Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs
Vrotesch.
»Hactschyten weilt nicht mehr auf Yaanzar. Er befindet sich im Weltraum.«
»Wo?« wollte Vrotesch wissen.
»Warum sollte ich Ihnen das sagen?« Busswellyoh lächelte. »Aber ich kann Ihnen sowieso nicht helfen, weil ich Hactschytens Ziele nicht kenne. Hactschyten wickelt seine Geschäfte immer heimlich ab. Niemand weiß genau, was er tut und wo er sich befindet.«
»Sie können ihn nicht ausstehen«, stellte Vrotesch fest.
»Richtig«, gab Busswellyoh verblüfft zu. »Er ist unehrlich. Man kann sich nicht auf ihn verlassen. Seine Erfolge sind mir unerklärlich. Kein Yaanztroner will mit Hactschytens Leuten zusammenarbeiten, das sagt Ihnen jeder hier in der Altstadt.« Er fragte sich, warum er dem Alten solche Erklärungen gab.
»Wie kann ich erfahren, wo Hactschyten sich befindet?«
»Vielleicht weiß der Rote Anatom etwas darüber«, sagte Busswellyoh zögernd.
»Der Rote Anatom hat Yaanzar ebenfalls verlassen.«
Busswellyoh wurde nachdenklich. Er glaubte nicht, daß der Alte einer Polizeiorganisation angehörte, aber es war möglich, daß er für ein Konkurrenzunternehmen spionierte. Ob es einen Sinn hatte, wenn er den Alten festhielt und verhörte? Ohne Folterungen würde dieser Mann bestimmt keine Informationen preisgeben. Busswellyoh schreckte unbewußt davor zurück, Vrotesch gewaltsam zum Sprechen zu bringen.
»Warum können wir beide nicht ins Geschäft kommen?« fragte Busswellyoh. »Alles, was Sie von Hactschyten erwarten, können Sie auch von mir bekommen. Umgekehrt bin ich natürlich bereit, Gehirne und Organe anzukaufen, wenn es sich um gutes Material handelt.«
Vrotesch lächelte. »Ich bin nur wegen Hactschyten hier«, erklärte er verbindlich. Er sah sich um, dann nickte er Busswellyoh zu. »Es ist schade, daß Sie mir nicht helfen konnten.«
Er ließ Busswellyoh stehen, als wäre dies die selbstverständlichste Sache von Yaanzar. Busswellyoh, der gewohnt war, daß er die Besucher entließ, bevor sie ihm den Rücken zuwandten, sah den Alten aus dem Zimmer gehen.
Argmyra kicherte. Das Gespräch schien sie amüsiert zu haben. »Er war frech«, sagte sie. »Du hattest ihm nichts entgegenzusetzen.«
Eine Welle des Zorns veränderte Busswellyohs Gesichtsausdruck. Fast hätte er den Befehl gegeben, Vrotesch aufzuhalten und zurückbringen zu lassen, doch er besann sich anders.
»Argonvay soll ihn verfolgen und beobachten!« sagte er in das Sprechgerät. »Ich will wissen, was er jetzt unternimmt.«
Er ging zum Lager und ließ sich neben Argmyra nieder.
»Bestimmt war sein alter Körper nur Täuschung. Ich frage mich, welches Gehirn sich in diesem Kopf verbirgt.«
Sie rollte sich über ihn und strich ihm über den Kopf. »Nachdenkliche Männer sind schlechte Liebhaber.«
Busswellyoh konnte den alten Yaanztroner jedoch nicht vergessen. Er war sicher, daß er irgend etwas versäumt hatte.
»Argonvay wird mehr über ihn herausfinden«, sagte er mehr zu sich selbst.
»Diesmal wird dir auch der Percyll nicht helfen«, prophezeite das Mädchen. »Ich bin sicher, daß der Alte mit ihm fertig wird.«
Busswellyoh richtete sich auf. »Es würde dir offenbar Spaß machen.«
Sie lächelte unergründlich.
Noch bevor Torytrae die Agentur verlassen hatte, wußte er, daß man ihn verfolgen würde. Es war die logische Folge des Gesprächs, das er mit Busswellyoh geführt hatte. Der Verfolger würde sicherlich der junge Mann sein, der ihn auf der Straße in ein Gespräch verwickelt und dann in dieses Haus geführt hatte.
Zweifellos hatte Busswellyoh die Wahrheit gesagt. Niemand in der Altstadt schien genau zu wissen, wohin Hactschyten geflogen war. Der Jäger machte sich keine Sorgen. Er wußte, daß er früher oder später alles herausfinden würde. Es gab immer Spuren, die sich nicht verwischen ließen.
Torytrae überlegte, wie lange das Ceynach-Gehirn sich als Hactschyten ausgeben konnte. Früher oder später mußte jemand erkennen, daß sich in Hactschytens Körper ein fremdes Gehirn verbarg.
Es war aber auch möglich, daß der Unbekannte durch geschickte Verhandlungen bereits einflußreiche Verbündete gewonnen hatte, die ihn beschützten.
Der Yuloc überquerte die Straße. Er wußte den Verfolger etwa achtzig Schritte hinter sich. Es wäre ihm leichtgefallen, Busswellyohs Mitarbeiter abzuschütteln, doch darauf legte er keinen Wert. Busswellyoh konnte alles erfahren, was er in der Altstadt unternahm.
Eine Gruppe halbwüchsiger Mädchen kam auf ihn zu und bot ihm Keroykugeln an,
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