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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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was haben Sie getan?« lautete die Gegenfrage. »Obwohl es geradezu lächerlich wirkte, haben Sie in einer Zeit, in der an terranische Raumfahrt überhaupt noch nicht zu denken war, versucht, technische Entwicklungen vorzubereiten, die damals auf allgemeines Unverständnis stießen.« Atlan wollte unterbrechen, doch der Cyno fuhr mit schneidender Stimme fort: »Egoismus war Ihr Beweggrund. Sie wollten unter allen Umständen in Ihre Heimat zurückkehren. Ich erkannte damals in Ihnen einen Arkoniden. Ich bedauerte Sie. Ihre Bemühungen wirkten lächerlich. Sie besaßen überhaupt keine vernünftigen Pläne.«
    Im Gesicht Atlans arbeitete es. Rhodan kannte den Freund gut genug, um zu sehen, daß der Lordadmiral sich nur mühsam beherrschte.
    »Von Anfang an haben Sie nicht an die Menschheit, sondern nur an sich gedacht«, behauptete der Cyno. »Dann, als Ihnen eine unerwartete Entwicklung Hilfe brachte, erkannten Sie, daß Ihr Volk degeneriert war, daß es Ihnen keine Heimat mehr bieten konnte. Sie blieben bei den Terranern, weil Sie sich leichter mit ihnen identifizieren konnten als mit Angehörigen des eigenen Volkes. Das bedeutet, daß Sie ein Parasit sind. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Atlan ging langsam auf Nostradamus zu, doch Rhodan sprang auf und trat zwischen die beiden Männer. Nostradamus machte eine Handbewegung.
    »Er kann mir nichts anhaben. Ich will ihm nur begreiflich machen, daß meine Aktionen am Hofe Karls des Neunten für die damalige Zeit sinnvoll waren. Ich tat es aus kosmischen Überlegungen heraus. Es galt, die Menschheit zu beeinflussen, sie auf die Ankunft des Schwarms vorzubereiten. In Ihren Augen sah meine Arbeit sinnlos aus.«
    »Darum geht es jetzt nicht!« mischte Rhodan sich ein.
    »Sie haben recht«, gab Nostradamus zu. »Ich bin Imago II. Mein Bruder hat mich gerufen. Die Stunde der Entscheidung ist gekommen. Jetzt müssen wir Cynos wieder die Verantwortung übernehmen und die Karduuhls entmachten.«
    »Warte!« rief Atlan. Sein Gesicht ließ jetzt kein Gefühl mehr erkennen. »Ich muß dich warnen, Perry. Ich traue diesem Cyno keine Sekunde. Das solltest du wissen, bevor du dich mit ihm einläßt.«
    Er drehte sich um und verließ den Raum. Das war eine so ungewöhnliche Reaktion des Arkoniden, daß Rhodan aufstand, um dem alten Freund nachzugehen. Doch vor der Tür blieb er stehen.
    »Es hat keinen Sinn«, hörte er seinen Sohn sagen. »Er muß erst wieder zu sich selbst finden.«
    Rhodan nickte. Michael hatte recht. In seiner augenblicklichen Verfassung war Atlan nicht ansprechbar. Seine alten Vorurteile gegen den Cyno bestimmten sein Verhalten.
    Trotzdem fragte sich Rhodan im stillen, ob der Arkonide nicht recht hatte. Er mußte vorsichtig sein. Jede Aussage des Cynos mußte sorgfältig geprüft werden.
    Nostradamus schlug seinen Mantel zurück. »Er hat Sie mißtrauisch gemacht«, erkannte er. »Aber das ist nicht schlimm. Die Ereignisse werden mir recht geben.«
    »Kommen wir zur Sache«, schlug Rhodan vor. »Ihr Bruder verlangt, daß ich alle Schiffe nach Stato II schicken soll, um den Zentralplaneten vor dem Angriff der Götzen zu retten.«
    »Es ist die einzige Möglichkeit, den Schwarm vor den Karduuhls zu retten«, sagte Imago II. »Wenn die Götzen Stato II erobern, können sie den Schwarm wieder völlig beherrschen. Sie werden sofort alle teilungsbereiten Karties ausschleusen und eine Transition ausführen.«
    Die gleichen Argumente hatte Schmitt ebenfalls vorgetragen. Auch Rhodan erkannte die Gefahren, die der Galaxis drohten, wenn die Karduuhls ihre alte Macht zurückgewinnen konnten. Aber es gab noch andere Probleme, die ihn beschäftigten.
    »Angenommen, es gelingt uns, die Götzen zu entmachten«, wandte er sich an Nostradamus. »Wie werden sich dann die Cynos verhalten?«
    »Ich habe die Katastrophe vor einer Million Jahren persönlich miterlebt, genau wie mein Bruder«, antwortete Imago II. »Natürlich kann ich nicht für die heutige Cyno-Generation sprechen. Ich verspreche Ihnen jedoch, daß mein Bruder und ich uns dafür einsetzen werden, daß der Schwarm seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt wird.«
    Rhodan erkannte, daß alle weiteren Fragen nur zu endlosen Diskussionen führen würden. Dafür war jetzt keine Zeit. Es mußte gehandelt werden, wenn sie die Karduuhls schlagen wollten.
    »Viertausend Raumschiffe unserer Flotte dürften inzwischen Stato II erreicht haben.«
    »Viertausend«, wiederholte Nostradamus. »Was ist das schon?«
    »Die anderen

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