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Silberband 067 - Die Para-Bank

Titel: Silberband 067 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte. Noch immer befand er sich wenige hundert Meter über dem Meteoriten, und er konnte unter sich Icho Tolot erkennen, der von zwei Robotern angegriffen wurde. Seltsamerweise vollzog sich der Kampf zwischen ihm und den Automaten mit quälender Langsamkeit. Der Energiestrahl aus seiner Waffe kroch träge auf die Maschinen zu, die unfähig zu sein schienen, ihm auszuweichen.
    Ras ließ sich nicht ablenken. Er begriff am Rande, daß eine Zeitverzögerung eingetreten war, befaßte sich aber nicht mit ihr, weil er sie als bedeutungslos für sein Problem ansah. Ihm war nur die Dreiecksverbindung zu Gucky und Betty wichtig, weil sie ihm die Hoffnung gab, die tödliche Entstofflichung verhindern zu können.
    Die Kraft, die von der Telepathin ausging, wuchs ständig. Allmählich wurden auch die Impulse des Ilts deutlicher. Ras lächelte. Der Mausbiber sträubte sich tatsächlich noch immer gegen die Rückkehr in das Einstein-Kontinuum.
    »Du kannst dir doch einen künstlichen Zahn geben lassen, Gucky«, sagte er, wobei er nicht beabsichtigte, den Ilt anzusprechen. Die Worte kamen ihm einfach über die Lippen.
    Doch Gucky reagierte. »Ich will aber keinen Stiftzahn!« schrie er wütend. Ras glaubte, seine Stimme hören zu können, und es verging geraume Zeit, bis er sich darüber klar wurde, daß er Guckys Protest mit telepathischen Sinnen aufgenommen hatte, über die er sonst nicht verfügte. »Eher werde ich ab sofort Fleischfresser. Kannst du dir überhaupt vorstellen, was Bully sagen wird, wenn ich mit einer Prothese auf die Erde zurückkomme?«
    »Sorgen hast du«, antwortete Ras.
    Er sah deutlich, wie Icho Tolot die beiden Roboter vernichtete. Sie explodierten. Noch immer war die Zeitverzögerung wirksam. Ras beobachtete, wie sich Risse in den metallenen Körpern bildeten, wie Glut durch sie hindurchschimmerte, wie sie sich aufblähten und dann unendlich langsam auseinanderplatzten.
    Die Szene dehnte sich immer länger aus. Ras stellte überrascht fest, daß er noch immer im Normalraum verweilte. Der Sog zur Entmaterialisierung wurde zwar immer stärker, zugleich aber konnte er sich auch immer besser gegen ihn behaupten. Danke, Betty! dachte er.
    Ihr Lachen klang in ihm auf. Sie war zufrieden mit ihrer Leistung. »Jetzt kommt mal langsam in die Wirklichkeit zurück!«
    »Wir schaffen es schon, Betty.« Jetzt waren bereits Minuten vergangen, ohne daß er erneut zu einer Teleportation gezwungen worden war. Er sank auf den Meteoriten hinab, weil er von der geringen Schwerkraft angezogen wurde. Suchend blickte er sich um, aber er konnte Gucky nicht sehen.
    »Kleiner, wo bist du?« rief er laut.
    »Ganz in deiner Nähe, Ras«, antwortete der Ilt mit nuschelnder Stimme, die ganz deutlich machte, daß er sich noch nicht daran gewöhnt hatte, jetzt ohne Nagezahn zu sein.
    Ras Tschubai drehte sich um sich selbst, bis er den Ilt entdeckte. Gucky war noch nicht so weit wie er. Der Ilt kämpfte noch immer mit dem Entmaterialisationssog und hatte noch nicht voll ins Einstein-Kontinuum zurückgefunden. Dennoch schwebte auch er auf den Meteoriten zu.
    Als sie bis auf dreißig Meter an Icho Tolot herangekommen waren, flammte das All auf. Ein Glutmeer umgab sie. Winzige Antimateriebrocken vergingen zu Energie.
    Ras Tschubai schrie auf. Er hatte das Gefühl, in eine Sonne zu stürzen und zu verbrennen. Zugleich schleuderte ihn etwas mit unfaßlicher Gewalt in eine Teleportation hinein, die er nicht wollte.

4.
    »Bis jetzt war ich der festen Überzeugung, daß die Paramags den Meteoriten zumindest so lange verschonen würden, bis sie die Koordinaten von Zeut haben«, sagte Rhodan. »Aber das scheint ein Irrtum gewesen zu sein.«
    Auch Atlan und die anderen Führungsoffiziere und Wissenschaftler in der Hauptleitzentrale der Korvette waren überrascht über die gewaltigen Energieentladungen auf der Oberfläche des Planetoiden.
    »Unter diesen Umständen ist eine Landung völlig ausgeschlossen«, stellte Atlan fest. Seine Augen tränten. Er war überaus aufgeregt. Unruhig blickte er auf sein Chronometer. »Es ist bereits elf Uhr. Die Zeit läuft uns weg, Perry. Wir müssen etwas tun.«
    Rhodan antwortete nicht. Er war ratlos. Niemand brauchte ihm zu sagen, wie knapp die Zeit war, die ihnen vielleicht noch zur Verfügung stand. Bis jetzt wußte niemand, wie nahe die Paramags ihrem Ziel bereits gekommen waren oder ob sie es gar schon erreicht hatten. Auf ihrem Weg durch die PEW-Adern waren sie mit keinen Mitteln zu erfassen. Selbst die

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