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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich über mich ärgerte.
    Aber Rorvic hüstelte nur verlegen und meinte: »Nun ja, man sagt viel in seinem Leben, Captain a Hainu. Aber jeder Mensch hat das Recht, seine Anschauungen zu ändern.« Er erhob sich. »Wenn das alles war, was Sie mir zu sagen hatten, möchte ich das Gespräch jetzt beenden. Kommen Sie mit in die Kantine?«
    Ich stand ebenfalls auf. »Nach Ihnen, Sir«, antwortete ich.
    Als er an mir vorbeiging, stellte ich ihm ein Bein. Es mußte doch möglich sein, seine Gelassenheit und Höflichkeit ins Wanken zu bringen!
    Dalaimoc Rorvic stürzte und schlug sich die Nase blutig.
    »Sind Sie gefallen, Sir?« fragte ich scheinheilig.
    Der Tibeter blieb liegen. Er drehte den Kopf, blickte mich an und fragte: »Habe ich richtig bemerkt, daß Sie mir ein Bein stellten, Captain a Hainu?«
    Ich schluckte. »Sir, sind Sie es wirklich?« stammelte ich verwirrt.
    Diesmal glaubte ich, auf Rorvics Gesicht Erschrecken zu sehen. Er stand auf, trat einen Schritt auf mich zu und fragte drohend: »Was bedeutet diese Frage, Captain?«
    Ich wich langsam vor dem Scheusal zurück. »Wenn Sie mich schlagen, melde ich es der Personalkommission, Sir!« warnte ich.
    Rorvic blieb stehen. »Was bedeutet diese Frage?« wiederholte er.
    Warum trat er mich nicht ans Schienbein oder drehte mir die Nase um oder zog mich am Ohr, wie er sonst zu tun pflegte? Seit wann fürchtete er die Personalkommission? »Sie sind durchschaut!« erklärte ich, um ihn in Wut zu versetzen, damit er wieder normal reagierte. »Ich weiß alles über Sie!«
    Plötzlich zog Rorvic seinen Impulsstrahler und richtete ihn auf mich. »Wer mich durchschaut, muß sterben, Captain a Hainu!« erklärte er mit veränderter Stimme. »Nur noch eine Frage: Wie haben Sie herausgefunden, daß ich nicht der echte Dalaimoc Rorvic bin?«
    Mit einem Schlag begriff ich alles. Ich wußte, wer die Enddaten manipuliert hatte, und mir wurde klar, warum dieser Rorvic nicht gemein zu mir gewesen war. Dieses Wesen, das mich bedrohte, mußte ein Molekülverformer sein wie der, der Maurice auf Merkur so zu schaffen gemacht hatte. Er war in Rorvics Gestalt aufgetreten, hatte die Daten gefälscht und   …
    Aber dann mußte er Dalaimoc Rorvic vorher umgebracht haben!
    Zorn erfüllte mich, Zorn auf das Wesen, das meinen Partner kaltblütig getötet hatte. Aber noch beherrschte ich mich. Ich mußte Zeit gewinnen, damit ich den Mord an Dalaimoc rächen konnte. »Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie mich töten, Fremder«, sagte ich. »Oberst Maurice hat Sie ebenfalls durchschaut. Inzwischen dürfte die Fahndung nach Ihnen angelaufen sein. Sie kommen nicht aus Imperium-Alpha hinaus.«
    Die Konturen von ›Rorvics‹ Gesicht wurden plötzlich undeutlich. Dann festigten sie sich wieder. Es war ein grauenhafter Anblick.
    »Ich habe vorhin heimlich eine Meldung an den Chef des SGA durchgegeben«, ergänzte ich.
    »Dann bleibt die Aufgabe unerfüllt!« sagte das Monstrum klagend. »Dann werden Chliit und ich nie unseren Frieden finden.«
    Die Worte berührten mich seltsam. Ich erkannte, daß ich es eigentlich gar nicht mit einem Monstrum zu tun hatte, sondern mit einem denkenden und fühlenden Wesen, das an einer Aufgabe gescheitert war.
    »Warum wollten Sie Unglück über die solare Menschheit bringen?« fragte ich. »Wir Menschen haben doch Ihrem Volk nichts getan. Wir kennen es überhaupt nicht.«
    »Chliit und ich waren Leticron verpflichtet«, erklärte das Wesen. »Um unsere Schuld abzutragen, übernahmen wir von ihm einen wichtigen Auftrag. Leticron sagte, wir würden damit den Völkern der Milchstraße einen großen Dienst erweisen.«
    »Leticron ist ein Betrüger!« schimpfte ich. »Er hat euch mißbraucht. Aber vielleicht kannst du etwas von dem, was ihr angerichtet habt, wiedergutmachen. Ich werde dafür sorgen, daß der Großadministrator mit dir spricht. Perry Rhodan ist ein großzügiger Mensch und viel toleranter als die meisten anderen Terraner. Er hat sicher Verständnis für dich.«
    »Ist das wahr?« fragte das Wesen.
    »Ja«, versicherte ich ernst. »Aber sage mir, was du mit Rorvics Leichnam getan hast!«
    »Ich erkenne, daß ich falsch gehandelt habe«, erklärte das Wesen. »Und ich ziehe die einzig mögliche Konsequenz daraus.«
    Vor meinen Augen verformte sich ›Dalaimoc Rorvic‹ zu einem unförmigen, gallertartigen Klumpen, der aus der Kombination floß und sich auf dem Fußboden ausbreitete.
    »Wo ist Rorvics Leichnam?« schrie ich.
    Aber das Wesen antwortete nicht

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