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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Impulstriebwerke stillegen, weil der Hypersturm es unmöglich macht, Strukturlücken zur ortungstechnischen Erfassung der Umgebung zu schalten.«
    »Einverstanden«, sagte ich.
    Nunmehr waren wir also völlig blind. Aber der Paratronschirm würde die Energien des Zeitauges vom Schiff fernhalten   – falls das temporale Phänomen nicht zu kraftvoll war.
    Ich bedauerte, daß ich die Kommandanten der übrigen Schiffe nicht warnen konnte. Sie verfügten nicht über Besatzungsmitglieder, die die Ausbildung eines Temporalauges vorher spürten. Hoffentlich ging keines der Schiffe verloren. Wir konnten weiter nichts tun, als abzuwarten. Die Stimmung war entsprechend gedrückt, obwohl gerade die Besatzung der CAGLIOSTRO an schwerste Raumflugbedingungen gewöhnt war. Ohne Strukturlücken im Paratronschirm gab es keinerlei Ortung, so daß wir nicht einmal wußten, was einen Millimeter vor dem Paratronschirm war.
    Dreieinhalb Stunden trieben wir im freien Fall dahin, dann funktionierte die Strukturlückenschaltung plötzlich wieder, ein Zeichen dafür, daß der Hypersturm abflaute. Ich ließ den Paratronschirm desaktivieren und wieder Fahrt aufnehmen. Es dauerte nochmals eine halbe Stunde, bis alles sich wieder normalisiert hatte. Die Hypertaster brachten wieder die Bilder der Transmittersonnen herein, die Positronik arbeitete einwandfrei, und zwischen uns und den übrigen Schiffen gab es wieder Hyperkomverbindung.
    Glücklicherweise hatten wir kein einziges Schiff verloren. Alles, was wir verloren hatten, war Zeit.
    »Übergeben Sie an Ihren Stellvertreter, Oberst Kosum!« befahl ich. »Sie begleiten mich bitte in den Hypervideoraum. Ich brauche Sie bei der Schaltkonferenz.«
    Mentro Kosum ließ die silbrig schimmernde SERT-Haube von seinem Kopf gleiten und machte seinen Sessel für seinen Stellvertreter frei. Da Toronar Kasom ein Ertruser war, mußte er den Sessel erst auf seine immensen Körpermaße verstellen, bevor er darin Platz nehmen konnte.
    Inzwischen begab ich mich mit Kosum, Takvorian und Corello in den Hypervideoraum, eine große Kuppelhalle mit halbkreisförmig angeordneten, ansteigenden Bankreihen. Die Bankreihen dienten allerdings nicht als Sitzplätze, sondern enthielten Kompakt-Hypervideo-Projektoren .
    Ich wartete, bis der Wissenschaftliche Kommandostab meines Schiffes vollzählig versammelt war, dann stellte ich die Hypervideo-Simultankonferenz her.
    Schlagartig erschienen auf den ›Sitzbänken‹ die absolut naturgetreuen Projektionen der Wissenschaftlichen Kommandanten der übrigen 186 Experimentalschiffe. Es sah tatsächlich so aus, als wären die Frauen und Männer körperlich anwesend. Sie ihrerseits konnten von ihren Schiffen aus meine Mitarbeiter und mich ebenfalls als Projektionen sehen.
    »Meine Damen und Herren«, sagte ich. »Entschuldigen Sie bitte, daß ich mich kurz fasse. Wir haben durch den Hypersturm wertvolle Zeit verloren und müssen versuchen, sie wieder aufzuholen. In einer halben Stunde läuft die erste Phase unserer Gesamtaufgabe an. Alle 187 Schiffe werden genau nach Plan mit ihren Traktorstrahlern Kobold aus seiner Bahn reißen und auf eine dreimal weitere Kreisbahn um Gamma bringen. Dabei werden die Reaktionen im strukturellen Gefüge des Sonnendreieck-Transmitters aufgezeichnet und positronisch ausgewertet.
    Sobald Phase eins gelaufen ist, werde ich eine vorbereitete Nachricht zum Großadministrator schicken. Danach beginnt Phase zwei. Ein Spezialkommando unter der Leitung von Professor Waringer wird sich in die Hauptschaltstation für den Archi-Tritrans begeben und den Sonnentransmitter so umjustieren, daß er später Kobold nicht in den Leerraum strahlt, sondern ins Solsystem. Gibt es dazu noch Fragen?«
    Es gab noch einige Detailfragen, die in erster Linie von Waringer und den anderen Spitzenwissenschaftlern beantwortet wurden. Darüber vergingen zirka zwanzig Minuten, dann konnte ich die Schaltkonferenz beenden.
    Als ich in die Hauptzentrale zurückkehrte, meldete mir Toronar Kasom, daß alle Schiffe die geplanten Positionen eingenommen hatten. Ich gab grünes Licht für die erste Phase. Im Schiff liefen donnernd die starken Kraftwerke und Umwandler für die schweren Traktorstrahler an. Fünfdimensionale Energiebahnen schossen unsichtbar aus den Abstrahlfeldmündungen und griffen den Weißen Zwerg mit genau abgestimmten Gewalten an.
    Überraschend schnell verließ Kobold seine alte Kreisbahn um den Eckstern Gamma. Die Traktorstrahlen umklammerten, schoben und zogen ihn auf

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