Silberband 063 - Das Tabora
verschiedenen Stellen wurden die Lacoons mit Speeren ausgerüstet. Alaska fragte sich, woher die Karduuhls diese Waffen so schnell geholt hatten.
Bisher hatten die Karduuhls jedoch auch mit ihren neuen Aktivitäten noch keinen Erfolg erzielen können. Alaska schloß das aus der Tatsache, daß die Götzen ihre Bemühungen überall sichtbar verstärkten. Es erschien Alaska wie eine Ironie des Schicksals, daß die Götzen erbittert um die ehemaligen Anführer der Cynos kämpften. Grundlos taten sie das bestimmt nicht.
»Da ist er!« rief Corello plötzlich.
Den Augen des Supermutanten entging nichts. Auf einem der Bildschirme war Schmitt zu sehen. Er mußte gerade materialisiert sein. Seine Entfernung zur Energiegruft betrug fast achthundert Meter. Er lag hinter einem Hügel in Deckung und hielt den Paradimschlüssel hoch. Vor der Kuppel schleuderten kochendheiße Geysire ihre Wassermassen in die Luft. Doch so weit hatte Schmitt sich gar nicht erst vorgewagt.
Alaska sah, daß sich die Lacoons, die vor den Geysiren postiert waren, in Bewegung setzten. Sie rannten auf die Stelle zu, wo Schmitt in Deckung lag.
Alaska ballte die Hände. »Sie haben ihn schon entdeckt! Ein paar von ihnen tragen Speere. Beeilen Sie sich, Ras!«
Der Teleporter machte einen Schritt auf Corello zu. Der Mutant mit dem großen Kopf verzog sein kindlich wirkendes Gesicht.
»Ich verzichte nicht gern auf meinen Spezialroboter.«
»Wir passen auf ihn auf!« versprach Saedelaere sarkastisch.
Die beiden Mutanten stellten körperlichen Kontakt her und entmaterialisierten.
Irmina sah Alaska nachdenklich an. »Schmitt wird nicht begeistert sein!« befürchtete sie.
»Schon möglich«, stimmte Alaska zu. »Aber er wird sich helfen lassen müssen, wenn er seine Pläne verwirklichen will.«
Das Cappin-Fragment bewegte sich heftig. Die Maske wölbte sich auf. Alaska griff sich mit beiden Händen ans Gesicht und stöhnte.
»Alaska!« rief Irmina besorgt.
»Es geht vorüber!« sagte er hastig. »Kümmern Sie sich nicht darum. Es kann jetzt in sporadischen Abständen immer wieder vorkommen, bis die Götzen in ihrer Aktivität nachlassen.«
Sie wollte nach seinem Arm greifen, aber er entzog sich ihrem Griff. Dann wandte er sich von ihr ab. Die Kontrollinstrumente reflektierten das Licht, das aus den Schlitzen seiner Maske drang.
Dann war es vorüber. Alaska wußte, daß das Cappin-Fragment ihn jede Sekunde erneut in Schwierigkeiten bringen konnte.
»Wenn es zu schlimm wird, müssen Sie mich paralysieren!« verlangte er von der Mutantin. »Ich habe schon einmal die Maske vom Gesicht gerissen, als ich glaubte, das Fragment nicht mehr ertragen zu können. Sie wissen, was ein Blick in den Cappinklumpen bedeutet: Wahnsinn und Tod. Diesem Risiko dürfen Sie sich nicht aussetzen.«
Irmina war blaß geworden. Sie nickte nur und zog ihren Strahler.
Alaska wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm zu. Inzwischen waren Tschubai und Corello bei Schmitt angekommen.
Aus den Augenwinkeln nahm Schmitt eine Bewegung wahr. Ohne den Paradimschlüssel loszulassen, warf er sich zur Seite, denn er rechnete mit einem Angriff. Bereit, sofort zu transitieren, blickte er sich um.
Zu seiner Überraschung sah er Ras Tschubai und Ribald Corello, die unmittelbar neben ihm materialisiert waren. Seine Erleichterung ging schnell in Ärger über.
»Wie haben Sie mich gefunden?« fragte er wütend. »Was wollen Sie hier? Sehen Sie nicht, daß ich auch ohne Sie schon genügend Schwierigkeiten habe?«
Tschubai verzog das Gesicht. »Sie könnten uns ein bißchen freundlicher begrüßen, Schmitt. Wir sind schließlich gekommen, um Ihnen zu helfen.«
Schmitt deutete in die Richtung, aus der das Geschrei der näher kommenden Lacoons an sein Gehör drang.
»Wir wissen, daß die Lacoons anrücken«, erklärte Tschubai. »Und wie es vor der Energiegruft aussieht, wissen wir ebenfalls. Aber vielleicht können wir Ihnen trotzdem helfen.«
»Wie?«
»Wir halten Ihnen die Angreifer vom Leib, bis Sie in eine Gruft eingedrungen sind!«
Schmitt blieb skeptisch.
»Versuchen Sie es!« sagte er schließlich. »Aber erwarten Sie nicht, daß ich mich um Sie kümmere, wenn Sie in eine gefährliche Lage kommen. Ich habe nur ein Ziel vor Augen.«
Corello kümmerte sich nicht länger um den Cyno, sondern konzentrierte sich auf die näher rückenden Lacoons.
»Holen Sie meinen Spezialroboter, Ras!« rief er Tschubai zu. »Ich muß beweglicher sein.«
Tschubai zögerte. Es fiel ihm
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