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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf ihnen noch in den Hauswänden gab es nur die kleinste Verwitterungsspalte.
    Gayt-Coor zögerte nicht, das erste Gebäude zu betreten. Die große Empfangshalle war mindestens zwanzig Meter hoch, und in Abständen von fünf Metern liefen ringsum durch Geländer abgetrennte Galerien. Offene Türen luden zu einer weiteren Besichtigung ein.
    Sie fanden Säle mit relativ gut erhaltenen Sitzgelegenheiten, wahrscheinlich eine weniger widerstandsfähige Kunststoffart. An den Wänden waren zersprungene Bildschirme und Leuchtflächen, die allerdings nicht funktionierten.
    »Eine Lehranstalt, nehme ich an«, murmelte Gayt-Coor.
    Im Keller gab es ein Laboratorium, das zu ihrem Erstaunen einen mutwillig zerstörten Eindruck machte. Hier mußte jemand die gesamte Einrichtung in blinder Wut zerschlagen haben, aber es gab keinen Hinweis, wann das geschehen sein mochte. Vor tausend Jahren, vor hundert Jahren? Oder erst gestern?
    Diesmal war es Gayt-Coor, der unwillkürlich seine Rechte auf den Griff des Strahlers legte. Als er Rhodans Blick begegnete, sagte er: »Es wird bald völlig dunkel werden. Es ist besser, wenn wir morgen weitersuchen.«
    Auf dem Rückweg fanden sie ein völlig ausgeplündertes Warenhaus, nur die leeren und teilweise umgestürzten Regale verrieten noch den früheren Zweck. Auch diesmal gab es wieder keine Hinweise auf den Zeitraum, der inzwischen vergangen sein mochte. Wahrscheinlich hatte es sich um Lebensmittel gehandelt, die sich die Letzten eines aussterbenden Volkes hier geholt hatten.
    Warum aber dann die sinnlose Zerstörungswut?
    Unangefochten erreichten sie den Metallblock, stiegen hinauf und entsicherten die positronische Schutzanlage. Rhodan zog es vor, auf dem nackten Boden des Würfels zu schlafen, obwohl es relativ kühl geworden war. Er schaltete die Heizung des Schutzanzugs an und streckte sich aus, während Gayt-Coor auf die Flugplattform kroch und zu allem Überfluß noch einen Energieschirm vor die Stufen legte.
    Der dritte Tag auf Traecther brachte eine erste Entscheidung, wenn sie auch anders ausfiel, als Rhodan gehofft hatte.
    Sie hatten den abgesicherten Gleiter auf dem Würfel zurückgelassen und drei weitere Gebäude durchsucht, ohne auf Dinge zu stoßen, die ihnen Hinweise geliefert hätten. Das vierte Gebäude lag inmitten eines wildwuchernden Parks. Es wirkte schon durch seine Form auffällig. Es war rund, und das Kuppeldach, an die fünfzig Meter hoch am Scheitelpunkt, erinnerte Rhodan sofort an ein Observatorium.
    Es war nicht leicht, einen Pfad durch das Gestrüpp zu bahnen, aber sowohl Gayt-Coor wie auch Rhodan blieben plötzlich wie angewurzelt stehen, als sie die Fußspuren sahen.
    An dieser Stelle hatte sich eine Lichtung gebildet. Der Boden war feucht und weich. Und die Fußspuren waren frisch, erst Stunden alt.
    »Verdammt, ich habe es geahnt!« flüsterte Gayt-Coor heiser.
    Rhodan zog seinen Strahler und entsicherte ihn. Mit einem freundlichen Empfang war kaum zu rechnen, wenn man die Verwüstungen berücksichtigte, die von den Unbekannten angerichtet worden waren. Vielleicht handelte es sich um Schiffbrüchige, die, für immer auf diese unbewohnte Welt verbannt, verwildert waren.
    Sie bückten sich, um die Spur näher zu untersuchen. Sie stammte zweifellos von einem aufrechtgehenden Lebewesen, war aber ungewöhnlich groß und unförmig. Der linke Fuß war kleiner. Beide Füße waren nackt und besaßen je sechs Glieder.
    Gayt-Coor richtete sich langsam wieder auf. »Damit ist wohl einwandfrei erwiesen, daß wir nicht allein sind. Wir werden in Zukunft vorsichtiger sein müssen, denn ich habe keine Lust, von Kannibalen getötet und verspeist zu werden.«
    »So schlimm muß es auch nicht sein«, wollte Rhodan ihn beruhigen, aber der Petraczer schüttelte energisch den Kopf.
    »Sie müssen verwildert und vielleicht sogar Kannibalen sein, denn die vorhandenen Lebensmittelvorräte der Yulocs sind längst verbraucht. Spuren von Ackerbau habe ich auch nicht bemerkt. Wovon also leben sie? Mag ja sein, daß es noch Vorräte gibt, die sie hin und wieder finden und plündern. Aber die sinnlosen Zerstörungen in den Laboratoriumsanlagen lassen darauf schließen, daß sie nicht beabsichtigen, eine neue Zivilisation aufzubauen, oder ernsthaft den Versuch unternehmen, diesen Planeten zu verlassen. Außerdem lassen sie vermuten, daß sie alles tödlich hassen, was mit Wissenschaft zu tun hat.«
    »Daran dachte ich auch schon«, gab Rhodan zu. »Wir werden versuchen müssen, Kontakt mit

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