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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aufruhr. Galbraith Deighton berief eine Sondersitzung des Kabinetts ein, um uns mit den neuesten Informationen, die seine Abteilung gesammelt hatte, vertraut zu machen. Perry hielt die Lage für so bedrohlich, daß er vorschlug, den vorgesehenen Start des Erde-Mond-Systems in Richtung auf den Twin-Sol-Duo-Transmitter vorerst auszusetzen. Der Vorschlag wurde über eine Stunde lang diskutiert. NATHAN, per Hyperfunk der Konferenz zugeschaltet, war ein unsichtbarer Teilnehmer dieser teilweise recht hitzigen Debatte. Die bereits getroffenen Vorbereitungen abzublasen war eine überaus kostspielige Sache. Aber Perry Rhodans Argument behielt letztlich die Oberhand: Es würde noch weitaus kostspieliger sein, die Flucht durch den Transmitter mit einer in sich gespaltenen Menschheit anzutreten.
    Um 14 Uhr Standardzeit verlautete über alle Nachrichtenstationen, daß Erde und Mond vorerst an Ort und Stelle verbleiben würden. Wir hatten uns davon eine beruhigende Wirkung auf die erhitzten Gemüter der Menschen versprochen. Diese Wirkung trat auch zunächst ein. Zwischen 14 und 16 Uhr allgemeiner Zeit wurde aus allen Gegenden des Planeten ein allmähliches Abflauen der Tumulte gemeldet.
    Dann jedoch begann die Unruhe von neuem. Es wurde immer deutlicher, daß die Schürer dieser Unruhe straff organisiert waren. Überall wurden von den Agitatoren dieselben Argumente verwendet: Die ›Eierköpfe‹ von Imperium-Alpha wollen das Volk an der Nase herumführen. Sie haben den ›Start ins Ungewisse‹ verschoben, um dem Volk Sand in die Augen zu streuen. In Wirklichkeit wird der Aufbruch von niemand, der nicht über hochempfindliche Meßgeräte verfügt, überhaupt bemerkt werden, und es ist möglich, daß die Erde in Gang gesetzt und beschleunigt wird, bis es kein Zurück mehr gibt   – und all das, ohne daß die Menschen auf der Erde überhaupt etwas davon mitbekommen.
    Die Unruhen flackerten wieder auf und nahmen innerhalb weniger Stunden ein Ausmaß an, das das des Morgens weit überstieg. Diesmal war es Perry Rhodan selbst, der eine Sondersitzung des Kabinetts und des Sonderrechtsausschusses des Völkerrates einberief. Um 19.30 Uhr an diesem schicksalsschweren Tag wurde die gesamte Erde unter Ausnahmerecht gesetzt.
    Gegen 20 Uhr legte ich mich ein wenig aufs Ohr. Es war ein anstrengender Tag gewesen, und bis zum heutigen Tag vermeide ich müdigkeitshemmende Drogen, solange ich eine Möglichkeit sehe, das Ruhebedürfnis auf natürliche Weise zu befriedigen. Ich hatte Glück: Als mich der Alarm weckte, war es kurz vor Mitternacht. Ich hatte annähernd vier Stunden geschlafen und fühlte mich nach anfänglicher Benommenheit ziemlich fit.
    Auf dem Bildschirm an der Wand neben der Tür flackerte ein rotes Warnsignal, und die Leuchtschrift besagte: UNBEFUGTE SIND AUF UNERKLÄRLICHE WEISE IN DEN GESCHÜTZTEN BEREICH DES BEFEHLSZENTRUMS EINGEDRUNGEN UND SIND IN KÄMPFE MIT DEN ABWEHRORGANEN VERWICKELT
    Ich war selten so schnell marschbereit gewesen wie in diesem Augenblick. Das Innere von Imperium-Alpha, muß man wissen, war in mehrere Zonen unterteilt, von denen jede bestimmten Sicherheitsvorschriften unterlag. Die äußerste Zone stand dem Publikumsverkehr Tag und Nacht offen. Daran schloß sich ein Bereich an, der der Öffentlichkeit nur während der üblichen Arbeitszeit offenstand. Weiter innen gab es eine Zone, die   – außer von den aufgrund ihrer Beschäftigung oder ihres Ranges innerhalb der Verwaltung berechtigten Personen   – nur von solchen Leuten betreten werden durfte, die dazu besonders autorisiert worden waren. Diese Zone hieß im offiziellen Sprachgebrauch ›der geschützte Bereich‹ und lag wiederum vor anderen Bereichen, zu deren Betreten immer höhere Geheimhaltungsqualifizierungen erforderlich waren.
    Es war mir unerklärlich, wie die Unbefugten zur Nachtzeit in den geschützten Bereich hatten eindringen können. Gleichzeitig aber konnte ich mir deutlich vorstellen, welche Schwierigkeiten sich daraus für die Abwehrorgane ergaben. Dabei handelte es sich nämlich um Roboter, deren Programmierung ihnen verbot, Menschen ernsthaften Schaden zuzufügen. Sie konnten die Eindringlinge mit sanfter mechanischer Gewalt abzudrängen versuchen, aber sie hatten nicht das Recht, auf sie zu schießen   – nicht einmal mit Paralysestrahlern. Im Augenblick erschien mir das ein ernsthafter Fehler in unserer Sicherheitsplanung zu sein   – aber wer hätte auch, in normalen Zeiten, in denen diese Planung erstellt wurde,

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