Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
meldeten sich Durst und Hunger und erinnerten ihn daran, daß er längere Zeit nichts mehr zu sich genommen hatte. Ihre Situation wurde dadurch nicht besser. Es war nicht sicher, ob sie die Nahrungsmittel zu sich nehmen konnten, die es innerhalb der Station gab und die für die im PHV-System zusammengeschlossenen Völker gedacht waren.
    Alaska richtete sich auf. Der Nebel war so dicht, daß die Sicht nur ein paar Meter betrug. Ribald Corello und Irmina Kotschistowa waren bereits wach und diskutierten leise miteinander. Tschubai war verschwunden. Von Schmitt, der niemals zu schlafen schien, erfuhr Alaska, daß der Teleporter bereits aufgebrochen war, um Nahrungsmittel zu beschaffen.
    »Ich habe nachgedacht, während Sie schliefen«, sagte der Cyno. »Zu Beginn unseres Unternehmens war ich sehr zuversichtlich. Auch daß ich mir den Schlüssel aneignen konnte, stimmte mich optimistisch.«
    »Wovon sprechen Sie?« fragte Alaska. Er deutete auf die Metallspule in Schmitts Händen. »Ist das der Schlüssel?«
    »Ja«, sagte Schmitt. »Aber fragen Sie nicht weiter, es hätte keinen Sinn. Vielleicht erfahren Sie später, wozu dieser Schlüssel dient. Das hängt davon ab, ob wir die zweite Welt finden werden, die ähnliche Aufgaben wie Stato hatte. Aber daran glaube ich nicht mehr. Eine Million Jahre ist eine zu lange Zeit. Innerhalb des Schwarms hat sich zu viel verändert. Ich glaube nicht, daß wir mit der Situation fertig werden können.«
    »Und was schließen Sie aus diesen Erkenntnissen?«
    »Ich muß nachdenken«, antwortete Schmitt. »Es wäre angebracht, daß ich jetzt Verbindung mit meinem Bruder aufnehme, um mich mit ihm zu beraten. Doch das ist leider unmöglich, denn ich kann ihn nicht erreichen.«
    »Ich wußte nicht, daß Sie einen Bruder haben.«
    »Natürlich nicht! Ich habe ihn auch noch nie erwähnt.« Schmitt machte wieder eine typisch menschliche Bewegung, als er sich mit einer Hand über das Gesicht fuhr. Er sah an diesem Morgen blaß und abgespannt aus. Alaska fragte sich, ob die Mimikry der Cynos so raffiniert war, daß sich selbst Spuren bestimmter Erlebnisse in den falschen Gesichtern eingruben.
    »Wahrscheinlich«, fuhr Schmitt fort, »müssen wir einen völlig anderen Weg einschlagen, als wir ursprünglich geplant hatten. Die Terraner sind daran nicht ganz unschuldig, denn sie haben mit ihren Aktionen Reaktionen der Götzen hervorgerufen, die wir nicht einkalkuliert hatten.«
    »Lebt Ihr Bruder auf der Erde?« fragte Saedelaere unvermittelt.
    Der kleine Mann nickte.
    »Und in welcher Rolle?«
    »Sie würden es nicht glauben«, gab Schmitt zurück. »Außerdem bin ich nicht sicher, ob Ihnen der Name etwas sagen würde.«
    Alaska begriff, daß Schmitt auch diesmal nicht alles sagen würde. Er fragte sich, warum der Cyno so zurückhaltend war. Traute er den Terranern nicht, oder war er tatsächlich überzeugt davon, daß sie ihn doch nicht verstehen würden?
    Allmählich wurde Alaska wütend. Im Grunde genommen behandelte der Cyno sie wie unmündige Kinder. Es wurde Zeit, daß sie ihm klarmachten, daß er so nicht weiterkommen konnte.
    Alaska wurde abgelenkt, als Ras Tschubai auf dem Dach materialisierte und durch den Nebel auf sie zukam. Er trug ein paar knollenförmige Gebilde in den Armen.
    »Das war alles, was ich finden konnte«, erklärte er. »Die Callomare leben davon. Es scheinen Früchte zu sein. Da ich mit meinem Zellaktivator vor Giften so gut wie sicher bin, habe ich bereits eine der Knollen aufgebissen. Sie enthält einen sirupähnlichen süßen Saft.« Er verteilte die Knollen.
    »Sind Ihnen diese Früchte bekannt?« fragte Alaska den Cyno.
    »Nein!« sagte Schmitt. »Denken Sie, ich wüßte alles über den Schwarm? Bis zu unserem Eintreffen auf Orbinoyc waren mir sogar die im PHV-System zusammengeschlossenen Völker völlig unbekannt.«
    Alaska brach eine Frucht auf und ließ ihren Inhalt durch den Schlitz in seiner Maske in den Mund fließen. Der dicke Saft schmeckte gut.
    »Bei Bedarf kann ich Nachschub holen«, erläuterte der Teleporter.
    Sie aßen schweigend, nur Schmitt lehnte es ab, etwas zu sich zu nehmen. Er behauptete, daß er völlig auf Nahrung verzichten könne. Alaska jedoch hielt das für eine Vorsichtsmaßnahme des Cynos.
    Wahrscheinlich wartete Schmitt auf die Reaktionen der Terraner, bevor er selbst den Sirup trank.
    »Ich habe einen Plan!« teilte Ribald Corello den anderen mit, nachdem sie alle Knollen aufgebrochen und ausgetrunken hatten. »Ich hoffe, daß er

Weitere Kostenlose Bücher