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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Entarteten berichtete, daß wir gekommen sind, um unser Volk vor der drohenden Vernichtung zu retten, stieß ich auf Unglauben. Das Plasma scheint davon überzeugt zu sein, daß außerhalb des Schwarms nichts geschieht, was fremden Lebewesen schaden könnte.«
    Merkosh trompetete entrüstet. »Diese Geisteshaltung könnte man schon fast schizophren nennen.«
    »Setzen wir einmal voraus, daß das Plasma auf Kokon von der Harmlosigkeit der Schwarms überzeugt ist«, fuhr Gucky fort. »Wie konnte es zu einer solchen Überzeugung gelangen?«
    »Die Antwort auf diese Frage sollten wir uns sparen«, schlug Saedelaere vor. Er wirkte leicht ungeduldig. »Wir dürfen uns nicht mit Theorien beschäftigen, sondern müssen von den Fakten ausgehen, die wir inzwischen gesammelt haben.«
    »Ich gestehe, daß mir alles nur noch viel rätselhafter erscheint«, erklärte Merkosh.
    Saedelaere nickte und verordnete sich und seinen Freunden noch einmal eine mehrstündige Ruhepause, bevor er eine Entscheidung bekanntgeben wollte.
    Als er in die Gesichter der Männer und der beiden Extraterrestrier blickte, die sich in der Zentrale versammelt hatten, glaubte Saedelaere, bereits das Wissen um seinen Entschluß erkennen zu können. Das war keineswegs absurd. Die meisten Besatzungsmitglieder kannten sich lange und gut genug, um bestimmte Gedanken und Absichten ihrer Begleiter erraten zu können.
    Die anderen konnten nicht sehen, daß der Transmittergeschädigte unter seiner Maske unbewußt lächelte. Niemand sah je, wann Saedelaere lächelte.
    Seine Stimme, die oft den Eindruck entstehen ließ, als würde ihm jedes Wort schwerfallen, klang durch die Zentrale: »Wir dürfen das Praspa-System nicht verlassen. Dazu erscheint es mir zu wichtig. Kokon ist eine Welt, auf der wir viele Rätsel des Schwarms lösen können. Bedauerlicherweise ist es eine Welt, die ihre Geheimnisse nicht freiwillig enthüllt.«
    »Mach es nicht so spannend, Alaska!« rief Gucky. »Wir wissen ohnehin, was du vorhast.«
    »Dann ist es sicher für niemanden eine Überraschung, wenn ich jetzt erkläre, daß ich noch einmal nach Kokon zurückkehren möchte.«
    »Diesmal wird die Burg schneller zuschlagen«, prophezeite Blazon Beta. »Mit den Fluglinsen haben wir keine Chancen.«
    »Dessen bin ich mir bewußt.« Saedelaere machte eine alles umfassende Bewegung. »Deshalb werden wir mit der GEVARI nach Kokon fliegen. Dieses Schiff gewährt uns nicht nur größere Sicherheit, sondern es wird uns auch bessere Ortungen und Messungen ermöglichen.«
    Blazon Beta zog seinen langen Zopf über die Brust und umklammerte ihn mit beiden Händen.
    »Das ist doch hoffentlich nicht Ihr Ernst?«
    »Sie kennen Alaska nicht«, warf Merkosh ein. »Er meint immer alles so, wie er es sagt.«
    Der kleine Wissenschaftler machte einen Schritt auf Saedelaere zu. Sein Gesicht war rot angelaufen.
    »Vielleicht stimmen die Gerüchte, die über Sie in Umlauf sind!«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Saedelaere scharf.
    »Es wird behauptet, daß Sie nicht allzusehr an Ihrem Leben hängen.« Blazon Beta deutete auf die Maske in Alaskas Gesicht. »Wegen dieser Maske. Es wird behauptet, daß Sie den Tod suchen. Das ist natürlich Ihre Sache, aber Sie haben nicht das Recht, andere mit hineinzuziehen.«
    Es wurde so still in der Zentrale, daß Mentro Kosum das leise Summen der Positronik hören konnte. Kosum ließ Saedelaere nicht aus den Augen. Mit beinahe wissenschaftlichem Interesse verfolgte er jede Reaktion des Transmittergeschädigten.
    »Ich habe nie gehört, daß darüber gesprochen wurde.« Balton Wyt hatte offenbar das Gefühl, daß er Saedelaere zu Hilfe kommen mußte.
    »Kein Wunder!« sprudelte Blazon Beta hervor. »Sie werden auch niemals etwas davon hören. Sie nicht und Gucky nicht. Und Kosum auch nicht. Keine der wichtigen Persönlichkeiten wird jemals etwas davon hören. Niemand wagt es, mit Ihnen darüber zu sprechen. Aber ich bin nicht ruhig. Ich werde nicht zulassen, daß dieses wichtige Schiff gefährdet wird. Wir haben einen Auftrag, den wir nur mit diesem Schiff erfüllen können und auch nur dann, wenn wir am Leben bleiben.«
    Blazon Alpha war neben seinen Bruder getreten. »Er ist hitzköpfig«, versuchte er ihn zu entschuldigen.
    »Unsinn!« Blazon Beta fuhr zu ihm herum. »Ich sage, was ich denke.«
    Wieder trat eine Pause ein. Alle sahen Alaska an, der überhaupt noch nicht reagiert hatte.
    »Sag ihm, wie es wirklich ist, Alaska!« rief Gucky drängend.
    »Vielleicht hat er

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