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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Positronik war beides real, und da eine Person nur einmal existieren konnte – der Logik zufolge –, war das Gehirn Chakunts Erpressung wehrlos ausgeliefert.
    Es sei denn … Perry Rhodan lächelte.
    »Großadministrator an Egosektor«, sagte er eindringlich. »Kraft meiner Befehlsgewalt ordne ich an, daß Sie Chakunt zu löschen haben, ohne Rücksicht darauf, ob ich dabei ebenfalls gelöscht werde oder nicht!«
    »Du kannst deinen Herrn nicht töten!« schrie Chakunt mit überschnappender Stimme. »Das wäre Mord!«
    »Es ist ein klarer Befehl!« beharrte Rhodan.
    »Ich muß dem doppelt ausgesprochenen Befehl gehorchen.«
    Blitze zuckten aus der Kontrollwand, die an einigen Stellen zu glühen begann. Chakunt schrie unartikulierte Laute hinaus – und brach plötzlich ab. Im gleichen Moment erloschen sämtliche Kontrollampen des Gehirns.
    »Es ist ausgebrannt, als es sich vor den unlösbaren Konflikt gestellt sah, seinen Herrn zu töten, um ihm zu gehorchen«, erklärte Perry.
    Er blickte den Iksanten und Pturh an, grüßte sie und sagte: »Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder.«
    »Hoffentlich, Rhodan«, entgegneten Pturh und Sartair wie aus einem Mund.
    Mit Hilfe der Ortungsgeräte wurde festgestellt, daß infolge der Zerstörung des Robotgehirns auch der Hypertrans-Energieschirm erloschen war. Es würde also relativ leicht sein, die drei raytanischen Raumschiffe aus dem Nortema-Tain-System zu bringen.
    Die weitere Zukunft der Raytaner allerdings, so fürchtete Perry Rhodan, würde erst noch erkämpft werden müssen, in einem Kampf auf psychologischer Ebene, von dem noch niemand wußte, wie er verlaufen würde …

29.
    Es war die ungewöhnliche Ruhe, die ihn wach werden ließ. Rhodan fühlte sich keineswegs frisch und ausgeschlafen. Zu kurz war die Ruhepause gewesen. Er blickte auf sein Chronometer und schloß die Augen wieder, doch er schlief nicht ein.
    Nachdem er einige Minuten konzentriert gelauscht hatte, erhob er sich, wobei er versuchte, sich selbst zu beruhigen. Er befand sich wieder an Bord des Großraumschiffes ROTAP, mit dem sie vor wenigen Stunden von dem Planeten Plimt geflohen waren. Jetzt aber bewegte sich das Flaggschiff ziellos vom Nortema-Tain-System weg. Entscheidungen über die nächsten Schritte waren bisher nicht gefallen. Heltamosch hatte sich noch nicht entschließen können.
    Rhodan stellte sich in die Duschkabine und überließ sich dem Programm, das die Müdigkeit sehr schnell vertrieb.
    Er sagte sich, daß die ungewöhnliche Stille im Schiff daher rührte, daß die gesamte Besatzung schlief. Vielleicht hatte man sich auch nur zurückgezogen, um mit den erschütternden Neuigkeiten fertig zu werden.
    Er kleidete sich an und wählte ein kräftiges Frühstück, das er rasch verzehrte. Immer wieder horchte er, und je mehr Zeit verstrich, desto mehr sagte er sich, daß alles in Ordnung sei. Aber sein ›Unbehagen‹ blieb.
    Schließlich verließ Rhodan seine Kabine und trat auf den Gang hinaus. Er war leer.
    Langsam schritt Rhodan auf einen Antigravlift zu. Dabei kam er an einer offenen Tür vorbei. Unwillkürlich blickte er hinein. Er sah einen Offizier in verkrümmter Haltung auf einem Bett liegen.
    Rhodan blieb stehen, zögerte und ging hinein. Er entdeckte einen winzigen Brandfleck an der Schläfe des Mannes. Betroffen beugte er sich über ihn. Der Mann hielt noch den Energiestrahler in der Hand, mit dem er sich getötet hatte.
    Rhodan drückte die Ruftaste am Interkom und wartete, doch die Zentrale meldete sich nicht. Er entschloß sich dann, von seiner eigenen Kabine aus zu sprechen. Aber auch von dort aus hatte er nicht mehr Glück. Die Hauptleitzentrale hüllte sich in Schweigen.
    Rhodans Unruhe wuchs. Er wählte die Verbindung zur Kabine von Heltamosch. Auch der Raytscha gab keine Antwort.
    Ein schrecklicher Gedanke stieg in ihm auf. Sollte der Schock über die Erkenntnisse, die sie auf Plimt gewonnen hatten, so groß sein, daß auch Heltamosch Selbstmord verübt hatte?
    Hatten sich alle Offiziere und Mannschaften der ROTAP umgebracht, während er in seiner Kabine schlief?
    Rhodan eilte zum nächsten Antigravschacht. Direkt unter dem Einstieg hatte sich eine Platte in die Röhre geschoben. Es bestand also kein Antigravfeld mehr. Er trat durch die Öffnung und geriet in eine schwerelose Zone. Das überraschte ihn keineswegs, da er wußte, daß die ROTAP antriebslos durch den Raum glitt. Er stieß sich sanft ab und schwebte nach oben, bis er die nächste Querplatte

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