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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die sich in Dampf auflösten. Jedermann auf Yaanzar war bekannt, daß durch das Einatmen von Keroydämpfen Verbrennungen im Lungengewebe entstehen konnten, trotzdem wurde mit diesen Kugeln ein schwunghafter illegaler Handel betrieben.
    Während die Stadt in ihren Randgebieten immer schneller wuchs und bald den gesamten Kontinent bedecken würde, vergrößerte sich auch die Altstadt. Manche Yaanztroner nannten die Altstadt das faule Herz von Nopaloor. Der Yuloc, der nicht die Mentalität eines Yaanztroners besaß, fühlte sich hier wohl. Das Leben in diesem Teil der Stadt bot ihm oft Gelegenheit, seine Fähigkeiten einzusetzen. In den überfüllten Straßen und Treffpunkten geschah ständig etwas. Manchmal hatte Torytrae den Eindruck, daß das Leben in der Altstadt reizvoller war als in den anderen Bezirken. Die Bewohner der Altstadt beklagten sich alle, aber keiner von ihnen kam auf den Gedanken, große Anstrengungen zu machen, um von hier wegzuziehen.
    Torytrae betrat einen völlig überfüllten Treffpunkt. Er wußte, daß sich an diesen Plätzen die Organhändler trafen. Es war ziemlich unwahrscheinlich, daß er zufällig etwas über Hactschytens Ziel erfahren würde, aber er hoffte, jemand kennenzulernen, der ihm weiterhelfen konnte.
    Der Jäger drehte sich plötzlich um und sah den jungen Mann im Eingang, der ihn bisher verfolgt hatte.
    Er lachte Argonvay zu. Der Verfolger schüttelte den Kopf und kam auf ihn zu.
    »Kompliment«, sagte er zu Torytrae. »Sie müssen Augen im Hinterkopf haben.«
    »Bleiben Sie doch in meiner unmittelbaren Nähe«, schlug Torytrae vor. »Dann können Sie Busswellyoh über alles genau informieren, was ich getan habe.«
    Argonvay machte ihn auf eine goldhaarige Pertkayterin auf der anderen Seite des Raumes aufmerksam. Die Frau wurde von zwei finster blickenden Männern begleitet.
    »Certamay und ihre Leibwache«, erklärte Argonvay. »Angeblich arbeiten zweihundert Naupaum-Killer für diese Frau. Es gibt ein Gerücht, daß sich in ihrem Körper ein männliches Gehirn verbergen soll.«
    »Glauben Sie, daß Certamay etwas über Hactschyten weiß?«
    »Sie hat ihn gekannt, aber ich würde Ihnen nicht empfehlen, ihr Fragen zu stellen. Sie gilt als unduldsam und nervös. Vierzehn in der Öffentlichkeit begangene Morde sprechen eine deutliche Sprache.«
    Torytrae hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Er mißachtete die Warnung des jungen Mannes.
    Certamay verhandelte mit einem berauschten Yaanztroner. Auf dem Tisch vor den beiden standen zwei Organkanister.
    »Hactschyten würde sicher mehr bezahlen als dieser Mann«, mischte Torytrae sich ein.
    Die farblosen Augen der Frau blickten in seine Richtung. Certamay wirkte völlig leidenschaftslos, aber Torytrae ließ sich dadurch nicht täuschen. Er spürte förmlich, was im Innern der Pertkayterin vorging.
    »Ruhig!« sagte sie nur. »Wenn ich einen geschäftlichen Rat brauche, werde ich danach fragen.«
    Zur Unterstreichung ihrer Worte winkte einer ihrer Leibwächter mit dem Lauf eines Strahlers.
    Torytrae schätzte seine Chancen ab. Der Raum war überfüllt. Wenn der Leibwächter hier einen Schuß abgab, konnte eine Panik ausbrechen, die auch Certamay gefährden würde. Trotzdem mußte Torytrae einen Unsicherheitsfaktor einkalkulieren.
    »Es ist schade«, sagte der Yuloc, »daß wir uns nicht vernünftig unterhalten können.«
    Sie hob die Augenbrauen. Ihre Ungeduld war unverkennbar. Sie empfand die Störung als lästig und zeigte das auch.
    »Eine Frau mit Einfluß und Geld sollte alle Möglichkeiten ausschöpfen«, fuhr Torytrae unbeeindruckt fort.
    »Sie sind dreist«, antwortete sie. »Ich habe Männer schon aus nichtigeren Gründen umbringen lassen.«
    »Wenn Sie mich umbringen, nehme ich mein Geheimnis mit in den Tod!«
    Sie blickte sich um. »Dort drüben ist eine Kabine frei«, sagte sie zu Torytraes Überraschung. »Ich hoffe nur, daß Sie mir wirklich etwas Wichtiges zu sagen haben, sonst kommen Sie hier nicht mehr heraus.«
    Torytrae lächelte sie an und merkte, daß er sie mit seiner Kaltblütigkeit irritierte. Er sah, daß Argonvay ihnen folgen wollte. Er gab dem jungen Mann ein Zeichen. Argonvay blieb zurück.
    Zusammen mit der Frau betrat er die Kabine. Sie hockte sich auf den Tischrand; in ihrer Hand lag plötzlich eine Nadlerpistole, deren Lauf auf Torytraes Kopf gerichtet war. Aber damit hatte der Jäger gerechnet. Er konnte solche Situationen vorhersehen, deshalb wurde er davon nicht überrascht.
    »Los!« befahl sie.

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