Aufregendes.
    Corello, der während des gesamten Landemanövers geschwiegen hatte, meldete sich jetzt zu Wort.
    »Ich empfange die Impulse der Fremden ebenfalls. Sie sind tatsächlich friedlich und bereit, uns zu helfen.«
    Wenn die Plasmamasse auf Kokon aus entarteten Gelben Eroberern bestand, hatten sich diese Wesen nicht nur körperlich, sondern auch geistig verändert.
    Oder war alles, was sie bisher über den Schwarm wußten, eine Täuschung?
    Die Unterhaltung mit dem Plasma, zunächst nur von Gucky, später auch von Ribald Corello bestritten, erwies sich erst als umständlich und wenig informativ. Die Entarteten verstanden es nicht, ihre Emotionen zu unterdrücken. Gucky und Corello mußten immer wieder geistige Sperren errichten, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten.
    Es dauerte Stunden, bis sich ein ungefähres Bild der Vorgänge auf Kokon herausschälte.
    Ursprünglich war Kokon eine völlig normale Welt gewesen. Wie auf zahlreichen anderen Planeten innerhalb des Schwarms hatten hier Gelbe Eroberer gelebt.
    Dann, vor Jahrtausenden, war es zu einer Katastrophe gekommen.
    Bei den Lebewesen des Planeten Kokon war es zu einer Regulationsstörung gekommen. Während der Schwarm sich von einer Galaxis zur anderen bewegte, begannen die Bewohner Kokons sich vorzeitig zu teilen. Sie erreichten nicht schnell genug das Ziel, wo sie auf vorbereiteten Fremdplaneten den Geburtenvorgang durchführen sollten. Die Folge davon war eine von allen ockergelben Wesen gefürchtete Zellexplosion. Sie wirkte sich in der Form einer hochinfektiösen Krankheit aus, die alle Gelben Eroberer anstecken und in einen ähnlichen Zustand versetzen konnte.
    Den Informationen der Entarteten konnte die GEVARI-Besatzung entnehmen, daß es außer auf Kokon schon auf anderen Welten zu solchen Regulationsstörungen gekommen war.
    »Jetzt wird mir klar, warum schon zweimal eine Vorhut den Schwarm verlassen hat«, sagte Alaska. »Die Ockergelben landeten auf dem Insekten- und dem Amazonenplaneten, um eine erneute Katastrophe zu vermeiden.«
    Das Plasma bestätigte diese Auffassung. Es erklärte, daß für eine vorzeitige Teilung die Stätten Aclars vorbereitet sein müßten (was immer dieser Begriff bedeutete), denn der Geburtenvorgang war nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
    »Wir müssen herausfinden, warum sie im Ernstfall nicht innerhalb des Schwarms mit der Teilung beginnen«, sagte Kosum.
    Gucky und Corello richteten entsprechende Fragen an die Entarteten. Das Plasma konnte darauf keine befriedigende Antwort geben.
    Ein innerer Zwang trieb die Gelben Eroberer immer wieder aus dem Schwarm. Welten des Schwarms durften unter keinen Umständen benutzt werden. Das war ein unverständlicher Ritus, für den auch die Entarteten keine Erklärung wußten.
    »Ich glaube, daß sie uns die Wahrheit berichten«, sagte Gucky.
    Alaska begann einiges zu verstehen.
    Die Lebewesen, die einst den Planeten Kokon bevölkert hatten, waren Opfer einer explosiven Zellteilung geworden. Sie hatten sich geteilt und wieder geteilt, geboren und wieder geboren, bis sie zu riesigen Gebirgen angewachsen waren. Bei diesem Prozeß hatten sie aber ihre Intelligenz nicht verloren.
    »Jetzt begreife ich, warum wir innerhalb des Praspa-Systems noch keine Raumschiffe angetroffen haben!« rief Kosum aus. »Die Normalgebliebenen meiden dieses System, denn sie wollen sich unter keinen Umständen

Weitere Kostenlose Bücher