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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rhodan dieses Opfer bringen würde, wenn es darauf ankommen sollte.
    »Die Besprechung ist beendet«, sagte Rhodan. »Wir begeben uns an Bord der MARCO POLO, soweit Sie keine anderen Befehle bekommen haben.«
    In seiner Freizeit, die nicht gerade großzügig bemessen war, züchtete Kayndell Fische. Es machte ihm Spaß, das Verhalten der Tiere in den beiden großen Aquarien, die er besaß, zu studieren. Manchmal, wenn er Menschen beobachtete, hatte er das Gefühl, durch die transparente Außenfläche eines Riesenaquariums zu blicken. Die Menschen, wenn man sie als lautlos agierende Wesen betrachtete, verhielten sich oft genug scheinbar genauso unsinnig wie Fische.
    Vor einer halben Stunde war Kayndell an Bord der MARCO POLO gekommen. Die Nervosität war wie etwas Körperliches spürbar. Natürlich waren nicht alle Besatzungsmitglieder eingeweiht worden, aber die Unsicherheit der Wissenden übertrug sich zwangsläufig auf alle anderen.
    Kayndell hätte sich gern in eine Kabine zurückgezogen, um in Ruhe über alles nachzudenken. Nicht, daß er gehofft hätte, dabei greifbare Ergebnisse zu erzielen, sondern um sich vor allem über seine künftigen Schritte klarzuwerden. Als Kosmopsychologe würde man ihn oft um Rat fragen. Von der Art, wie er die Lage beurteilte, konnte vieles abhängen.
    Kayndell war von Rhodan gebeten worden, von Anfang an in der Zentrale zu bleiben. Der schlanke Mann war erleichtert darüber, daß nicht viel gesprochen wurde. Die Zentralebesatzung kannte das Ziel des Schiffes.
    Eine halbe Stunde nach dem Start stieß das Flaggschiff der Solaren Flotte zu jenen Einheiten, die unterwegs waren, um Jagd auf Atlan zu machen. Einige offene Funksprüche, die in erster Linie für die beobachtenden Laren gedacht waren, gingen hin und her. Rhodan befahl, daß keine Zeit verloren werden dürfte.
    »Wie haben Sie Atlan unterrichten lassen?« fragte Kayndell, als Rhodan das Gespräch beendet hatte.
    »Wozu haben wir unsere Mutanten?« lächelte Rhodan. Seine Augen verengten sich. »Was macht Sie so unsicher?«
    »Sie«, sagte Kayndell. »Ich bin froh, daß Sie kein Lare sind, denn dann müßte ich Sie analysieren. Ich glaube kaum, daß mir das gelingen würde.«
    »Halten Sie mich für so problematisch?«
    Kayndell zuckte mit den Schultern. »Sie sind ein Mensch«, sagte er ausweichend. »Das fällt nicht in den Bereich eines Kosmopsychologen.«
    Rhodan ließ einen Funkspruch zur Erde geben, daß die Schiffe sich getroffen hatten. Bull und Danton waren in Imperium-Alpha geblieben. Das galt auch für eine Anzahl von Mutanten. Rhodan begab sich auf die andere Seite der Zentrale, um mit Deighton und Fellmer Lloyd zu beraten.
    Korom-Khan, der Kommandant des Flaggschiffs, beugte sich zu Kayndell herüber. »Der Ablauf der Ereignisse wird sich nicht genau planen lassen«, sagte er vertraulich. »Das ist es, was ihm Sorgen macht.«
    »Ich bin kein Raumfahrer«, entgegnete Kayndell. »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, es wird auf jeden Fall zu einer Raumschlacht kommen«, erwiderte der Kommandant. »Die Laren werden uns beobachten oder zumindest Aufzeichnungen verlangen. Das bedeutet, daß wir richtig auf Atlan losgehen müssen – mit allem, was wir haben.«
    »Hm«, machte Kayndell nachdenklich. »Und diese Art Manöver birgt ein erhöhtes Risiko in sich?«
    »Und ob! Es kann durchaus sein, daß wir Atlan in den Hyperraum blasen.« Er warf Kayndell einen schnellen Blick zu. »Entschuldigen Sie diese Ausdrucksweise.«
    »Pah!« machte Kayndell wegwerfend. »Schließlich entspricht es den Tatsachen.«
    »Ich hoffe nur, daß Atlan, wenn es dazu kommen sollte, nicht ausgerechnet von einem Schuß der MARCO POLO getroffen wird«, sagte der Raumfahrer seufzend.
    Kayndell konnte nicht länger zuhören. Er stand auf und wanderte zur Funkzentrale hinüber. Er hoffte, daß er hier ungestört bleiben würde. Vielleicht hatte er sich schon zu oft mit Extraterrestriern beschäftigt, überlegte er. Der ständige Umgang mit Fremdintelligenzen konnte dazu führen, daß er nicht mehr in der Lage war, Menschen zu verstehen. Kayndell unterdrückte eine Verwünschung. Jedermann erwartete von ihm ein Psychogramm über die Laren, und er konnte nichts liefern.
    Kayndell sah den Funkern zu. Im Augenblick hatten sie wenig Arbeit. Die üblichen Nachrichtenwechsel wurden ihnen von den mit den Funkanlagen gekoppelten Positronikern abgenommen.
    »Interessieren Sie sich für technische Daten, oder haben Sie nur die Flucht vor dem burschikosen

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