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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stand?
    Leticron trat an eine Schrankwand, entnahm ihr drei Gläser und eine Flasche. Er füllte die Gläser, reichte eines Kendall, das zweite Meistcon und behielt das dritte in der Hand. Dann warf er einen kurzen Blick in Richtung der Tür.
    »Quicklab trinkt nicht«, sagte er. Er hob das Glas aus geschliffenem Kristall gegen das Licht, daß es funkelte.
    Nötigenfalls, dachte Kendall mit aufsteigender Verzweiflung, werde ich ihn erschießen. Er trug eine Waffe im rechten Stiefelschaft.
    Leticron nahm einen kleinen Schluck. »Sie werden meine Gastfreundschaft doch nicht mißbrauchen und hier eine völlig überflüssige Schießerei anfangen?« wandte er sich an Kendall.
    Der USO-Spezialist erstarrte. War der Bursche etwa ein Telepath? Entsprachen die Gerüchte, daß Leticron ein Mutant war, der Wahrheit? Welche Fähigkeiten besaß dieser Springer noch?
    »Sie sind lediglich hier, damit wir uns über Ihre letzte Meldung an Quinto-Center unterhalten können«, fuhr Leticron fort.
    »Es handelte sich tatsächlich um eine Routinemeldung«, antwortete Kendall. Er war ein großer, schlanker Mann mit grauen Augen und einem verbissen wirkenden Gesichtsausdruck. Er galt als erfahren im Umgang mit Galaktischen Händlern, außerdem war er Spezialist für Rauschgifte aller Art. Deshalb hatte man ihn ins Freihandelssystem Punta-Pono geschickt. »Ich gab durch, daß Sie die neue Regierung anführen.«
    Leticron zog ein Papier aus der Jackentasche. »Ich habe hier den genauen Text«, sagte er. »Eine Stelle interessiert mich naturgemäß besonders, denn da ist die Rede von mir. Sie schildern mich als ungewöhnlichen Mann und schlagen eine Untersuchung vor.«
    Kendall hob die Schultern. »Ich habe nur meine Pflicht getan. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die USO unter den derzeitigen Gegebenheiten Zeit findet, die Verhältnisse auf Paricza zu untersuchen.« Aufsteigender Ärger ließ seine Stimme schriller werden. »Wollen Sie mir etwa Vorschriften machen, in welcher Form ich meine Meldungen abzusetzen habe?«
    Leticron stellte sein Glas zurück und trat auf Kendall zu. Etwas Drohendes lag in seiner Haltung. Kendall bückte sich und riß die Waffe heraus. Er richtete sie auf Leticron. »Bleiben Sie stehen!« rief er.
    »Vor einer Stunde«, sagte Leticron unbeeindruckt und noch immer sehr höflich, »erreichte uns die Nachricht, daß Atlan von den Laren gefunden und gefangengenommen wurde.«
    Kendall sah den anderen überrascht an. »Das … das kann nicht sein! Atlan ist tot!«
    »Keineswegs!« Leticron lächelte. »Natürlich wurde nicht jeder kleine USO-Spezialist über die Hintergründe von Atlans angeblichem Tod informiert. Tatsache ist, daß Perry Rhodan die Laren und die gesamte Galaxis geblufft hat. Der Grund ist klar: Er wollte die Laren hinhalten, um weiterhin die Rolle des Ersten Hetrans spielen zu können. Das ist nun vorbei. In der Galaxis wird man zwar erleichtert aufatmen, daß Perry Rhodan nicht der Verbrecher ist, für den man ihn hielt, aber diese Erleichterung wird nur von kurzer Dauer sein, wenn man merkt, wie die Laren auf diesen Betrug reagieren.«
    Kendall war völlig verwirrt. Sollte er diese Geschichte glauben? Es war bedeutungslos, was er davon hielt. Entscheidend war, daß Leticron von dieser Geschichte überzeugt war.
    »Ich bin sicher, daß die Laren Rhodan absetzen werden«, sagte Leticron. »Die Macht der USO und des Solaren Imperiums wird gebrochen. Die Fremden werden einen neuen Ersten Hetran bestimmen.«
    Kendalls Augen weiteten sich. Sein Gehirn war geschult worden, logische Schußfolgerungen zu ziehen, aber in diesem Augenblick weigerte er sich, die Konsequenzen zu akzeptieren.
    »Sie … Sie wollen Erster Hetran werden!« brachte er schließlich hervor.
    »Ja«, sagte Leticron. Seine Schultern spannten sich. »Natürlich werde ich Konkurrenz bekommen. Alle Machtgruppen der Galaxis werden versuchen, einen der Ihren an Rhodans Stelle zu bringen.«
    Kendall hob die Waffe. Er konnte jedoch nicht abdrücken. Als er den tödlichen Schuß abfeuern wollte, kam ihm plötzlich in den Sinn, daß er sein Glas füllen mußte. Er konnte sich diesen spontanen Wunsch nicht erklären. Er ließ die Waffe sinken und stand auf.
    Leticron trat auf ihn zu und packte ihn. Mit einer schnellen Bewegung brach der Mutant dem USO-Spezialisten das Genick.
    Leticron winkte Quicklab herbei. »Schaff ihn weg!« befahl er. »Ich mag es nicht, wenn in diesen sauber eingerichteten Räumen Tote herumliegen.« Er lächelte

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