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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Kleidung ab, durchsuchte die Taschen: Sie hatten ihm alles genommen, seine Waffen, seinen Mikrokom, seine Uhr. Er konnte nicht einmal ermitteln, wie lange er hier bewußtlos gelegen hatte. Auch die andern waren sich darüber nicht im klaren. Die Nachwirkungen des Gases setzten ihnen zu. Lediglich die beiden Oxtorner hatten einen halbwegs klaren Schädel.
    »Es gibt also keine Tür hier, wie?« knurrte der Arkonide mit mühsam unterdrückter Wut. »Wie, zum Teufel, sind wir dann hereingekommen?«
    »Das weiß der und jener«, klang Roi Dantons Stimme aus der Finsternis. »Aber wir haben jeden Quadratzentimeter Wand abgesucht. Vielleicht wurde ein Transmitter …«
    »Wand!« unterbrach ihn Atlan. »Und wie steht's mit Decke und Boden?«
    Betretenes Schweigen folgte. »Das ist, weiß Gott, eine Möglichkeit«, gab Danton schließlich brummend zu. »Warum sind wir nicht selbst auf den Gedanken gekommen?«
    »Die Decke ist kaum drei Meter hoch«, ließ sich eine Stimme von oben herab vernehmen. »Ich stehe auf Tonghs Schultern und kann sie bequem erreichen.« Das war Neryman Tulocky, der Oxtorner.
    »Fangen Sie an zu suchen«, trug der Arkonide ihm auf. »Ich bin überzeugt, daß es hier irgendwo eine Falltür gibt.«
    Nach kurzer Suche fand er den Weg, der durch das Innere des Gebäudes zu dem Anbau führte, in dem die Fahrzeuge untergestellt waren. Er inspizierte die Reihe der Gleiter und entschied sich schließlich für ein Hochleistungsfahrzeug, das außer einem Luftkissenantrieb auch über ein Schwerkrafttriebwerk verfügte. Er überzeugte sich, daß er es ohne Schwierigkeit in Betrieb setzen konnte. Dann öffnete er vorsichtig die Tür und spähte hinaus in die Nacht.
    Er hörte sie kommen. Von Westen und Süden her näherte sich das gleichmäßige Summen ihrer Fahrzeugmotoren. Er hatte Rhodan-Ro richtig eingeschätzt: Er würde nicht zögern, sich seines Widersachers zu bemächtigen. Seine Streitmacht war im Anmarsch.
    Perry Rhodan kehrte zu dem Gleiter zurück, den er sich ausgesucht hatte. Viel hing jetzt für ihn davon ab, wie der Gegner ausgerüstet war. Lag das ganze Gelände unter den unsichtbaren Lichtkegeln ihrer Infrarot-Scheinwerfer? Konnten sie trotz der Dunkelheit jede seiner Bewegungen beobachten? Oder war Rhodan-Ro der Ansicht gewesen, daß es sich hier nur um einen Spaziergang handele, daß man den Übeltäter nur aufzuheben brauchte wie eine reife Frucht, die vom Baum gefallen war?
    Er mußte sich auf das Glück verlassen. Das Geräusch, das er hörte, stammte von wenigstens dreißig Motoren. Jedes Fahrzeug zu vier Mann, machte eine Schar von wenigstens 120 Mann. Nur die Flucht blieb ihm als Ausweg. Er bugsierte den Gleiter vorsichtig ins Freie. Die Positionslichter hatte er ausgeschaltet. Rasch und dennoch behutsam gelangte er auf die Nordwestseite des Gebäudes. Das Geräusch der herannahenden Fahrzeugmotoren wurde stetig lauter, als sie näher kamen; aber es gab keine abrupte Änderung des Geräuschpegels, der darauf hinwies, daß Rhodans Fluchtvorbereitungen entdeckt worden waren.
    Nun, da er das Gebäude als Deckung zwischen sich und den Häschern hatte, gab er Vollgas. Er hielt das Fahrzeug nur wenige Handspannen hoch über dem Boden, um den Ortungsschatten, den das Gebäude warf, so lange wie möglich auszunützen. Erst allmählich ging er auf Nordkurs. Dort im Norden gab es zerklüftetes Bergland, mit dem er leidlich vertraut war. Wenn er bis dahin kam, war er so gut wie gerettet. Er konnte dann in den Schrunden und Klüften der Bergwildnis die Verfolger von sich abschütteln.
    Auf dem kleinen Orterschirm sah er die Fahrzeuge der Häscher, sobald er den Ortungsschatten des Gebäudes verlassen hatte. Im selben Augenblick bemerkten auch sie ihn. Er konnte deutlich sehen, wie ihre bislang geschlossene Formation einen Augenblick lang in Verwirrung geriet. Dann jedoch ordneten sie sich von neuem. Ein Trupp von zehn Gleitern setzte ihm nach. Die anderen zwanzig fuhren fort, sich der Klinik zu nähern, und fächerten aus, um einen Kreis um den Komplex zu bilden.
    Vor ihm jedoch wuchsen jetzt schon die ersten Berge auf. Sein Gleiter war den Fahrzeugen der Verfolger an Leistung überlegen. Er verschwand zwischen zwei steil aufragenden Berggipfeln und tauchte jenseits hinab in das tief eingeschnittene, schluchtähnliche Tal. Unverzüglich ging er auf Ostkurs. Er hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Um ihn verwirklichen zu können, mußte er den Kommunikationsposten erreichten, zu dem Ling Zoffar

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