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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ganz allein für sich auf seiner fliegenden Insel gelebt und über den Sinn des Daseins nachgedacht hatte.
    »Wir müssen unbedingt Nuprel finden«, betonte Gayt-Coor, bevor sie einschliefen.
    Als sie erfrischt aus einem tiefen Schlummer erwachten, war es draußen noch dunkel. Sie frühstückten, erledigten noch einige andere Dinge und füllten ihren Wasservorrat auf. Dann starteten sie, um die Dunkelzone möglichst schnell zu verlassen. Sie wollten die Gelegenheit nutzen, die andere Seite des Planeten im Tageslicht zu erforschen. Sie unterschied sich kaum von jener, die sie bereits kannten.
    Es gab Tundren, Wälder, Seen und flache Gebirge. Dazwischen zogen sich die silbernen Bänder einiger Flüsse dahin, die in einem Meer endeten.
    Auch einige Inseln sahen sie wieder, verzichteten aber auf eine nochmalige Landung. Was sie suchten, war eine Stadt auf der Oberfläche, denn selbst Gayt-Coor konnte sich nicht vorstellen, daß eine Hauptstadt wie Nuprel auf einer fliegenden Insel gelegen hatte.
    Es mochte gegen Mittag Ortszeit sein, als Rhodan plötzlich verblüfft die Augen aufriß und nach vorn in Flugrichtung deutete. »Dort, Gayt! Sehen Sie?«
    Gayt-Coor hatte die Ansiedlung bereits entdeckt und steuerte darauf zu. Sie bedeckte eine ziemlich große Fläche, war mit regelmäßigen Straßenzügen durchfurcht und machte einen relativ gut erhaltenen Eindruck.
    »Mindestens hunderttausend Einwohner lebten hier«, schätzte Rhodan, »Kann das Nuprel gewesen sein?«
    »Ich bin nicht sicher. Den Berichten nach zu urteilen, muß Nuprel wesentlich größer gewesen sein. Aber wir werden sie uns trotzdem ansehen. Schaden kann es nicht.«
    Sie überquerten die Stadt mehrere Male, bis sie einen zentral gelegenen Landeplatz gefunden hatten. Es gab keine Spur von Leben, aber das hatten sie auch nicht erwartet. Traecther war ein toter Planet, ein Denkmal vergangener Kulturen und Zivilisationen. Ein heiliger und verbotener Planet, den niemand mehr kannte.
    Die Plattform landete auf einem quadratischen Metallwürfel, der sich mitten auf einem Platz wie ein Podest erhob. An einer Seite führten Stufen hinab. Sie endeten am Fuß des Würfels.
    »Immer noch mißtrauisch?« fragte Rhodan lächelnd. »Hier ist niemand, der den Gleiter stiehlt.«
    »Wissen Sie das so genau?« erkundigte sich Gayt-Coor und blieb ernst. »Wissen Sie es wirklich?«
    Rhodan gab keine Antwort. Er untersuchte das glatte, fugenlose Metall des Würfels, dessen Kantenlänge fast zehn Meter betrug. Er lag scheinbar ohne jede Bedeutung mitten auf dem Platz, oder hatte er einst Zwecken gedient, die nicht mehr zu eruieren waren?
    Wie auch immer, in einem hatte Gayt-Coor recht: Der Platz war im Notfall gut zu verteidigen.
    Der Petraczer sicherte die Plattform durch das positronische Schloß, nachdem sie sich vorsichtshalber erneut bewaffnet hatten. Auf die Mitnahme von Lebensmitteln verzichteten sie, denn sie wollten nur einen kurzen Rundgang unternehmen, um dann die Nacht, falls die Zeit nicht ausreichte, auf dem Würfel zu verbringen. Die Schutzanzüge blieben zurück.
    Rhodan ging voran und wartete, bis Gayt-Coor ihm gefolgt war.
    »Nehmen wir die Hauptstraße, Rhodan. Von oben her bemerkte ich dort einige langgestreckte Gebäude, bei denen es sich sehr gut um öffentliche Bauwerke gehandelt haben könnte. Vielleicht finden wir ein wissenschaftliches Institut oder gar eine zentrale Schaltanlage.«
    »Eine Speicherpositronik mit astronomischen Daten wäre mir lieber«, erwiderte Rhodan. »Ein Observatorium haben wir bisher auch noch nicht gesehen.«
    »Sie sind zu ungeduldig, finde ich.«
    Sie schritten quer über den Platz, der so sauber war, daß Rhodan sich unwillkürlich nach immer noch funktionierenden Wartungsrobotern umsah. Aber er erblickte keinen. Immerhin wurde er das unheimliche Gefühl nicht los, ständig von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden. Doch selbst der stets skeptische Gayt-Coor schüttelte unwillig sein Echsenhaupt, als er eine entsprechende Bemerkung machte.
    »Unsinn, es gibt keine Gespenster! Ich weiß selbst nicht, warum ich so vorsichtig und mißtrauisch bin, aber schließlich genügt es, wenn nur einer von uns an Geister glaubt.«
    Die Fassaden der großen Gebäude waren einfach und schmucklos aus einem unbekannten Material gearbeitet, das keine Spuren von Verwitterung zeigte. Die sie umgebenden Parks waren verwildert, aber die Pflanzen hatten auf der Straße oder den Gehsteigen keinen Platz für ihre suchenden Wurzeln gefunden. Weder

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