Silberband 067 - Die Para-Bank
tatsächlich hatten.
Betty beobachtete den Teleporter bei seinem Angriff. Er hatte sein Äußeres kaum verändert und sah nach wie vor wie ein Paramag aus, dessen Haut sich allerdings grünlich verfärbt hatte.
Tako Kakuta prallte mit den Spindeln zusammen und schleuderte sie zurück. Funken stoben knisternd über ihre Oberfläche, und für einen kurzen Moment sah es so aus, als würden sich die Paramags auflösen. Auf jeden Fall schien die Aktion Takos unangenehm für sie gewesen zu sein. Sie zogen sich eilig zurück und verschwanden zwischen dem metallen aussehenden Gitterwerk, das sie von allen Seiten wie ein dreidimensional gesponnenes Spinnennetz umgab.
Tako winkte. Betty glitt leicht wie eine Feder hinter ihm her. Als Antrieb genügte der Wille, ihm zu folgen. Hintereinander schwebend durchstießen sie das Gitterwerk, das zu leben schien. Die Streben wichen mal vor ihnen zurück und machten ihnen Platz, mal zogen sie sich zusammen und versuchten, ihnen den Weg zu versperren. Tako ließ sich jedoch nicht beirren. Er veränderte seine Flugrichtung nicht. Oft dachte Betty, er müsse sich festfahren, aber jedesmal, wenn sie glaubte, es sei zu spät, öffnete sich das Gitter und ließ ihn durch.
Seltsamerweise konnten sie keine anderen Paramags sehen. Es schien, daß sie keinen zweiten Angriff mehr wagten. Betty konnte sich nicht vorstellen, was mit den Magnetiseuren geschehen war, die Tako angerempelt hatte. Waren sie verletzt worden? Hatten sie Wunden, wenn sie durch die Paratransaugen wieder in die reale Welt zurückkehrten? Oder hatte es gar Tote gegeben?
Sie zwang sich, nicht an diese Dinge zu denken, sondern sich voll auf ihre gemeinsame Aufgabe zu konzentrieren. Sie mußten herausfinden, woher die Roboter kamen. Dabei waren sie hier in den Adern relativ blind, denn sie konnten nicht erkennen, was ›draußen‹ vorging.
Tako Kakuta glitt durch ein Paratransauge hinaus und kam sofort wieder. »Roboter«, wisperte es in ihr. »Überall Roboter.«
Er schwebte weiter, vorbei an schwärzlichen Gebilden, die unförmig und häßlich in die klare Welt des PEW-Metalls hineinragten. Betty vermutete, daß sie Metallverunreinigungen darstellten.
Wieder ließ sie sich ablenken. Mußten Verunreinigungen sich nicht als Störungen bemerkbar machen? Befand sie sich nicht im Innern der Paradoxintelligenz?
Tako schien ihre Gedanken vernommen zu haben. Er stutzte, glitt dann jedoch auf ein Paratransauge zu, als habe er nichts erfaßt. Bettys Gedanken aber liefen weiter, während er die Adern verließ, um sich draußen zu orientieren.
Im Innern der Paradox-Intelligenz – das hieß doch, daß sie im ›Gehirn‹ dieses unfaßlichen Wesens waren.
Die nächste Frage drängte sich förmlich auf. Es mußte doch Möglichkeiten geben, dieses Geschöpf von innen heraus zu beeinflussen. Betty konnte sich nicht vorstellen, daß irgendein Fremdkörper in irgendeinem Hirn völlig unberücksichtigt bleiben konnte. So lag der Schluß nahe, daß die Handlungen und Reaktionen der Paradox-Intelligenz nicht nur von dieser selbst, sondern auch von den vielen Paramags bestimmt wurden, die sich in ihr bewegten.
Tako Kakuta kehrte zurück. Er gab ihr ein Zeichen und eilte weiter. Mehr Erklärungen brauchte sie nicht. Er hatte wiederum nichts gefunden. Betty folgte ihm, aber sie konnte sich kaum noch auf ihn konzentrieren. Sie war viel zu erregt, weil sie fieberhaft nach einer Möglichkeit suchte, die Paradoxintelligenz nach ihren Wünschen zu steuern.
Gucky zupfte Perry Rhodan am Ärmel. Schuldbewußt blickte er zu ihm auf.
»Ich hätte früher kommen müssen«, sagte er.
Rhodan nickte. Zugleich aber ließ er erkennen, daß er über Guckys Schwierigkeiten informiert war. Er lächelte leicht. »Wie fühlst du dich?«
»Jämmerlich«, gestand der Ilt. Er drehte sich zu Ras Tschubai um, der sich langsam näherte. Der Afrikaner sah erschöpft aus. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, und seine Lippen sahen grau aus.
»Ich stehe Ihnen zur Verfügung«, begann Ras. »Es sollte möglich sein, durch den Energieschirm vor diese Maschine zu springen und von innen heraus zu arbeiten.«
»Mag sein«, sagte Rhodan langsam, »doch ihr beide verschwindet jetzt. Ihr erholt euch erst einmal.«
»Nein«, widersprach Ras erregt. »Sie können mich nicht wegschicken. Ich habe erfahren, daß wir ohne Teleporter praktisch nicht weiterkommen. Deshalb werde ich bleiben.«
Rhodans Augen verengten sich. »Ras, ich habe Ihnen einen Befehl erteilt, und
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