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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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angeblich gerufen worden war, kurz bevor er spurlos verschwand.
    Eine Zeitlang folgte er den Windungen des Tales. Dann setzte er über eine Bergkette hinweg und erreichte eine Hochebene, die sich in westöstlicher Richtung erstreckte. Er hielt sich im Schatten der Bergwände und schaute nach seinen Verfolgern aus. Einmal bemerkte er auf dem Orterschirm zwei schwache Reflexe, die weit hinter ihm ihre Bahn zogen. Es gab keinen Zweifel: Die Häscher hatten ihn verloren.
    Hundert Kilometer weiter östlich brach er aus dem Gebirge hervor und ging auf Südkurs. Der Gegner mußte annehmen, daß er sich in den Bergen zu verkriechen suchte. Für den Augenblick war seine Aufmerksamkeit irregeleitet.
    Diesen Augenblick mußte er nutzen. Er würde Rhodan-Ro Paroli bieten – auf ganz andere Art und Weise, als der Roboter es erwartete.
    »Hier!« rief Neryman Tulocky. »Ich hab's!«
    Um den Erfolg seiner Suche unter Beweis zu stellen, klopfte er nacheinander zwei verschiedene Stellen der Decke ab. Die eine hatte einen deutlich hohlen Klang. »Aber ich kann keinen Umriß fühlen«, sagte der Oxtorner gleich darauf. »Die Falltür muß äußerst sorgfältig eingepaßt worden sein.«
    »Können Sie sie bewegen?« erkundigte sich Danton.
    »Nein. Wahrscheinlich ist sie von außen verriegelt.«
    Man hörte einen dumpfen Laut, als er von den Schultern seines Freundes auf den Boden sprang. »Bleib hier stehen, Tongh!« sagte er in zuversichtlichem Ton.
    »Was haben Sie vor?« wollte Danton wissen.
    »Die Falltür läßt sich nicht bewegen«, antwortete Tulocky. »Wir müssen sie also aufbrechen.«
    »Aufbrechen …?«
    »Wir haben keine Werkzeuge dafür«, wandte Ling Zoffar ein.
    Man hörte Ortokur ärgerlich lachen. »Dazu brauchen wir keine Werkzeuge«, meinte er. »Das machen wir mit Köpfchen!«
    »Sie meinen, Sie haben eine Idee …?«
    »Sie dürfen diesen Burschen niemals in übertragenem Sinne verstehen, Doktor«, mischte Atlan sich in die Unterhaltung ein, und seiner Stimme ließ sich anhören, daß er belustigt war. »Ich kenne ihn seit Jahren und weiß, daß alles, was er sagt, genau wörtlich zu nehmen ist. Allerdings vergreift er sich manchmal in den Ausdrücken. Er sagt Köpfchen, dabei meint er seinen Dickschädel.«
    Zoffar schwieg erstaunt.
    »Ich denke, Tongh, das machst du besser«, schlug Tulocky vor. »Du warst in der Kopfarbeit schon immer besser beschlagen als ich.«
    »Meinetwegen«, brummte Ortokur. »Aber ich brauche einen erhöhten Punkt zum Abspringen, sonst komme ich nicht mit genügend Wucht hinauf.«
    »Diesen Punkt werde ich dir bieten, Freund«, versicherte Tulocky. »Vielleicht siehst du dir die Sachlage dort oben erst einmal an.«
    Tulocky postierte sich genau an der Stelle, an der Ortokur bislang gestanden hatte.
    »In Ordnung«, sagte er. Zwischen den beiden Freunden bedurfte es zur Verständigung nur weniger Worte. Tulocky kniete auf dem Boden nieder, nicht unmittelbar unter der Falltür, sondern zwei Schritte davon entfernt; denn Ortokur würde einen Anlauf nehmen und von seinem Schwung ein Stück weitergetragen werden, bevor er mit der Decke kollidierte. Ortokur nahm Abstand. Tulocky summte vor sich hin, so daß Ortokur sich nach dem Geräusch orientieren konnte.
    »Fertig?« fragte Ortokur.
    »Jederzeit«, antwortete Tulocky.
    »Aber der Mann kann doch nicht einfach …« Das war Ling Zoffar, der das Vorhaben der beiden Oxtorner mit stetig wachsendem Entsetzen verfolgte. Ortokur unterbrach ihn grob.
    »Ruhe! Die Sache ist schwierig genug, ohne daß jemand dazwischen schwatzt!«
    Das brachte den Arzt zum Schweigen.
    »Ich springe jetzt«, knurrte Ortokur.
    »Ich warte!« ließ Tulocky sich hören.
    In der Finsternis entstand das Geräusch schwerer, immer schneller werdender Schritte. Ein platschender Aufprall, ein gepreßtes Stöhnen, dann ein scharfer Knall … und plötzlich … Licht! Ein weites Loch klaffte in der Falltür, und aus dem Raum, der über dem finsteren Gefängnis lag, drang bläulichweißer Lichtschein herab.
    Ortokur hatte sich einfach fallen lassen. Man sah, wie er sich aufrichtete und den Kopf schüttelte. Der Zusammenstoß mit dem massiven Material der Decke hatte ihm nichts anhaben können. Ling Zoffar blickte erstaunt von dem gezackten Loch auf den Oxtorner und wieder zurück zu dem Loch.
    »Wer das begreifen kann …«, murmelte er vor sich hin.
    Nirgendwo zeigte sich die Spur eines Verfolgers. Er war den Häschern entkommen. Unbehindert erreichte er den

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