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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beabsichtigte auch nicht, es jemals zu tun. Der Raum diente mir lediglich als notwendiger Beweis für meinen Vorwand, mich zum Zweck der Meditation für einige Zeit zurückgezogen zu haben. Bisher war dieses Täuschungsmanöver noch nie durchschaut worden. Allerdings hatte ich es bisher auch noch nicht mit Gegnern wie Leticron zu tun gehabt.
    Als ich endlich in die öffentlich zugänglichen Bereiche meines Palastes zurückkehrte, sah ich, daß sich in meiner Abwesenheit eine Menge verändert hatte. Überall waren Schankroboter und kalte Büfetts aufgestellt worden. Menschliche und nichtmenschliche Vertreter der großen Sternenreiche wandelten auf und ab, trugen prunkvolle Uniformen zur Schau und wirkten dennoch irgendwie bedrückt.
    Mein Sekretär, der wußte, in welchem Raum ich von meinem ›Ausflug‹ wieder auftauchen würde, erwartete mich bereits ungeduldig. Aufgeregt sagte er: »Majestät, Leticron hat schon siebenmal nach Ihnen gefragt. Zuletzt hätte er beinahe die Geduld verloren.«
    Ich lächelte. Mein Sekretär war wie kein anderer Mensch dazu geeignet, aufgeregte Gemüter zu besänftigen. »Aber nur beinahe, wie?« fragte ich.
    Mein Sekretär lächelte ebenfalls. »Selbstverständlich, Majestät.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Da kommt das Scheusal schon!«
    Als ich mich umwandte, näherte sich Leticron mit dem Gefolge seiner Leibgardisten. Sein Gesicht zeigte Überraschung, als er mich entdeckte. »Majestät!« rief er. »Ich bin betrübt, daß Sie nicht am Empfang für meine Gäste teilgenommen haben.«
    »Es heißt nicht Sie, sondern Euer Majestät, Exzellenz!« klärte mein Sekretär den Ersten Hetran auf.
    In Leticrons Augen blitzte für den Bruchteil einer Sekunde düstere Drohung auf, dann neigte er den Kopf und sagte: »Ich bitte, meine Unachtsamkeit entschuldigen zu wollen, Euer Majestät. Und verzeihen Euer Majestät auch, wenn ich ohne Umschweife zur Sache komme. Wie Euer Majestät bemerkt haben werden, ist die Konferenz der galaktischen Reichsvertreter in vollem Gange. Leider fühlen sich meine Gäste dadurch gekränkt, daß Euer Majestät sich bisher nicht sehen ließen. Darf ich erfahren, wo Euer Majestät sich bis jetzt aufgehalten haben?«
    »Ich habe meditiert, wie Exzellenz sicher von meinem Sekretär erfahren haben«, antwortete ich.
    Leticron kniff die Augen zusammen. Es war nicht zu übersehen, daß er argwöhnisch war. »Majestät haben also meditiert«, sagte er gedehnt. »Merkwürdig. Wenn das Bild, das eine larische Durchdringungskamera durch einen glücklichen Zufall vom Innern eines unbekannten Raumflugobjekts geschossen hat, nicht eine Person in der Pilotenkanzel zeigte, die sich erheblich von Euer Majestät unterscheidet, müßte ich mich fragen, ob Euer Majestät vielleicht vorübergehend von Olymp abwesend waren.«
    Ich spielte den Erstaunten. »Ich pflege mich zum Meditieren in meinen Meditationsraum zurückzuziehen und nicht in den Weltraum, Exzellenz!« erwiderte ich. »Wo wurde denn das unbekannte Raumobjekt geortet?«
    »Vor vier Tagen, nachdem Euer Majestät sich zurückgezogen hatten, maßen die Schiffe eine Strukturerschütterung an«, berichtete der Überschwere mit ausdrucksloser Stimme. »Ich dachte nach und kam zu dem Schluß, daß jemand Olymp verlassen hatte, um eine Nachricht irgendwohin zu bringen   – vielleicht in die Zukunft.«
    Er lächelte kalt und fuhr fort: »Also stellte ich eine Falle auf, in der sich der Heimkehrer nach meinen Berechnungen fangen mußte. Vier Tage später, und zwar heute, bevor Euer Majestät die Meditationen beendeten, tauchte ein kleines Objekt genau in meiner Falle auf. Leider verschwand es wieder, bevor eine Sekunde vergangen war. Eine automatische Durchdringungskamera, die die Laren mir geliehen hatten, befand sich an Bord meines Flaggschiffs. Sie schoß ein Bild vom Innern des Objekts, bevor es wieder verschwand.«
    Er griff in eine Außentasche seiner Uniform und zog eine Tridifolie hervor. Ich warf einen Blick darauf und erkannte mich   – das heißt, mich in der Kokonmaske des Kamashiten Krashni Mogul.
    »Seltsam!« sagte ich. »Die Abbildung dieses Wesens erinnert mich an etwas. Aber ich komme nicht darauf, an was.«
    »Es ist ein Kamashite«, erklärte Leticron. »Er kam von Olymp und wollte nach Olymp zurück. Wissen Euer Majestät etwas darüber?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht das geringste, Exzellenz«, log ich. »Vielleicht kam dieser Kamashite gar nicht von Olymp, sondern versuchte innerhalb

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